Sinologie

Sebastian Demuth, M.A. 鄧愛森

Doktorand an der Abteilung für Sinologie der Universität Tübingen

Akademischer Werdegang

  • 2018- Stipendiat der Chiang Ching-kuo Foundation for International Scholarly Exchange
  • 2017-18 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Tübingen
  • 2016-17 ERC-Stipendiat und Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Adam Mickiewicz Universität, Posen
  • 2014-15 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Tübingen
  • 2014 Interim Managing Director am European Centre for Chinese Studies (ECCS), Peking
  • 2013 MA in Sinologie und Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Tübingen
  • 2011-12 Hilfswissenschaftler im Sonderforschungsbereich (SFB 923), Universität Tübingen
  • 2010-11 Austauschjahr an der Fudan-Universität, Shanghai
  • 2009 BA in Sinologie und Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Universität Tübingen


Forschungsschwerpunkte
In seiner Masterarbeit befasste sich Sebastian Demuth mit der Entwicklung der Kartografie im kaiserzeitlichen China und analysierte die Waiyi 外夷 (Fremdvölker)-Kapitel aus Cheng Bai'ers 程百二 (ca. 16.-17. Jh.) spät-Ming-zeitlichem Buch Fangyu shenglüe 方輿勝略 (Abriss der geografischen Besonderheiten der Weltkarte; 1610). In seinem Promotionsprojekt mit dem Titel "The Making of a Chinese World Chronicle: Li Zhi 李贄 (1527-1602) and the Shigang pingyao 史綱評要 (1613) in the Context of Late Ming Historiography" forscht er über den Freidenker Li Zhi und die ihm zugesprochene Weltchronik Shigang pingyao (Abriss der Geschichte mit kritischen Anmerkungen) vor dem Hintergrund historiografischer Entwicklungen zur Ming-Dynastie. Zudem wirkt Sebastian Demuth in dem von Prof. Hans Ulrich Vogel geleiteten Übersetzungsprojekt "Die Übertragung westlicher Naturwissenschaft, Technologie und Medizin ins China der späten Ming-Zeit: Konvergenzen und Divergenzen im Lichte des Kunyu gezhi 坤輿格致 (Untersuchungen des Erdinneren; 1640) und des Taixi shuifa 泰西水法 (Hydromethoden des Großen Westens; 1612)" mit.

Weitere Aktivitäten
Sebastian Demuth arbeitet gegenwärtig an verschiedenen Publikationen. Unter anderem verfasst er für ein Buchprojekt über Kernkonzepte des historischen Denkens Einträge zu den Begriffen gonglun 公論 (Öffentlicher Diskurs), xiushen 修身(Selbstkultivierung) und tianming 天命 (Himmelsmandat). Des Weiteren schreibt er einen Artikel, in dem er anhand eines Feldpostbriefes sowie zweier Postkarten die Aktivitäten seines Urgroßvaters Anton Graes im Ostasiatischen Expeditionskorps während des Boxeraufstands 1900/1901 rekonstruiert und im geschichtlichen Kontext untersucht. Darüber hinaus übersetzt Sebastian Demuth den spät-Qing-zeitlichen Science-Fiction-Roman "Geschichten von der Mondkolonie" (Yueqiu zhimindi xiaoshuo 月球殖民地小說; 1904) von Huangjiang Diaosou 荒江釣叟 ("Alter Fischer vom Einsamen Fluss").