Institut für Politikwissenschaft

Johannes Klenk, Dipl. Päd.

 

Dissertationsprojekt und Projektskizze

Dissertationsprojekt: Vergleich der Rezeption des European Qualifications Framework durch nationale Berufsbildungsakteure in Deutschland, Österreich und Dänemark.


Der Europäische Qualifikationsrahmen soll die Transparenz und Vergleichbarkeit von Bildungsergebnissen innerhalb der EU verbessern. Die EU-Mitgliedstaaten haben sich freiwillig verpflichtet, unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder bis 2010 nationale Qualifikationsrahmen zu entwickeln und bis 2012 alle Bildungsabschlüsse auf den EQF zu beziehen.


Dieses Projekt untersucht die Frage, wie nationale Berufsbildungsakteure in Staaten mit dualer Berufsausbildung den EQF als Impuls der europäischen Ebene rezipieren und zur Entwicklung eines nationalen Qualifikationsrahmens zusammenwirken. Die Untersuchung rekonstruiert die Entwicklungsphase als Prozess politischer Steuerung. Besonderes Augenmerk gilt dabei den institutionellen Bedingungen einerseits und der spezifischen Akteurkonstellation andererseits. Empirisch basiert die Arbeit auf der Analyse von ExpertInneninterviews und Dokumenten aus dem politischen Prozess. Erste Ergebnisse zeigen, dass die etablierten tripartistischen Steuerungsarrangements überaus robust gegenüber diesem Reformimpuls sind. Obwohl die institutionellen Bedingungen Reformen in dualen Berufsbildungssystemen tendenziell unwahrscheinlich erscheinen lassen, können verschiedene Strategien ausgemacht werden, wie dennoch politischer Wandel ermöglicht wird. Unter den Bedingungen eines dual organisierten Berufsbildungssystems scheint dabei die Zustimmung der Berufsbildungsakteure notwendig für einen erfolgreichen Abschluss des Entwicklungsprozesses.

Publikationen:


Betreuung
: Prof. J. Schrader, Prof. J. Schmid
Förderung durch: Hans-Böckler-Stiftung
Projektlaufzeit: 11-2009 bis 10-2012