Institut für Medienwissenschaft

08.05.2017

Wem gehört die Stadt? Uns gehört die Stadt!!! Handyvideos in der urbanen Alltagskultur

Kooperationsprojekt der Künstlerinnen Eva Paulitsch und Uta Weyrich und Studierenden des Instituts für Medienwissenschaft/ZfM der Universität Tübingen unter der Leitung von PD Dr. Ulrich Hägele

Das künstlerische Basismaterial von Eva Paulitsch und Uta Weyrich stammt nicht aus Hollywood oder YouTube-Filmen, sondern aus einer umfangreichen Sammlung von privaten Handyvideos. Seit 2007 sammeln die beiden Künstlerinnen kurze Videoclips von jungen Menschen. Dieses Material sind Schnipsel privater Streifen, die nur fragmentarisch Situationen wiedergeben und denen nach dem Dreh meist keine Beachtung mehr geschenkt werden. Genau diesen „digitalen Müll“ retten Eva Paulitsch und Uta Weyrich vor dem Delete – holen ihn aus der Verborgenheit und nutzen ihn als Rohmaterial für Neues und sie präsentieren das Ergebnis dann vor Ort im öffentlichen Raum oder im Museum.

Ihre künstlerische Arbeit besteht im Sammeln, Sortieren, Untersuchen und Präsentieren. Diese Kollektion digitaler Bilderfluten ist die Basis ihrer künstlerischen Auseinandersetzung über Massenmedien und Trends sowie deren Einfluss auf sämtliche Bereiche der Gegenwartskultur. In multimedialen Installationen und Videoscreenings im öffentlichen Raum entwickeln sie Arbeiten, die eine reflexive Brechung des Ursprungsmaterials darstellen.

Ihr Mobile Video Archive besteht nun seit zehn Jahren und stellt nicht nur ein weltweit einzigartiges Zeitdokument – eine Art Spurensicherung und Verortung der Gegenwart dar, sondern spiegelt beispielsweise auch eindrücklich die technische Entwicklung dieses Formats innerhalb eines Jahrzehnts wieder.

Dieses „Archiv der Alltagskulturen“ werden Studierende der Universität Tübingen aus dem Masterstudiengang Medienwissenschaft reflektieren und crossmediale Konzepte und Plattformen für den Tübinger Stadtraum entwickeln, die Ende Juli 2017 für eine Woche erlebbar sein werden.

Die Künstlerinnen selbst werden vom 7. bis 10. Mai 2017 im öffentlichen Raum unterwegs sein und auch in Gemeinschaftsunterkünften für geflüchtete Menschen gehen, um Jugendliche an diesem Projekt zu beteiligen. Mit den unmittelbaren Aktionen und Interventionen, werden sie im öffentlichen Raum ein lebendiges Experiment initiieren, dass einen spielerischen Umgang und Teilhabe mit Kunst auf gesellschaftliche Fragestellungen ermöglicht.

Das Projekt wird finanziert und unterstützt vom Institut für Medienwissenschaft/ZfM, der Studierendenvertretung der Uni sowie der Fachabteilung Kultur, Kunst und internationale Beziehungen der Universitätsstadt Tübingen und der Stiftung Erlebnis Kunst.

Die Künstlerinnen Eva Paulitsch und Uta Weyrich

Eva Paulitsch (A) und Uta Weyrich (D) haben beide an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studiert und arbeiten seit 2003 als Künstlerteam zusammen.

Bisherige Ausstellungen und Projekte (Auswahl):

ZKM Medienmuseum, Karlsruhe; Künstlerhaus, Stuttgart; Museum Moderner Kunst Kärnten

(Österreich); Künstlerhaus Dortmund; Lothringerstraße 13, München; zeitraumexit, Mannheim; E-WERK, Freiburg; Thurgauische Kunstgesellschaft, Kreuzlingen (Schweiz); Frankfurter Kunstverein; B3 Biennale;

Sammelaktionen public lab

Von Sonntag, 7. Mai bis Mittwoch, 10. Mai 2017

Ausstellung im öffentlichen Raum Tübingen ab 20. Juli 2017

Kontakt

Eva Paulitsch und Uta Weyrich, Tel.: 0711-64916867

<link>info@pw-video.com

<link http: www.pw-video.com>

www.pw-video.com

<link https: www.facebook.com mobilevideoarchive>Facebook: Mobile Video Archive

PD Dr. Ulrich Hägele, Institut für Medienwissenschaft/ZfM. Tel.: 07071-2978443

ulrich.haegele@uni-tuebingen.de

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