Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

Wissenschaftliche Kooperation und Partnerschaft IZEW - UNC

Das Projekt „Wissenschaftliche Kooperation und Partnerschaft IZEW - UNC“ ist ein Engagement der Mitarbeiter:innen des IZEW zur Vertiefung der wissenschaftlichen Netzwerke zwischen den Universitäten Tübingen und North Carolina at Chapel Hill. Das Projekt ist im Rahmen der Strategischen Partnerschaft Tübingen – UNC entstanden, welches im Bereich Internationales und Diversität angesiedelt ist.

Das Ziel der Vernetzung und Partnerschaft ist es, den transatlantischen Dialog zur Ethik der Data Sciences, Künstlichen Intelligenz und Digitalisierung zwischen den beiden Forschungs- und Entwicklungsstandorten zu stärken. Mit dem Cyber Valley rund um Tübingen und Stuttgart, der KI-Allianz in Baden-Württemberg, sowie dem Research Triangle zwischen Raleigh, Durham und Chapel Hill verbinden sich zwei wirtschafts- und wissenschaftsstarke Regionen in Deutschland und den USA. Die Beforschung und Entwicklung ethisch fundierter KI-Anwendungen, transnationaler Plattformen und sozio-technischer Bedingungen ihrer Entwicklung ist ein Anliegen des IZEW sowie seiner Partner an der University of North Carolina at Chapel Hill.

Aktuelles

Call for Participation – IZEW-UNC Workshop zu Aligning AI with Society – 25.-26.09.2025

Das IZEW organisiert zusammen mit dem Computer Science Department der UNC-Chapel Hill einen internationalen und interdisziplinären Workshop über Forschungsfragen zum Themenkomplex des Alignment von KI und Gesellschaft.

Unter dem Titel “Aligning AI with Society” sollen Forschende aus den Geisteswissenschaften und der Informatik beider Partneruniversitäten zusammengebracht werden, um sich über interdisziplinäre Unterschiede, Hürden sowie Gemeinsamkeiten im Themenkomplex KI und Gesellschaft auszutauschen.

Diskutiert werden sollen unter anderem die Parallelen und Differenzen in der Herangehensweise an KI-Alignment in den verschiedenen Disziplinen, welche Ziele in der Entwicklung von KI priorisiert werden oder wie KI-Systeme die Forschung in den Geisteswissenschaften unterstützen können. Die Forschenden werden dazu angeregt, sich mit ihren eigenen Forschungsfragen interdisziplinär auseinanderzusetzen, sowie neue Forschungsfragen und ein gemeinsames Verständnis der Thematik zu entwickeln.

Die Bewerbungsfrist endet am 20.07.2025.

Für weitere Informationen siehe die Workshop Website und unseren Call for Participation.

Teammitglieder

Informationen zur Universitätskooperation

Überblicksseite Uni Tübingen: UNC-Chapel Hill

Überblicksseite UNC: Eberhard Karls Universität Tübingen

Konferenz "Towards a Transatlantic Roadmap for AI Regulation" 2025 - Rückblick

Ende März 2025 besuchte eine interdisziplinäre Delegation verschiedener Fachbereiche der Universität Tübingen die University of North Carolina at Chapel Hill (UNC-Chapel Hill), um im Rahmen der Konferenz „Towards a Transatlantic Roadmap for AI Regulation“ an aktuellen und wichtigen Fragen der Überschneidung von Künstlicher Intelligenz und Regulierung zu arbeiten. 

Die Konferenz wurde von Prof. Tori Ekstrand und Prof. Amanda Reid der University of North Carolina sowie von Jana Hecktor und Lisa Koeritz des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen mit Mitteln des joint seed for research and emerging technologies organisiert.

Die Delegation der Universität Tübingen bestand aus Jessica Heesen und Andreas Baur vom IZEW sowie Prof. Tanja Thomas vom Institut für Medienwissenschaft, Prof. Bernd Heinrich sowie Tommaso Fia von der Juristischen Fakultät und dem Gastwissenschaftler Hüseyin Ates von der Social Sciences University of Ankara. 

Von Beginn an wurde nicht nur darüber diskutiert, wie diese beiden weit gefassten Begriffe (KI und Regulierung) zu definieren und zu konkretisieren sind, sondern auch, welche positiven und negativen Auswirkungen beide Phänomene haben (können): Kann KI eingesetzt werden, um die Gesellschaft zu verbessern? Und was ändert sich, wenn es strenge Regulierungen gibt? Helfen diese, die richtigen Weichen zu stellen, oder behindern wir auf diese Weise produktive Prozesse und verringern den Nutzen, den KI mit sich bringen kann? Wichtig war auch darüber zu sprechen, welche Unterschiede es zwischen den USA und der Europäischen Union in Bezug auf die Anwendung aber auch die Regulierung von KI gibt. 

Dies sind nur einige der Fragen, über die die heterogene Gruppe von Forschenden aus Bereichen wie Medienwissenschaft, Gender Studies, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Informatik gemeinsam diskutiert hat. 

Pre-Event

Wir begannen die Konferenz mit einer interessanten Diskussion mit Studierenden des Masterseminars "Digital Media & Society: AI Law and Data Privacy" von Prof. Tori Ekstrand aus dem „Transatlantic Masters“ Programm der UNC. Diese begegneten der Expertise der Forschenden mit neugierigen, engagierten und frischen Perspektiven und Rückfragen. Im Laufe der Seminarsitzung wurde darüber gesprochen, wie wir sicherstellen können, dass KI der Gesellschaft nützt, welche Rolle Daten im aktuellen Diskurs um KI spielen und wie wichtig der Schutz von Privatsphäre ist und sein kann, für jeden von uns, aber insbesondere auch für vulnerable Gruppen.

Einige der Diskussionen wurden in der daran anschließenden informellen Abendveranstaltung fortgesetzt. Der als Pre-Event angedachte Abend in der Eventlocation „Top of the Hill“, war offen für all jene, die an der Veranstaltung beteiligt waren und ermöglichte uns nicht nur, bereits einige allgemeine Verbindungen und Themen in den jeweiligen Forschungsinteressen zu identifizieren, die auch in den nächsten zwei Tagen eine entscheidende Rolle spielen würden, sondern auch, uns persönlich besser kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. 

Konferenztag 1

Der Donnerstag startete mit weiteren Diskussionen zu den gemeinsamen Interessen, Perspektiven und Herausforderungen in Bezug auf das Gesamtthema KI und Regulierung. Aufgrund des interdisziplinären Charakters der Teilnehmergruppe wurden die Forschenden in vorsortierten Gruppen zusammengebracht deren Interessen von „Justiz und Gesellschaft“ über „Vulnerable Gruppen und Diskriminierung“ bis hin zu „Infrastrukturen und Politik“ und ‚Medienregulierung‘ reichten. Auf diese Weise konnten die Teilnehmenden ihre persönlichen Interessen an dem Thema austauschen und konkrete Inhalte diskutieren, angeleitet von zuvor als Orientierung festgehaltenen Fragen wie "Warum sind Regulierungen für das jeweils spezifische Forschungsgebiet von Relevanz? Was verändert sich durch den zunehmenden Einsatz von KI?” sowie “Welche Bereiche des KI-Diskurses sollten stärker reguliert werden? Und wie könnte ein entsprechendes Framework hierfür aussehen?" 

Mit Hilfe der Studierenden des Masterseminars haben wir nicht nur die einzelnen Diskussionen für eine spätere Verwendung dokumentiert, sondern auch Mindmaps mit den wichtigsten Aspekten, die in den verschiedenen Gruppen diskutiert wurden, erstellt, die wir anschließend im Rahmen einer gemeinsamen Gruppendiskussion als Startpunkt für den Austausch genutzt haben.

Keynote von Reggie Townsend

Der Tag endete mit einer spannenden und aufschlussreichen Keynote von Reggie Townsend, Vice President of Data Ethics bei SAS, unter dem Titel „Responsible innovation begins with responsible innovators“, in dem er seine Sichtweise zum Thema „Responsible AI“ darlegte. Er argumentierte, warum wir KI unbedingt zum Guten nutzen und uns dabei zugleich stets der möglichen Fallstricke bewusst sein sollten, und sprach sich insbesondere für die Selbstregulierung von Unternehmen in diesem Bereich aus. Anstatt sich auf Regulierungen zu verlassen - die seiner Meinung nach oft in Überregulierung münden oder sich zu weit von der Realität der Entwicklung und Nutzung von KI-Systemen entfernen - sollten wir uns auf Unternehmen konzentrieren, die sich selbst für die Entwicklung verantwortungsvoller KI-Systeme verantwortlich machen.

Reggie Townsend definierte Verantwortung in seinem Vortrag als das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Verpflichtung. Er nutzte diese Definition, um vor allem über „Response-ability“ zu sprechen. Damit verwies er auf die Tatsache, dass es unvermeidlich ist, dass technische Systeme - auch sogenannte KI-Systeme - versagen können. Anstatt die Anstrengung allein darauf zu richten, das Unvermeidliche vermeiden zu wollen, sollten wir stattdessen darüber nachdenken, auf welche Weise wir auf die ohnehin entstehenden Probleme und Herausforderungen idealerweise reagieren können. Es sei also wichtig, vorbereitet zu sein. Solch eine Perspektive sollte, so Reggie Townsend, elementarer Bestandteil unseres verantwortungsvollen Umgangs mit KI sein und die Bedeutung der KI-Governance in Forschung und Industrie unterstreichen.

Auf die Keynote folgte eine Fragerunde mit Gastgeberin Prof. Tori Ekstrand und den Zuhörenden, dessen Diskussionen auch noch während des anschließenden Empfangs fortgesetzt wurden.

Konferenztag 2

Der zweite Konferenztag begann mit einer Podiumsdiskussion, bei der Prof. Jessica Heesen (IZEW), Prof. Daniel Kreiss (UNC), Jaylexia Clark (UNC) sowie Tommaso Fia (Tübingen) unter dem Titel "Bridging the Atlantic: AI Accountability During Democratic Decline" gemeinsam ins Gespräch kamen. Shannon McGregor, Associate Professor und Principal Investigator am Center for Information, Technology and Public Life (CITAP) der UNC, moderierte das Panel. Die Gruppe griff einige der zuvor aufgeworfenen Themen und Fragen auf, konzentrierte sich aber auch auf die einzigartigen Perspektiven, die die einzelnen Teilnehmenden in die Diskussion mit einbringen konnten.

Der Abschluss einer Veranstaltung ist immer eine Herausforderung. Unser Ziel war es, nicht nur eine abschließende Diskussion zu führen, sondern auch den Grundstein für die folgende gemeinsame Arbeit zu legen. Aus diesem Grund haben wir nicht nur die während der Konferenz diskutierten Fragen, Problemen und unterschiedliche Herangehensweisen sowie Perspektiven zusammengeführt, sondern auch diskutiert, wie man aus diesen ein produktives und über die Diskussionen während der Konferenz hinausgehendes Ergebnis generieren kann. Die Gruppe plant, die in Chapel Hill begonnene Arbeit in den kommenden Monaten auf der Grundlage der in diesen zwei Tagen gewonnenen Verständnisses und Diskussionen fortzusetzen und in eine Form der Veröffentlichung zu überführen.

Wir freuen uns schon jetzt auf all die Inhalte, die dabei herauskommen werden! 

DANKE!

Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken. Angefangen bei Tori Ekstrand, Amanda Reid und Martha Carey, die die Konferenz hervorragend mitorganisiert haben. Sie sorgten nicht nur dafür, dass wir uns willkommen fühlten, sondern halfen auch, dass die Konferenz reibungslos verlief. Sie haben entscheidend dazu beigetragen, dass interessante Diskussionen angeregt wurden und wir mit einem konkreten Plan für weitere Zusammenarbeit aus der Konferenz herausgehen konnten. Vielen Dank euch Dreien! 

Danke auch an alle Teilnehmenden der UNC und der Universität Tübingen, die dazu beigetragen haben, den gemeinsamen Forschungshorizont zu erweitern, die Diskussionen zu bereichern und so viele Networking-Momente zwischen den beiden Universitäten sowie über die heterogenen Disziplinen hinweg zu ermöglichen, die sicherlich ebenfalls für zukünftige Arbeiten von entscheidender Bedeutung sein werden. 

Oder kurz gesagt: Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese Veranstaltung so angenehm und gleichzeitig so produktiv war!

Abschließend möchten wir auch dem UNC Global Affairs Office besonders danken! Dafür, dass sie uns geholfen haben, als wir Unterstützung brauchten, dass sie uns so herzlich und freundlich empfangen haben und auch dafür, dass sie ihr Gebäude nicht nur für den Keynote Vortrag, sondern auch für den anschließenden Empfang zur Verfügung gestellt haben! Vielen Dank, Melissa McMurray, Krista Northup, Walter Walker Stephenson und allen anderen, die an der Planung beteiligt waren. Danke auch an Katie Lindner vom UNC Center for European Studies.

Ein besonderer Dank geht an Barbara Stephenson, Vice Provost for Global Affairs und Chief Global Officer an der UNC-Chapel Hill, für ihre Begeisterung und Engagement, die strategische Partnerschaft zwischen der Universität Tübingen und der UNC-Chapel Hill stetig voranzutreiben, aber auch für den so herzlichen Empfang der Delegation und für die Begrüßungsworte bei unserem Hauptvortrag sowie bei unserer Podiumsdiskussion! Wir wissen die Bemühungen und das Engagement des Global Office für diese Konferenz sowie die Kooperation zwischen den beiden Universitäten im Allgemeinen sehr zu schätzen!

Workshop "The Sociotechnical Consequences of AI" 2024 - Rückblick

 "The Sociotechnical Consequences of AI" – Ein Rückblick auf den internationalen Workshop 

Vor gut einem halben Jahr, am 13. September 2024, fand an der University of North Carolina (UNC) in Chapel Hill der Workshop zum Thema „The Sociotechnical Consequences of AI: An Interdisciplinary Exploration of Ethical, Organizational, Social, and Computational Dimensions” statt.

Die Planung und Organisation des Workshops war eine internationale Zusammenarbeit zwischen der School of Information and Library Science (SILS) der University of North Carolina (UNC) sowie dem Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dank Mitteln aus dem gemeinsamen Seed Fund for Research and Emerging Technologies der UNC sowie der Universität Tübingen konnten sowohl gemeinsame Vorarbeiten und Vernetzung, die Anreise seitens der Tübinger Kolleg:innen sowie ein erfolgreicher und produktiver Workshop organisiert werden.

Worum ging es?

Etwa ein halbes Jahr nachdem der Workshop Forschende aus Europa sowie den USA zusammengebracht und ins Gespräch gebracht hat, wollen wir nun aus Distanz und mit Zeit zum Verarbeiten der diskutierten Inhalte einen Blick zurückwerfen.

Wie der Titel schon verrät, widmete sich der Workshop insbesondere Fragen rund um die wechselseitige Einflussnahme von KI auf und durch gesellschaftliche Prozesse. Er begann mit einem Blick darauf, in welche Diskursfelder KI bereits eingebettet ist, auf welche Weise diese Implementierung aus den diversen Disziplinen heraus zu (kritischen) Reflexions- und Analyseprozessen geführt hat sowie auch, welche Handlungsaufforderungen oder welches Umdenken sich hieran anschließen könnte.

Wie bereits in dem Call aufgefächert, lässt sich dies aus ganz heterogenen Perspektiven und Anwendungsfeldern heraus diskutieren. (Siehe auch den Call for Contributions)

Unter Berücksichtigung ethischer Perspektiven haben sich die Teilnehmenden sowohl mit Diversität und Inklusion als auch mit sozialer, ökologischer und umweltlicher Gerechtigkeit sowie Fragen des Zugangs und der Exklusion auseinandergesetzt. Aber auch mit Blick auf den organisatorischen Bereich wurden Herausforderungen identifiziert, die insbesondere die durch KI veränderte Arbeitswelt betreffen, vor allem im Hinblick auf Arbeitsplatzsicherheit, neue Arbeitsformen sowie die Auswirkungen von KI auf Rekrutierungsprozesse oder die Mensch-KI-Zusammenarbeit. In den Diskussionen zu den sozialen Aspekten lag ein wichtiger Fokus auf den Auswirkungen von KI auf Pflegearbeit und zwischenmenschliche Beziehungen sowie auf den Herausforderungen und Chancen assistiver Technologien für Menschen mit Einschränkungen. Technische Diskussionen boten Raum für Debatten über Datenqualität, Bias in Algorithmen und Cybersicherheit bis hin zu Integrität und Fairness von KI-Systemen 

Ablauf des Workshops

Aufgrund der hohen Relevanz des Themas und um möglichst viele Stimmen und Perspektiven einbinden zu können, war der Workshop in verschiedene Abschnitte geteilt. Neben einer metaperspektivischen Einführung von Mohammad Jarrahi sowie der abschließenden Keynote zum Thema „Bridging the Divide with generative AI“ von Christoper Andrew Bail, gab es sowohl zwei Vortragspanel, in denen jeweils vier unterschiedlichen Themen in den Fokus gerückt und diskutiert wurden, als auch sogenannte „Thematic Working Groups“, in denen weitere Perspektiven eröffnet und in Kleingruppen intensiv diskutiert werden konnten.

Der konkrete Plan des Workshops ist hier einsehbar.

In den ersten beiden Panels standen so vielfältige Themen wie Data Voids in AI-Search Environments, die Verbindung zwischen LLMs und Partner Violence, rechtlich-empirische Perspektiven auf KI sowie Fragen nach ‘responsible AI’, die Möglichkeit einer DeafSafeAI, die Herausforderungen in der Generierung kontextsensitiver KI sowie die Chancen durch Participatory AI Toolkits im Fokus.

Neben diesem bereits breit aufgefächerten Themenspektrum wurden in den anschließenden intensiven Diskussionen die generellen sozialen, ethischen, bildungstechnischen und rechtlichen Dimensionen auf soziale KI, die Zukunft von Arbeitsdiskursen aufgrund von Automatisierungstendenzen und die Rolle von Datensätzen diskutiert.

Erfahrungen und Ausblick

Die Vielfalt an Beitragenden und inhaltlichen Schwerpunktsetzungen hat zum einen dazu geführt, dass der Workshop einen breiten Blick auf das Thema der soziotechnischen Konsequenzen von KI eröffnen konnte. Darüber hinaus konnten durch den überaus produktiven interdisziplinären und globalen Austausch nicht nur eigene Ansichten verstärkt oder kritisch ergänzt, sondern auch ein gemeinsames Weiterdenken grundlegender Fragen angestrebt werden, welches sich hoffentlich auch in zukünftige Auseinandersetzungen mit diesem so wichtigen Diskursfeld einschreiben wird.

Das Feedback der Teilnehmenden zeigt, dass vor allem die Möglichkeit zur interdisziplinären Diskussion über die soziotechnischen Herausforderungen im Einsatz und der Entwicklung von KI sehr geschätzt wurden und inspiriert haben. 

Siehe Video-Zusammenfassung hier.

Unseren eigenen Blick auf die Möglichkeitsräume und Herausforderungen von KI haben die spannenden und vielfältigen Beitrage in jedem Fall erweitert: Wir haben gelernt, wie unterschiedlich die Perspektiven auf KI in den jeweiligen Disziplinen sein können, aber auch, dass solch ein interdisziplinärer und internationaler Workshop immer den Blick auf Gemeinsamkeiten und vor allem das gemeinsames Interesse an einem produktiven Umgang mit den Herausforderungen von KI stärken kann. 

Tübingen und UNC

Die schon seit mehreren Jahren kontinuierlich vorangetriebene Zusammenarbeit der beiden Universitäten hat auch für diesen Workshop entscheidende Weichen gestellt. Nicht nur, da Teile des Organisationsteams durch vorherige Veranstaltungen Kontakt aufbauen sowie anschließend vertiefen konnten und die Idee für das Workshopthema auf diese Weise in enger Zusammenarbeit entwickelt worden ist, sondern auch, da die Finanzierung entscheidend auf dem gemeinsamen Seed Fund fußt. Der seit 2022 jährlich ausgeschriebene Seed Fund trägt entscheidend zu der gestärkten und produktiven Zusammenarbeit der beiden Universitäten bei.

Am Tag des Workshops haben schließlich Forschende von insgesamt 21 Institutionen aus den USA und Europa die Diskussionen mit ihren Perspektiven bereichert. Wir sind mehr als dankbar, dass sich so viele kluge Wissenschaftler:innnen aus heterogenen Diskursen zusammengefunden haben, um den von uns aufgeworfenen Fragen gemeinsam nachzugehen, und wollen uns an dieser Stelle auch noch einmal ganz herzlich für das rege Interesse und das große Engagement bedanken!

Was kommt als Nächstes?

Wir freuen uns, dass auch dieses Jahr im Rahmen des gemeinsamen Seed Funds weitere Veranstaltungen in Kooperation zwischen der UNC und der Eberhard Karls Universität Tübingen ermöglicht und organisiert werden, die diese produktive Form der Zusammenarbeit fortsetzen.

Laufende Kooperation

Kommende Veranstaltung: Aligning AI with Society

Kürzlich wurde außerdem ein weiterer Seed Fund zwischen den Institutionen zum Thema „Aligning AI with Society“ bewilligt: Am 25.09-26.09.2025 wird ein interdisziplinärer Workshop an der UNC-Chapel Hill stattfinden.

Unter dem Titel “Aligning AI with Society” sollen Forschende aus den Geisteswissenschaften und Informatik der Partneruniversitäten zusammengebracht werden, um die interdisziplinären Unterschiede, Hürden sowie Gemeinsamkeiten im Themenkomplex des Alignment von KI und Gesellschaft zu diskutieren. Es sollen eigene Forschungsfragen interdisziplinär diskutiert werden sowie neue Forschungsfragen und ein gemeinsames Verständnis entwickelt werden.

Für weitere Informationen, siehe Call for Participation.

Bisherige Kooperation

Zu den bisherigen Kooperationen des IZEW mit der UNC-Chapel Hill gehören:

Konferenz: “Towards a Transatlantic Roadmap for AI Regulation” unter Beteiligung von Prof. Dr. Jessica Heesen, Andreas Baur Jana Hecktor, Lisa Koeritz, gefördert vom Seed Fund der Universität Tübingen und UNC-Chapel Hill, 27-28.03.2025, Chapel Hill, USA

Internationaler Workshop: “Sociotechnical Consequences of AI: An Interdisciplinary Exploration of Ethical, Organizational, Social, and Computational Dimensions” unter Beteiligung von Prof. Dr. Jessica Heesen, Laura Schelenz, Jana Hecktor, Lisa Koeritz, gefördert vom Seed Fund der Universität Tübingen und UNC-Chapel Hill, 13.09.2024, Chapel Hill, USA

Gemeinsames Panel und Special Interest Group „Platform (In)Justice“ bei der ACM Conference on Computer-Supported Cooperative Work and Social Computing (CSCW) unter Beteiligung von Dr. Nanditha Narayanamoorthy (UNC Center for Information, Technology, and Public Life) und Heesoo Jang (UNC Hussman School of Journalism and Media) sowie Dr. Simon Hirsbrunner (IZEW), Dr. Lou Brandner (IZEW) und Laura Schelenz (IZEW), 14. - 18. Oktober 2023, Minneapolis, USA

“Panel Paper: Platform (In)Justice – A Call for a Global Research Agenda”:
https://dl.acm.org/doi/10.1145/3584931.3608439

“Special Interest Group on Platform (In)Justice in Minneapolis": 
https://dl.acm.org/doi/10.1145/3584931.3606953

Wissenschaftlicher Austausch mit Prof. Mohammad Jarrahi (UNC School of Information and Library Science), 19. Juli 2023, Tübingen, Deutschland

„Exchange on Human-AI Symbiosis, Algorithms, and Work“, siehe: Flyer

UNC Royster Global Conference, unter Beteiligung von Dr. Saeedeh Babaii (IZEW) und Laura Schelenz (IZEW), 30. Mai - 2. Juni 2023, Chapel Hill, USA

UNC-Tübingen Partnership Panel „Reconfiguring Justice and Equity: Content Governance Models for Platform Violence“ beim Symposium „Social Justice and Technological Futures” unter Beteiligung von Prof. Shannon McGregor (UNC Hussman School of Journalism and Media), Dr. Nanditha Narayanamoorthy (UNC Center for Information, Technology, and Public Life), Heesoo Jang (UNC Hussman School of Journalism and Media), 2. und 3. Mai 2023, Tübingen, Deutschland 

„UNC at Symposium on Social Justice and Technological Futures”: https://uni-tuebingen.de/de/245305