Promotionsverbund "Die andere Ästhetik"

Isa Gundlach

2001Abitur am altsprachlichen Lessing-Gymnasium in Frankfurt a. M.
09/2001-09/2004Medizinstudium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
ab 10/2004Studium der Klassischen Philologie und Ev. Theologie an der Universität Mainz
09/2006-10/2008wissenschaftliche Hilfskraft im Projekt „Neutestamentliche Textforschung. Die altlateinischen Actus apostolorum“ (Leitung: Prof. Dr. Wilhelm Blümer)
10/2008-01/2009Studium an der Universität Wien
09/2010Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Latein, Ev. Theologie und Erziehungswissenschaften
ab 04/2011Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philologischen Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen (Assistenz Prof. Dr. Anja Wolkenhauer)

Projektbeschreibung

Arbeitstitel: "Exegi monumentum. Studien zur poetologischen Bildersprache in der lateinischen Literatur der augusteischen Zeit“

In der lateinischen Literatur der augusteischen Zeit findet ein reges Nachdenken über Literatur statt, jedoch weniger in Form theoretischer Abhandlungen. Vielmehr erfolgt die Beschreibung des Wertes und der Eigenart von Literatur zum großen Teil durch ein vielfältiges Metaphern- und Bildprogramm. Die Bildlichkeit der Sprache deckt dabei einen großen Teil der verschiedenen Bereiche menschlicher Erfahrungen ab: zu nennen sind hier unter anderem die Baukunst, das Handwerk, der Wettkampf, das Zurücklegen eines Weges per Wagen, Schiff oder zu Fuß, Wasser, Landwirtschaft und der sakrale Bereich.

Metaphern zeigen einen kognitiv-sprachlichen Prozess des imaginativen Denkens. Sie strukturieren das Denken und wirken gleichzeitig limitierend, da sie dem Denken vorgefertigte Bilder liefern. Durch diese Eigenschaften sind sie bestens geeignet, den kreativen Schaffensprozess von Dichtern und dessen Produkt, die Dichtung, veranschaulichend darzustellen. Besonders reich wird diese Technik bei den Dichtern von Vergil bis Manilius, also den sog. Augusteischen Dichtern, eingesetzt, die sich in der Bildersprache selbstverständlich auf ihre griechischen Vorbilder beziehen, dabei aber stets eine eigene subtile Deutung einfließen lassen. Insofern liefert eine Sammlung und genaue Analyse der verwendeten Bilder in der Literatur dieser Zeit interessante Erkenntnisse über die Selbstdarstellung von Dichtern ebenso wie ihren Umgang mit den sprachlichen Traditionen.