In einer modernen Mediengesellschaft existieren zahlreiche Quellen für die Preisgabe privater und personenbezogener Informationen. Im Wechselspiel von technischen Möglichkeiten wie Data Mining oder Gendiagnostik, politischen Regelungen und Eingriffen (z.B. Vorratsdatenspeicherung, biometrische Datenbanken, Körperscanner) und der individuellen Nutzung von Diensten wie digitalen sozialen Netzen, dem Online-Handel oder Lokations- und Geodiensten, entsteht ein Geflecht von Informationen, das dazu geeignet ist, das Leben des oder der Einzelnen in einem zuvor nie bekannten Ausmaß abzubilden. Das „Forum Privatheit und Selbstbestimmung in der digitalen Welt“ beschäftigt sich aus den Perspektiven der Rechtswissenschaft, Soziologie, Informatik, Medienwissenschaft und Philosophie mit diesen Fragen.
Das am IZEW angesiedelte Teilprojekt untersuchte normative Fragen in Bezug auf den Wandel von Privatheit und die Möglichkeiten einer selbstbestimmten Lebensführung in der digitalen Gesellschaft. Das Ziel der Forschungsarbeit lag darin, gemeinsam mit den anderen Partnern des Forum II, Problemlagen und Technologien des digitalen Wandels kritisch zu analysieren und Kriterien für die normative Bewertung und (verbesserte) Gestaltung der neuen Technologien zu erarbeiten, welche einen Einfluss auf die Privatheit und die informationelle Selbstbestimmung haben.