Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät

Alle Nachrichten

13.07.2020

Prof. Taiga Brahm: Uni@Home – Wie verändert die Corona-Krise das Studieren

Professorin Taiga Brahm vom Lehrstuhl für Ökonomische Bildung und Wirtschaftsdidaktik bietet in ihrem Vortrag einen Einblick in die Wissenschaft zum Thema Online Lehre und wie die COVID-19 Pandemie das Studium und die Lehre beeinflusst.

In den Schlagzeilen war im Bezug auf Online-Lehre viel von der Verunsicherung der Unis und den Studierenden Zuhause zu lesen. Doch wie sieht es wirklich mit dem Umgang von Lehrenden und Lernenden mit der Uni@Home aus und wie lässt sich dieser erforschen? Diesen Fragen geht Taiga Brahm in ihrem Vortrag nach:

Sehen Sie die gesamte Vorlesung von Prof. Dr. Taiga Brahm auf YouTube

Die Technologie-Akzeptanz-Modelle

Zu Beginn ist es wichtig, theoretische Grundlagen, die als Analyseinstrument für Befragung gelten können, zu kennen. Brahm stellt verschiedene Technologie-Akzeptanz-Modelle vor. Denn wie Technologien unter anderem im universitären Rahmen genutzt und akzeptiert werden, funktionieren können und auch förderlich für die Lehre sind, war schon lange vor Corona großes Thema. Dabei verweist sie auch auf eine eigene Forschung, die 2017/18 vorbereitet, durchgeführt und jetzt veröffentlicht wurde. Es handelt sich um „You(r) Study“ – ein interdisziplinäres Verbundprojekt mit Kolleg*innen der Uni Köln, Kaiserslautern und Bochum. Im Mittelpunkt des Projekts stand die Erforschung der Mediennutzung und der medienbezogenen Selbstwirksamkeit Studierender.  

Die Ausstattung Studierender für die Digitale Lehre

Im weiteren Vortrag geht Brahm auf aktuelle Studien wie beispielsweise der Technischen Universität Dresden und der Uni Göttingen ein. Die Studie der Uni Dresden hat ergeben, dass über 80 Prozent der Studierenden über die notwendige Ausstattung für die Digitale Lehre verfügen. Die Meinungen dazu, inwieweit die Studierenden regelmäßige virtuelle Präsenztermine in Lehrveranstaltungen als wichtig erachten, gehen stark auseinander. Diese Ambivalenz lässt sich auch bei der Studie der Uni Göttingen beobachten: Bei Betrachtung der unterschiedlichen Fakultäten gibt es unterschiedliche Rückmeldungen bei der Frage nach der bevorzugten Form von Online-Lehrveranstaltungen. Gesamt zu sehen ist, dass 73,7% sich lieber die Bereitstellung von Lehrmaterialien und Videos zum zeitunabhängigen Selbststudium wünschen anstatt synchroner Veranstaltungen. 

Die spannenden Zukunftsfragen zum Online-Studium

Professorin Taiga Brahm hat mit Marina Pumptow im April 2020 eine erneute Studie zur Mediennutzung und zur Einstellung gegenüber Medien in der Hochschullehre – dieses Mal mit Focus auf das Corona-Semester – gestartet. In dieser wurden und werden in den Erhebungszeiträumen nach Medienausstattung, -kompetenz und Einstellung zum Studium gefragt. Forschungsfragen, die mit dieser Studie verfolgt werden sollen sind: Wie verändern sich die Kompetenzen und Einstellungen von Lehrenden und Lernenden hinsichtlich der Mediennutzung im Studium? Welchen Herausforderungen stehen Studierende in Zeiten des Online-Studiums gegenüber? Lassen sich im Laufe des Semesters Veränderungen von Motivation und Studienleistung erkennen, die mit den Einstellungen gegenüber digitalen Medien, den Kompetenzen der Studierenden oder der Online-Lehre zusammenhängen?

Zurück