Fachklassifizierung | Ur- und Frühgeschichte, Ethnologie |
Projektleitung | Bartelheim, Martin, Prof. Dr. Eberhard Karls Universität Tübingen Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters Abteilung für Jüngere Urgeschichte und Frühgeschichte Schloss Hohentübingen Burgsteige 11 72070 Tübingen Telefonnummer: 07071 29 72406 E-Mail-Adresse: martin.bartelheimspam prevention@uni-tuebingen.de
Hardenberg, Roland, Prof. Dr. Goethe-Universität Frankfurt Frobenius-Institut Norbert-Wollheim-Platz 1 60629 Frankfurt/Main Telefonnummer: 069 798 33053 E-Mail-Adresse: hardenbergspam prevention@em.uni-frankfurt.de |
DoktorandInnen und Postdocs | Chala-Aldana, Dobereiner, M.Sc. SFB 1070 RessourcenKulturen
Díaz-Zorita Bonilla, Marta, Dr. Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters Hölderlinstr. 12 72074 Tübingen Telefonnummer: 07071 29 74687 E-Mail-Adresse: marta.diaz-zorita-bonillaspam prevention@uni-tuebingen.de
Melles, Maike, M.A. Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung Goethe-Universität Norbert-Wollheim-Platz 1 60323 Frankfurt am Main Telefonnummer: 0697 983 3241 E-Mail-Adresse: mellesspam prevention@em.uni-frankfurt.de |
Gestaltung und Organisation von Landschaften als Ressourcengefüge stehen im Fokus des Teilprojekts. Mit einem interdisziplinären kulturanthropologischen Ansatz werden eng verknüpfte archäologische und ethnologische Forschungen zum Umgang mit Landschaften, deren Perzeptionen und der Nutzung von Ressourcen durchgeführt sowie die damit verbundenen spezifischen sozio-kulturellen Dynamiken mit langer zeitlicher Perspektive untersucht. Wie bereits in der ersten Phase steht der Kontrast zwischen den agrarisch günstigen Zonen im küstennahen Süden und den arideren Gebirgs- und Inlandregionen der Iberischen Halbinsel im Blickpunkt. Nach den bisherigen Forschungsergebnissen zum Chalkolithikum zeigt sich ein regional deutlich differenzierteres Bild als die zuvor angenommenen generellen markanten Unterschiede in Wirtschafts- und Siedlungsweise zwischen dem südlichen Küstenraum und dem inneren Hochland. Die für die nachfolgende Bronzezeit postulierte zunehmende Spezialisierung in eine vorrangig Ackerbau treibende, sesshafte und eine primär viehzüchterische, mobile Lebensweise als Adaptionen an die spezifischen Naturbedingungen soll in der zweiten Phase im Rahmen einer interdisziplinären Regionalstudie im Tal des Guadalquivir und in der benachbarten Sierra Morena analysiert werden. Mit einem integrativen Forschungsansatz werden die Untersuchungen zu Umgangsformen mit der Landschaft, die zugehörigen RessourcenKomplexe und die damit verbundenen sozio-kulturellen Dynamiken auf einer möglichst breiten methodischen Basis sowohl aus archäologischer als auch ethnologischer Perspektive durchgeführt. Dies geschieht in eng aufeinander bezogenen Fallstudien mit vorgeschichtlichem (v. a. bronzezeitlichen), und historischem, bzw. gegenwartsbezogenem Quellenmaterial. Die Ergebnisse werden anschließend vor dem Hintergrund des weiteren kulturanthropologischen Forschungsfelds zu diesem Thema diskutiert. Ziel ist es: 1) mit interdisziplinären Forschungsansätzen zu untersuchen, wie Landschaften als Ressourcengefüge organisiert, gestaltet und kontrolliert wurden, 2) die sozioökonomischen Implikationen der Interaktion zwischen agrarischen und pastoralen Nutzungsformen von Landschaften zu analysieren und 3) die sozialen Strukturen von sesshaften gegenüber mobilen Gemeinschaften zu differenzieren. Mit dem für den SFB RessourcenKulturen entwickelten Ressourcenkonzept, das Ressourcen als sozial und kulturell geprägte Konstrukte und Prozesse begreift, sollen traditionelle makrohistorische Interpretationen hinterfragt und die Befundlage in neuer Perspektive betrachtet werden. Darüber hinaus liegt der Wert der hier verfolgten Fallstudien für den SFB darin, zur weiteren gemeinsamen Arbeit am Ressourcenkonzept durch die diachrone und interdisziplinäre Analyse komplementärer Regionalstudien beizutragen.
Die vorgeschichtliche Höhensiedlung Mesa Redonda liegt in beherrschender Lage oberhalb des Guadalquivirtals im Süden Spaniens. Unterhalb erstreckt sich eine der fruchtbarsten Landwirtschaftsregionen der Iberischen Halbinsel und im Hinterland die reiche Bergbaulandschaft der Sierra Morena. Forscher des SFB 1070 der Universität Tübingen untersuchen hier die Entwicklung der Siedlung im Kontext der Nutzung vielfältiger Ressourcen, zu denen auch die außergewöhnlich günstige strategische Lage gehört.
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