Michael Schilling, M.A.
Akademischer Mitarbeiter (Doktorand)
Büro
SFB 923 "Bedrohte Ordnungen"
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72074 Tübingen
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michael.schilling @uni-tuebingen.de
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nach Vereinbarung per Mail
Teilprojekt
E01 – Reichselite
Forschungsprojekt im Rahmen des SFB 923
Arbeitstitel: „Ordo amplissimus. Die Bedrohung der oströmischen Reichselite unter Kaiser Justinian I.“
Einzeluntersuchung im Rahmen des Teilprojekts E01: Ordo amplissimus. Die Bedrohung der oströmischen Reichselite unter Kaiser Justinian I. (Leitung: Prof. Dr. Sebastian Schmidt-Hofner)
Aus zahlreichen zeitgenössischen Quellen zur Herrschaftszeit Justinians I. (527- 565 n. Chr.) lässt sich herauslesen, dass sich die Elite des oströmischen Reiches unter diesem Kaiser einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt sah: schärfste Invektiven gegen Justinian und sein engeres Umfeld (prominent in der Geheimgeschichte des Prokopios von Kaisareia), Berichte von Repressalien gegen sie, sowie Aufstände und Verschwörungen, die von ihr ausgegangen sein sollen, bezeugen einen tiefgreifenden Vertrauensverlust gegenüber dem Herrscher, verbunden mit Angst vor dem Verlust dessen, was die Grundlage des Selbstverständnisses und der Macht der Reichselite bildete: Ämter, Ränge und Privilegien, mithin gesellschaftlicher und politischer Einfluss. Selbstzeugnisse wie die Schrift des Johannes Lydos Über das römische Ämterwesen reflektieren diese Ordnung der Ämter und lassen sich, da sich die Elite des Imperium Romanum hierin einen eigenen Identifikationsraum schafft, als Versuch verstehen, diese Bedrohungssituation durch Selbstvergewisserung zu bewältigen.
Der Antagonismus zwischen Kaiser und Elite im ‚Zeitalter Justinians‘ ist in der Forschung zwar registriert, bislang jedoch nicht systematisch untersucht worden. Dies soll durch dieses Forschungsprojekt im Rahmen des SFB 923 geleistet werden, indem zunächst danach gefragt wird, worin die Bedrohung der Reichselite als sozialer Ordnung konkret bestand, welche Teilgruppen innerhalb der Elite betroffen waren und was als ihre Ursache anzusehen ist. Darauf aufbauend ist zu untersuchen, wie sich das Bewältigungshandeln der Akteure gestaltete und welche Restrukturierungsprozesse hierdurch ausgelöst wurden.
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte der Spätantike
- (Funktions-)Eliten und inneraristokratische Konkurrenz im spätrömischen Reich
- Militärorganisation und Kriegführung in der griechisch-römischen Antike
- Vegetius
Kurzvita
Seit August 2019
Akademischer Mitarbeiter
am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ (Teilprojekt E01)
2019
Freie Mitarbeit
an der Publikationsvorbereitung der Monographie „Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr.“ (Autor: Mischa Meier)
2018 bis 2019
Werkstudent
im Kolping-Bildungswerk Württemberg in Stuttgart
2016 bis 2019
Studium der Geschichtswissenschaft (M.A.)
an der Universität Tübingen
2015 bis 2017
Studentische Hilfskraft
am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ (Teilprojekt E02)
Bis 2015
Studentische Hilfskraft
am Seminar für Indologie und Vergleichende Religionswissenschaft in Tübingen
Bis 2016
Studium der Geschichtswissenschaft und Indologie (B.A.)
an der Universität Tübingen