Südwest Presse/ Hochschule 06.02.2008 Astronomen und Astrophysiker gründen Tübinger Kepler Center TÜBINGEN (jol). Am heutigen Mittwoch, 6. Februar, wird Prof. Alan Watson von der Leeds University um 17.15 Uhr im Physikalischen Kolloquium (Hörsaal N3 im Hörsaalzentrum, Morgenstelle) über jüngste Entwicklungen zur Astronomie mit kosmischer Strahlung referieren. Die Vortragsveranstaltung ist zugleich Auftaktveranstaltung eines neuen Zusammenschlusses von Arbeitsbereichen der Astronomie, der Astrophysik und der Teilchenphysik. Der Verbund steht unter dem Namen Kepler Center for Astro und Particle Physics und erinnert an den Astronomen Johannes Kepler, der Ende des 16. Jahrhunderts in Tübingen studiert hat. Der Titel des in englischer Sprache gehaltenen Vortrags lautet: Is the search for the origin of the highest energy cosmic rays over? Watson wird über die neuesten Ergebnisse eines 3000 Quadratkilometer großen Observatoriums für ultrahochenergetische Teilchen in der argentinischen Pampa berichten. Die beteiligten Arbeitsgruppen wollen, so Prof. Josef Jochum vom Physikalischen Institut, das Universum als Labor für Elementarteilchen und für Materie unter extremen Bedingungen nutzen, denn viele astrophysikalische Beobachtungen ermöglichen ein Studium der Materie unter Bedingungen, wie sie in irdischen Laboren nie erreicht werden können. Gleichzeitig soll das Universum durch unterschiedliche Strahlungen und Teilchen vertieft untersucht werden. Während lange Zeit die Beobachtung des Universums auf das sichtbare Licht beschränkt war, können heute Röntgenlicht, Gammastrahlung, Protonen und bald auch Neutrinos und Gravitationswellen bei der Erstellung von Himmelskarten genutzt werden. Damit lassen sich die Details der Vorgänge in den Quellen dieser Teilchen im Universum besser verstehen. Jochum: Die Teilchen werden somit zum Botschafter für die Struktur und Entwicklung des Universums als Ganzes. Quelle: http://www.tagblatt.de/2259671