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Pressemitteilung zur Landespressekonferenz am 24.7.2024: „Rechtsextremismus erforschen & dokumentieren, Demokratie stärken – aktuelle Erkenntnisse aus Baden-Württemberg“

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski: „Baden-Württemberg leistet Pionierarbeit in der Rechtsextremismusforschung – und damit auch einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie“

Dr. Rolf Frankenberger: „Raum und Raumkonstruktionen haben für die extreme Rechte auch heute noch hohe Relevanz“

Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann: „In den letzten Jahren hat eine gewaltige Radikalisierung stattgefunden“

zur gesamten Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Infos zur Studie „Raumkonstruktionen extrem rechter Parteien in Deutschland"

Wie imaginieren extrem rechte Parteien Raum? Und wie werden diese Raumkonstruktionen in größere Narrative eingebettet?
In unserer neopragmatistisch ausgerichteten, explorativen, inhaltsanalytischen Untersuchung von Partei- und Wahlprogrammen extrem rechter Parteien in Deutschland zeigt sich die zentrale Bedeutung von Raumkategorien für die Konstruktion des Eigenen und des Fremden. Das Kernnarrativ extrem rechter Parteien bezieht sich dabei auf die Verteidigung des ‚gewachsenen Wesens des deutschen Volkes‘ und der ‚deutschen Nation‘ gegen vielfältige Bedrohungen von innen und außen. Hier eint sie trotz einiger Unterschiede in der Narration und im Vokabular der Rückgriff auf essentialistische Raum- und Gemeinschaftskonstruktionen.
Dabei greifen alle Parteien in unterschiedlichem Maße auf extrem rechte Ideologeme wie Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Anti-Islamismus und übersteigerten Nationalismus zurück. Anhand der kartographischen Aufarbeitung der Befunde wird aufgezeigt, dass sich diese Konstruktionen häufig in Selbstwidersprüche verstricken und nicht in konsistente Raum- und Weltbilder münden.

Die Studie ist Open Access bei Springer VS erschienen.

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Infos und Karten zu den Wahlen

Alles rund um die Wahlen erfahren Sie in unserem Aktuell-Bereich. Hier finden Sie Infromationen und Karten zu

Eine Auswahl der Karten stellen wir Ihnen in hoher Auflösung zum Download zur Verfügung.

Stadt im Kopf. Wie Wahlmuster anhand von ruralen und urbanen Räumen und Einstellungen erklärt werden können.

Pressemitteilung: Universität Tübingen beruft drei Professorinnen zur Erforschung des Rechtsextremismus

Erstes inter- und transdisziplinäres Universitäts-Institut zur Rechtsextremismusforschung in der Bundesrepublik startet zum Wintersemester.

Die Universität Tübingen hat drei Professuren am neuen Institut für Rechtsextremismusforschung (IRex) besetzt. Professorin Léonie de Jonge erforscht „Politische Akteur*innen, Organisationen und Ideologien“ und vertritt damit die bundesweit erste politikwissenschaftliche Professur im Feld. Professorin Annett Heft wird sich mit Rechtsextremismus aus medienwissenschaftlicher Perspektive befassen, Professorin Heike Radvan aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Alle drei Professorinnen werden im Laufe des Wintersemesters 2024/25 ihre Arbeit an der Universität Tübingen aufnehmen.

Zur gesamten Pressemitteilung

Infos zu unseren Professor*innen

Léonie de Jonge

Dr. Léonie de Jonge tritt zum 1. Januar 2025 die bundesweit erste politikwissenschaftliche Professur für Rechtsextremismusforschung an. Sie wird sich am IRex mit den Schwerpunkten „Politische Akteur*innen, Organisationen und Ideologien“ befassen. Dr. de Jonge ist eine international vernetzte und renommierte Politikwissenschaftlerin im Bereich der Rechtsextremismusforschung. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf kollektiven, rechtsradikalen und rechtsextremen Akteuren, die sie aus einer international vergleichenden Perspektive untersucht. Derzeit ist Léonie de Jonge Professorin für Europäische Politik und Gesellschaft an der Universität Groningen in den Niederlanden und am dortigen Dokumentationszentrum für niederländische politische Parteien tätig.
Ihre Forschung fokussiert sich auf die Ursachen des Aufstiegs der radikalen und extremen politischen Rechten. Sie befasst sich insbesondere mit Organisationen und Ideologien einerseits sowie mit der Resilienz gesellschaftlicher und demokratischer Strukturen gegen rechtsextremes Gedankengut andererseits. Darüber hinaus interessiert sich Léonie de Jonge für vergleichende europäische Politik, politische Parteien und Systeme, Parteienorganisation und Medienforschung. Dr. de Jonge promovierte 2019 an der University of Cambridge in Großbritannien. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit Erfolg und Misserfolg der Rechtsaußen-Parteien in den Benelux-Ländern.
Im Jahr 2021 wurde sie zur Vorsitzenden des Lenkungsausschusses der internationalen Forschungsgruppe für Extremismus und Demokratie (Standing Group on Extremism & Democracy) des European Consortium for Political Research (ECPR) gewählt. Im Folgejahr wurde sie zudem zum Mitglied der Jungen Akademie der Königlichen Niederländischen Akademie der Künste und Wissenschaften (KNAW) ernannt.
Am IRex wird Dr. de Jonge nicht nur die akademische Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus vertiefen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Prävention leisten.

Annett Heft

Dr. Annett Heft wird zum ersten Oktober 2024 die medienwissenschaftliche Professur am IRex antreten. Ihr Schwerpunkt wird auf der Erforschung der Entstehung, Verbreitung und Nutzung rechtsextremer Kommunikation in analogen und digitalen Medien und Öffentlichkeiten sowie auf Strategien und Dynamiken der Mobilisierung in hybriden Öffentlichkeiten liegen.
Dr. Annett Heft ist Kommunikationswissenschaftlerin und hat sich 2014 an der Freien Universität Berlin promoviert. Nach verschiedenen Positionen an der Freien Universität Berlin war sie von 2017 bis 2022 Leiterin der Forschungsgruppe Digitalisierung und Transnationale Öffentlichkeit am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft in Berlin. Seit 2022 ist sie Forschungsgruppenleiterin der Forschungsgruppe Dynamiken der Digitalen Mobilisierung am Weizenbaum Institut.
Annett Heft interessiert sich in ihrer Forschung für die vergleichende Analyse politischer Kommunikation und Mobilisierung in Europa mit einem besonderen Fokus auf die digitale Kommunikation rechtspopulistischer und rechtsextremer Medien, Bewegungen und Parteien sowie auf Prozesse politischer Mobilisierung in antidemokratischen Bewegungen. Ihre Forschung ist geprägt durch komparative Designs und die Verknüpfung etablierter Verfahren der empirischen Sozialforschung mit Forschungsmethoden der Computational Social Science.
Neben ihrer Tätigkeit am Weizenbaum Institut ist Annett Heft seit 2022 Principal Investigator im Verbundprojekt „NEOVEX - Muster und Dynamiken von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien in Krisenzeiten“ am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU Berlin. Den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stärkt sie unter anderem durch ihre Tätigkeit im Wissenschaftlichen Beirat der Forschungsstelle der Bundesarbeitsgemeinschaft Gegen Hass im Netz.

Heike Radvan

Seit dem Sommersemester 2017 ist Heike Radvan Professorin für „Methoden und Theorien Sozialer Arbeit“ an der Brandenburgisch-Technischen Universität in Cottbus. Im Jahr 2020 war sie Preisträgerin des Alice-Salomon-Award. Heike Radvan forscht und lehrt zur extremen Rechten, unter anderem zu geschlechterreflektierender Rechtsextremismusprävention, regionalen Spezifika (extrem) rechter Erscheinungsformen und Ausprägungen zivilgesellschaftlicher Gegenwehr. Nun wird sie zum ersten Oktober 2024 die erziehungswissenschaftliche Professur am Institut für Rechtsextremismusforschung antreten, die mit der Entwicklung von wirksamen Konzepten für die politische und kulturelle Bildung eng verknüpft ist.
Prof.*in Dr.*in Heike Radvan studierte Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule in Berlin. Im Jahr 2009 wurde sie an der Freien Universität Berlin als Erziehungswissenschaftlerin zum Thema “Pädagogisches Handeln und Antisemitismus” promoviert. Von 2002-2017 war sie für die Amadeu Antonio Stiftung in den Bereichen „Praxisforschung und Projektentwicklung“ tätig. Seit 2011 war sie verantwortlich für den Aufbau und die Leitung der „Fachstelle Gender und Rechtsextremismus“ der Amadeu Antonio Stiftung sowie für den stiftungsnahen Verein „Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern“.
Zudem zeichnete sie verantwortlich für die Projektkonzeption und Koordination der Ausstellungen der Amadeu Antonio Stiftung „Das hat's bei uns nicht gegeben!“ Antisemitismus in der DDR (2007) und Germany after 1945: A society confronts antisemitism, racism and neo-nazism (2012).

Einladung zur Landespressekonferenz „Rechtsextremismus erforschen & dokumentieren, Demokratie stärken“ – aktuelle Erkenntnisse aus Baden-Württemberg

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg lädt herzlich ein zur Landespressekonferenz mit Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, PD Dr. Rolf Frankenberger (Geschäftsführer Forschung, Institut für Rechtsextremismusforschung) und Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann (Leiter des Generallandesarchivs Karlsruhe, Dokumentationsstelle Rechtsextremismus) am Mittwoch, 24. Juli 2024, 11.00 Uhr im Bürger- und Medienzentrum des Landtags, Bertha-Benz-Saal, Konrad-Adenauer-Straße 3, 70173 Stuttgart.

Zur Einladung

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