Institut für Sportwissenschaft

27.07.2023

Wie Emotionen die Zuschauernachfrage im Sport beeinflussen

Eine neue Studie des Instituts für Sportwissenschaft liefert erste Erkenntnisse zur Bedeutung von referenzpunktabhängigen Emotionen für die TV-Zuschauer bei UEFA Champions League-Spielen.

Die Studie, die gemeinsam von Travis Richardson, Georgios Nalbantis und Tim Pawlowski durchgeführt wurde, basiert auf den theoretischen Modellierungen von Ely et al. (2015, Journal of Political Economy) und analysiert erstmals die Bedeutung von referenzpunktabhängigen Emotionen für die TV-Zuschauer in unterschiedlichen Märkten.

Die Hochfrequenzdaten, die von der UEFA bereitgestellt wurden, umfassen dabei minutengenaue Einschaltquoten aller Spiele in der UEFA Champions League, die während eines kompletten Medienrechtezyklus (2014/15 bis 2017/18) in Großbritannien und Spanien übertragen wurden.

Insgesamt zeigt die Studie, dass Spannung und Überraschungen die Haupttreiber der Nachfrage in beiden Märkten sind, während Schocks nur marginale Auswirkungen im spanischen Markt haben.

Hinsichtlich der Effektstärke bestätigt die Studie erste Erkenntnisse zur englischen Premier League. Der aggregierte Effekt der Emotionsmaße im britischen Markt ist in beiden Studien in etwa gleich groß. Auf dem spanischen Markt hingegen ist der aggregierte Effekt auf die TV-Nachfrage deutlich größer.

Die Implikationen der Studie, die nun im Journal of Sports Economics veröffentlicht wurde, sind von Relevanz für Medienunternehmen, Sponsoren, Ligen und Vereine.

Richardson, T., Nalbantis, G., & Pawlowski, T. (2023). Emotional Cues and the Demand for Televised Sports: Evidence from the UEFA Champions League. Journal of Sports Economics. https://doi.org/10.1177/15270025231187067

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