Computational Law Lab

 

Dr. Kristof Meding

Leiter der unabhängigen Forschungsgruppe “Computational Law" am CZS Institute for Artificial Intelligence and Law“ und assoziiert mit unserem Cluster


Forschungsschwerpunkte

Die Forschung des Computational Law Labs konzentriert sich auf die Interaktion zwischen maschinellem Lernen und den Rechtswissenschaften mit zwei Schwerpunkten. Zunächst wollen wir Legal-Tech-Anwendungen entwickeln, die aufgrund der eingeschränkten Datenverfügbarkeit besonders herausfordernd sein können. Allerdings wollen wir über die bloße Entwicklung von Legal-Tech-Anwendungen hinausgehen. Uns interessiert, wie wir mithilfe datengetriebener Methoden neue Erkenntnisse in den Rechtswissenschaften gewinnen können. Zum Beispiel gibt es viele Werkzeuge zur Vorhersage rechtlicher Ergebnisse für verschiedene Gerichtsbarkeiten. Es bleibt unklar, ob diese Werkzeuge tatsächlich die Fähigkeit zum rechtlichen Denken besitzen oder ob es Verzerrungen in den Eingangsdaten gibt, die die Modelle verwenden. Letztendlich führt dies zur Entwicklung von Kausalitätsmethoden, um die bestehende Rechtsprechung besser zu verstehen. Diese Werkzeuge können dann auch in anderen Disziplinen Anwendung finden.

Darüber hinaus sind wir fasziniert von der Frage, wie wir trotz technischer Einschränkungen rechtliche Anforderungen erfüllen können. Derzeit werden Methoden des maschinellen Lernens durch verschiedene Vorschriften wie die Datenschutzgrundverordnung oder die KI-Verordnung geregelt. Diese Gesetze verlangen, dass Werkzeuge des maschinellen Lernens Daten unter bestimmten Bedingungen fair, transparent und nachvollziehbar verarbeiten. Fairness und Transparenz sind auch stark diskutierte Themen in der Informatik. Es gibt jedoch viele verschiedene Definitionen von Fairness und verschiedene Möglichkeiten, eine algorithmische Entscheidung zu erklären. Die Ansätze stimmen nicht immer überein. Wie können wir also sicherstellen, dass regulatorische Anforderungen erfüllt werden? Unsere Forschung zielt darauf ab, die Kluft zwischen rechtlichen Standards und technischen Möglichkeiten zu überbrücken.


Weitere Informationen

Weitere Informationen gibt es auf Kristof Medings Webseite

oder seinem LinkedIn-Profil


Über Kristof Meding

Kristof Meding hat einen Bachelor-Abschluss in Physik und einen Master-Abschluss in Neural Information Processing. Er promovierte und absolvierte seinen Postdoc im Bereich Neural Information Processing und maschinelles Lernen bei Felix Wichmann (Universität Tübingen) und Bernhard Schölkopf (Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme). Nach seiner akademischen Ausbildung arbeitete er für die Datenschutzbehörde in Baden-Württemberg. Neben seiner Expertise im Bereich des maschinellen Lernens besitzt Kristof Meding auch einen Bachelor-Abschluss in Rechtswissenschaften von der FernUniversität Hagen und hat das Erste juristische Staatsexamen bestanden. Durch seine Studien hat er ein tiefes Interesse an der Schnittstelle von Maschinellem Lernen und Recht entwickelt.


Kontakt

Kristof Meding

CZS Institute for Artificial Intelligence and Law
Paul-Ehrlich-Straße 5
72072 Tübingen

+49 (0)7071 29-70788
kristof.medingspam prevention@uni-tuebingen.de