Institut für Medienwissenschaft

20.04.2023

Vorlesung zur Pressefreiheit in Europa

Dienstags, 18-20 Uhr im Hörsaal 37 im Brecht Bau

Weltweit sind im vergangenen Jahr so viele Journalist:innen wie nie zuvor inhaftiert oder getötet worden, berichtet die NGO „Reporter ohne Grenzen“ in ihrer Jahresbilanz 2022. Kriege und Krisen haben die Situation noch einmal verschärft. Die Freiheit der Medien ist weltweit extrem gefährdet, auch in Europa hat sich die Lage dramatisch verschlechtert.

In der Vorlesung befassen wir uns mit den medienrechtlichen, -ökonomischen und -kulturellen Grundlagen der Pressefreiheit sowie mit dem Press Freedom Index und den Kriterien zur Erfassung des aktuellen Zustands. Auch Kriterien zur Analyse und Typologisierung von Mediensystemen im internationalen Vergleich stehen zur Diskussion. Dafür blicken wir genauer auf die Situation in Ländern wie Russland, Weißrussland, Ukraine, Polen, Ungarn, Serbien, Türkei und Malta, Österreich und Deutschland. Hochrangige Journalist:innen und Korrespondent:innen sind zu Gast und berichten über die Situation in den genannten Ländern. Zum Teil befinden sich diese Journalist:innen im Exil, weil sie in der Heimat ihrem Beruf nicht mehr nachgehen können.

Über den Stand der Pressefreiheit in Europa berichten am

2. Mai Klaus Stimeder, Ukraine-Korrespondent der österreichischen Tageszeitung Der Standard
16. Mai Galina Timchenko, Gründerin und Chefredakteurin der Exilpublikation Meduza
23. Mai Bartosz T. Wieliński, stellvertretender Chefredakteur der Gazeta Wyborcza
6. Juni Nina Horaczek, Chefreporterin der österreichischen Wochenzeitung Falter
13. Juni Márton Gergely, leitender Redakteur der ungarischen Wochenzeitung HVG und taz-Korrespondent
20. Juni Andjela Milivojevic, Investigativ-Journalistin, u.a. BBC
27. Juni Matthew Caruana Galizia, Direktor der Daphne Caruana Galizia Foundation und Mitglied des International Consortium of Investigative Journalists (ICIP)
11. Juli Penelope Winterhager, Geschäftsführerin von JX Fund – Fund for Journalism in Exile und Bastian Obermayer, Investigativjournalist der Süddeutschen Zeitung und Generalsekretär von forbidden stories

Die Vorlesung findet Dienstags, 18-20 Uhr im Hörsaal 37 im Brecht Bau, Wilhelmstraße 50, 72074 Tübingen statt. Sie beruht auf einer Kooperation zwischen Martina Thiele, Professorin am Institut für Medienwissenschaft, mit der Publizistin, Politikwissenschaftlerin und Chefreporterin der Wiener Wochenzeitung Falter, Nina Horaczek. Sie engagiert sich seit vielen Jahren im Kampf um Presse- und Meinungsfreiheit.

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