Institut für Erziehungswissenschaft


Unterricht gestalten und entwickeln ...
... zwischen pädagogischem Alltag und anspruchsvollen Innovationen

am Freitag, 30. September 2011, an der Universität Tübingen

4. Tagung der Forschungsstelle für Schulpädagogik

Unterricht verändert sich ständig und muss immer wieder neu gedacht werden, oder - anders gesagt - Unterricht stellt ein hoch spannendes Feld täglichen Handelns unter sich stets wandelnden Voraussetzungen dar. Lehrerinnen und Lehrer gestalten ihren Unterricht Tag für Tag aufs Neue und bewegen sich zwischen Routine und Alltag einerseits und Ideen und Innovationen andererseits. Dabei erscheinen Routinen durchaus hilfreich und entlastend, kommen aber in Anbetracht neuer Entwicklungen und Herausforderungen auch an ihre Grenzen. Unterricht muss sich heute, um nur zwei Beispiele herauszugreifen, der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler genauso stellen wie den zunehmenden Erwartungen, die an die Schule gerichtet werden.

Im Rahmen der Tagung wurden der unterrichtliche Alltag beleuchtet und anspruchsvolle Innovationen vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus wurde erörtert, weshalb Veränderungen in Schule und Gesellschaft schwierig und Widerstände nachvollziehbar sind und was Lehrkräfte sowie Schulleitungen tun können, um Unterricht weiterzuentwickeln.

Die Tagung hatte zum Ziel Wissenschaft und Schulpraxis zu verbinden. Als Referierende waren national und international ausgewiesene Expertinnen und Experten eingeladen. Leitend für die Tagung war der Gedanke an der Forschungsstelle für Schulpädagogik, dass erziehungswissenschaftliche Forschung und schulische Praxis aufeinander verwiesen sind und den kontinuierlichen Dialog brauchen. So wurden zum einen neueste Forschungsergebnisse zu verschiedenen Facetten von Unterricht vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Zum andern sollten Lehrerinnen und Lehrer aber auch dazu angeregt werden, über ihren eigenen Unterricht nachzudenken, ihn neu zu denken und gleichfalls seine Stärken zu entdecken.

Prof. Thorsten Bohl führte in das Thema der Tagung ein. In seinem Vortrag stellte er Forschungsergebnisse zum Alltag von Lehrerinnen und Lehrern und Überlegungen zu innovativen Konzepten vor. In einem anschließenden Vortragsband referierten Prof. Karin Bräu, Uli Boldt, Prof. Katrin Höhmann und Prof. Uwe Maier über die Lehrkraft als Lernberater, die Stärkung von Jungen im Schulsystem, Förderpläne typo3/und die Nutzung von Evaluationsdaten für die Unterrichtsentwicklung. Anschließend schilderten Dr. Christine Biermann und Prof. Klaus-Jürgen Tillmann Entwicklungen und Ergebnisse aus der Laborschule Bielefeld sowie sich ergebende Folgerungen für das Regelschulwesen. Prof. Johannes Mayr, Prof. Erwin Beck und Prof. Gisela Steins mit Anna Haep thematisierten in einem zweiten Vortragsband unterschiedliche Typen guter Klassenführung, die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern durch adaptive Lehrkompetenz und mögliche Gründe für Schwierigkeiten bei Veränderungen. Im Abschlussvortrag referierte Prof. Andreas Helmke über das Thema der Unterrichtsdiagnostik und evidenzbasierte Unterrichtsentwicklung.
Die Vorträge der Tagung finden Sie hier zum Download (Link).

Die Tagung stieß auf großes Interesse und wurde von über 500 Lehrkräften, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Schulleitungen, Mitglieder der Schul- und Kultusverwaltung, Vertreterinnen und Vertreter der Lehreraus- und -fortbildungsinstitutionen, Studierende, Referendarinnen und Referendare sowie Eltern besucht. Förderer und Partner der Tagung waren die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg, die Heidehof-Stiftung, die Stiftung der Landesbank Baden-Württemberg, die Löchnerstiftung sowie der Universitätsbund Tübingen.Vortrag besucht, kann also hier wenig sagen.

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