Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

20. Vilmer Sommerakademie

Grüne Städte? Naturschutz im urbanen Bereich zwischen Nutzungskonkurrenz und Synergien

Im Naturschutz galten Städte lange als negativer Gegenpol zu den wertgeschätzten Natur- und ländlichen Kulturlandschaften. Dieses Bild hat sich seit einiger Zeit deutlich gewandelt, weil die Bedeutung und das Potenzial von Naturschutz in urbanen Räumen immer deutlicher wahrgenommen wurden. So umfasst die 2007 verabschiedete deutsche Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt auch den Schutz urbaner Bereiche.

16.08.2021 - 19.08.2021
hybrid, am Bundesamt für Naturschutz - Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm und online

Informationen

Jutta Stadler

038301-86-134
jutta.stadler@bfn.de

Veranstalter

Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Zusammenarbeit mit der Universität Kiel und der Universität Tübingen

Leitung

Prof. Dr. Thomas Potthast, Dr. Lieske Voget-Kleschin (Universität Tübingen)
Prof. Dr. Konrad Ott (Universität Kiel)
Dr. Simon Meisch (Universität Tübingen)
Jutta Stadler (BfN-INA)

Teilnehmer*innen

Vertreter*innen von Behörden und Verbänden aus den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft, Umwelt- und Agrarpolitiker*innen, ehrenamtliche Naturschützer*innen, Per­sonen, die an der Schnittstelle "Naturschutz und Land­wirtschaft" tätig sind, Natur-, Sozial- und Geistes­wissen­schaftler*innen, alle anderen an der Thematik Interessierten

Weitere Informationen

Im Naturschutz galten Städte lange als negativer Gegenpol zu den wertgeschätzten Natur- und ländlichen Kulturlandschaften. Dieses Bild hat sich seit ei- niger Zeit deutlich gewandelt, weil die Bedeutung und das Potenzial von Naturschutz in urbanen Räumen immer deutlicher wahrgenommen wurden. So umfasst die 2007 verabschiedete deutsche Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt auch den Schutz urbaner Bereiche. Auf internationaler Ebene bestätigt die Annahme der Entscheidung IX/28 – ’Förderung der Einbindung von Städten und lokalen Behörden’ - auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz (COP 9) der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) die Bedeutung von Städten bei der Erreichung der Ziele der CBD. Das Verhältnis zwischen biologischer Vielfalt und urbanen Räumen ist allerdings weiter ambivalent. Einerseits bieten urbane Räume vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Andererseits stellen Flächen- versiegelung und das ungebremste Wachstum von Städten eine der Hauptgefährdungsursachen für die biologische Vielfalt dar. Hier bestehen erhebliche Landnutzungskonflikte mit Blick auf Naturschutzziele.

Kontakt zu offener Landschaft und biologischer Vielfalt beschränkt sich für viele Menschen auf das Erleben von Stadtnatur. Wie „grün“ Städte und Stadtteile sind, bestimmt wesentlich die Lebensqualität der dort Lebenden. Die Möglichkeiten, Natur zu erleben sind jedoch sozial ungleich verteilt. Menschen mit geringem Einkommen und niedriger Bildung haben oft weniger Zugang zur (Stadt)Natur und sind gleichzeitig höheren Umweltbelastungen ausgesetzt als sozial besser gestellte Menschen. Hiermit sind wichtige Fragen der (Umwelt)Gerechtigkeit in der Stadt aufgeworfen.

Die Vilmer Sommerakademie 2021 beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die Perspektiven des Naturschutzes auf die Stadt sowie der Städter*innen auf Natur und Naturschutz im Laufe der Zeit gewandelt haben, welche Dimensionen und Aspekte von Natur in der Stadt geschützt werden sollen und wie der Umgang mit Stadtnatur gerecht gestaltet werden kann. Sie zeigt innovative Ansätze auf, wie Naturschutz und die Teilhabe an Natur in der Stadt gefördert werden können.

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