Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters

Exkursion in die Türkei vom 5. bis 13. Oktober 2013

Die Exkursion in die Türkei fand gemeinsam mit der Abteilung für jüngere Ur- und Frühgeschichte statt. Der Teil der Mittelalterarchäologie wurde durchgeführt und begleitet von Prof. Dr. Staecker und Dr. Anke Scholz.

Von der Unterkunft in Pamucaki aus ging es jeden Tag zu neuen Zielen. Am 6.10. ging es zum Nymphaion, einem byzantinischen Bau, der vom Kaiser als Winterresidenz genutzt wurde. Danach ging es weiter zur Burg Kadikalesi. Sie beherrschte den Hafen von Anaia und kontrollierte die Samos-Straße, eine der wichtigsten Handelsrouten durch das Ägäische Meer ins westliche Mittelmeer.

Am 7. Oktober ging es nach Troja und Pergamon. Am frühen Abend bekamen die Teilnehmer eine Sonderführung auf dem Trojagelände. Die Nacht wurde in den Gästeunterkünften der Universität von Canakkale verbracht. Am Abend wurde hier sogar das Trojanische Pferd aus dem Film "Troja" entdeckt.

Am 8. Oktober stand zunächst eine byzantinische Festung auf dem Programm. Die von weitem schon sichtbare Burganlage besitzt noch neun Halbrundtürme, Reste von Kurtinen und zwei Bastionen. Hiernach teilten sich die Gruppen auf. Für die Mittelalterarchäologie ging es zu einer weiteren byzantinischen Siedlungsanlage weiter. Pegae ist bisher noch unerforscht und so wurde von ein paar mutigen Studenten in Neoprenanzug, mit Schnorchel und Flossen die unter Wasser liegende Hafenanlage erkundet.

In Alexandria Troas traf man dann den Rest der Gruppe wieder

Am 9. Oktober ging es nach Assos, einem historischen Siedlungsplatz, der seit 5000 Jahren ständig besiedelt ist. Die Ruinen des Athenatempels sowie das Theater und die Nekropole sind beeindruckende Zeugnisse dieser antiken Stadt. Weiter ging es nach Limantepe, "Trojas unbekannten Schwester".

Am 10. Oktober bekamen die Studenten eine Führung in Çukuriçi Höyük. Danach ging es weiter zum Siebenschläfer Coemeterium nahe Ephesus. Hierbei handelt es sich um einen heiligen, christlichen Platz über dessen Höhle eine Kirchenruine steht. Steinerne Sargüberreste und eingelassene Nischen in den Wänden (Arkosolgräber) zeugen von den hier beerdigten Pilgern. Natürlich wurde auch das Artemision besichtigt, eines der Sieben Antiken Weltwunder.

Eine weitere Anlage, die besichigt wurde, war die Johannesbasilika Selçuk. Sie datiert in das 6. Jh. und wurde über dem vermuteten Grab des Evangelisten errichtet.

Danach ging es weiter nach Ephesos.

Am 11. Oktober ging es nach Milet und dem Amphitheater und weiter nach Bodrum und der Kreuzfahrerburg St. Peter aus dem 15. Jh. Sie war jahrhundertelang die zweitwichtigste Burg des Johanniterordens und Zuflucht aller Christen in Kleinasien. Hier wurde das Museum für Unterwasserarchäologie besucht.

Am 12. Oktober ging es dann noch ins Latmosgebirge. Mit einem Experten zusammen wanderte man zu einigen prähistorischen Felsmalereien und zum Kloster Jediler. Das gesamte Gebirge sowie der Bafasee sind mit zahlreichen byzantinischen Bauten versehen: Klosteranlagen, Burgen und Siedlungen. Das Kloster Jediler wurde bisher nicht ausgegraben und besteht aus einer Unterburg, einer Hauptburg und einer Fluchtburg.

Text und Bilder nach I. Jasch