Uni-Tübingen

A 03

Steine aus dem Süden. RessourcenKomplexe im Südostiran im Kontext regionaler und interregionaler Netzwerke

 

Fachklassifizierung

Vorderasiatische Archäologie

Ethnologie

Projektleitung

Pfälzner, Peter, Prof. Dr.

Eberhard Karls Universität Tübingen

Institut für die Kulturen des Alten Orients (IANES)

Schloss Hohentübingen

Burgsteige 11

72070 Tübingen

Telefonnummer: 07071 29 78530

E-Mail-Adresse: peter.pfaelzner@uni-tuebingen.de 

 

Klocke-Daffa, Sabine, PD Dr.

Eberhard Karls Universität Tübingen

Asien-Orient-Institut, Abteilung für Ethnologie

Burgsteige 11

72070 Tübingen

Telefonnummer: 07071 29 78539

E-Mail-Adresse: sabine.klocke-daffaspam prevention@ethno.uni-tuebingen.de

DoktorandInnen

und Postdocs

Frauen, Wulf, Dr.

SFB 1070 RessourcenKulturen

Gartenstr. 29

Raum 315

72074 Tübingen

E-Mail-Adresse: wulf-marten.frauenspam prevention@uni-tuebingen.de

 

Karami, Mohammad, Dr. des.

SFB 1070 RessourcenKulturen

Raum 315

Gartenstr. 29

72074 Tübingen

E-Mail-Adresse: mohammad.karamispam prevention@uni-tuebingen.de

Es geht in diesem Teilprojekt um die Frage, welche RessourcenKomplexe sich in einer Landschaft mit größtenteils gleichbleibenden naturräumlichen Bedingungen und mit einem weitestgehend unveränderten natürlichen Ressourcenpotential unter wechselnden äußeren Bedingungen herausbilden konnten und welche Netzwerke aus Menschen, Materialien, Dingen und Kenntnissen zu ihrer Aktivierung erforderlich sind und waren. Als gemeinsame Grundlage für die Untersuchung und Rekonstruktion der jeweils zentralen Ressourcen in der Region zu verschiedenen Perioden wird ein Erklärungsmodell verwendet, welches von einem RessourcenKomplex aus Landwirtschaft, Handwerk und Handel ausgeht, der in spezifisch konstruierte Beziehungsgeflechte eingebunden ist und erst dadurch in Wert gesetzt und nutzbar wird. Die Komponenten dieser Netzwerke bestehen unter anderem aus Produzenten, Händlern, Siedlungen, Boden, technologischem Wissen und Objekten. Solche assemblages oder Ressourcengefüge aus RessourcenKomplexen und Netzwerken agieren im Spannungsfeld von Infrastruktur, Wertesystem, Politik, Religion, etc. als rahmenden Strukturen. Die netzwerkgestützten RessourcenKomplexe in der Region sind einerseits von den natürlichen Gegebenheiten abhängig, andererseits unterliegen sie in jeder Periode spezifischen, kulturell und sozial geprägten Dynamiken. Dies formt auch die jeweiligen regionalen und interregionalen Austauschsysteme.

Nachdem in der ersten Förderphase die archäologischen Basisdaten der bisher nahezu unerforschten Region des südlichen Kerman untersucht worden sind, werden in der zweiten Phase im archäologischen Bereich die Netzwerke der Bronzezeit sowie vergleichend dazu der früheren und späteren historischen Perioden durch weitere Feldarbeiten detaillierter erforscht. Dazu gehört die Untersuchung des Verhältnisses zwischen Rohstoffvorkommen und Siedlungen, der Wege, insbesondere solcher zur Küste des Persischen Golfes, der Gebundenheit der Siedlungen an natürliche Gegebenheiten und des daraus resultierenden ökonomischen Potentials, der Hierarchien von Siedlungen sowie der sozio-ökonomischen Relationen zwischen Teilregionen, wie etwa Gebirgen, Tälern und Ebenen. Zudem soll die Herkunft der Objekte aus Chlorit und Diorit/Gabbro durch naturwissenschaftliche Analysen bestimmt werden, um die antiken Austauschnetzwerke rekonstruieren zu können.

Die Ethnologie wird im Vergleich dazu die heutigen Netzwerke in der Region untersuchen. Dazu gehören vor allem Siedlungen der archäologisch bearbeiteten Teilregionen und andere Standortfaktoren, die kulturspezifische Bedeutung regionaler und interregionaler Austauschbeziehungen, die heutige Nutzbarmachung mineralischer Ressourcen (Chromit und Edelsteine) sowie nicht-materieller Ressourcen, wie z. B. technologisches Wissen, soziales Kapital und die Analyse der (sozialen, ökonomischen und politischen) Verbindungen zwischen naturräumlich unterschiedlichen Teilregionen.

Der Weg der Steine – Grüner Granat aus Iran

Ein Film von PD Dr. Sabine Klocke-Daffa

Edelsteine aus Iran werden seit Jahrtausenden gehandelt. Sie sind Zeichen für Wohlstand, fördern die Gesundheit und sollen Glück bringen. Im Hochland des Südirans sichert der Grüne Granat heute die Lebensgrundlage der dort ansässigen Viehhalter. Aus den Bergen gelangen die Steine auf die Bazare des Landes und werden von dort in die ganze Welt verkauft.

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Dattelpalmen im Iran

Ein Film mit Dr. Wulf Frauen

In Jiroft, Südiran, werden schon seit mehr als 4000 Jahren Dattelpalmen angebaut. Diese Palmen dienten damals wie heute den unterschiedlichsten Zwecken wie der Matten- und Korbherstellung aus den Blättern, dem Zaun- und Hüttenbau aus den Baumstämmen, Besenproduktion aus abgeernteten Fruchtständen und dem Verzehr der Früchte selbst. Die Dattelpalmenzucht stellt über die Jahrtausende hinweg eine bemerkenswerte Kontinuitätslinie in der sich in stetigem Wandel befindlichen südiranischen Kultur dar.

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