Terrestrische Paläoklimatologie

Ingmar Werneburg, PD Dr.

Curriculum Vitae

2018

  • Habilitation Universität Tübingen

seit 2016

  • Kustos der Paläontologischen Sammlung in Tübingen

2015

  • Postdoc, Museum für Naturkunde Berlin

2013-2014

  • Postdoc, Paläontologisches Institut und Mueseum der Universität Zürich

2012-2013

  • Postdoc, Geowissenschaften Universität Tübingen

2011

  • Postdoc, RIKEN Center for Developmental Biology Kobe/Japan

2010-2011

  • Postdoc, Paläontologisches Institut und Museum der Universität Zürich

2007-2010

  • Doktorand, Paläontologisches Institut und Museum der Universität Zürich

2006-2007

  • Diplom, Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiology mit Phyletischem Museum Friedrich Schiller Universität Jena

2001-2006

  • Studium der Biologie und Ur- und Frühgeschichte, Friedrich Schiller Universität Jena

Forschung

Auf Grundlage des „umfassenden Organismuskonzepts“ ist ein ganzheitliches Verständnis evolutionärer Prozesse möglich. Darin wird das gesamte Leben eines Organismus – von der Fertilisation bis zum Tode – als ein Entwicklungsprozeß verstanden, auf den die Selektion im Laufe der Evolution angreifen kann. Heterochronien sind Veränderungen im zeitlichen Auftreten von Merkmalen im Laufe der Entwicklung. Ihnen wird ein fundamentaler Einfluß auf die Ausgestaltung adulter Formen zugesprochen. In engem Zusammenhang damit stehen während der Entwicklung Veränderungen in der räumlichen Anordnung der Merkmale – sogenannte Heterotopien. Beide Mechanismen ermöglichen, zusammen mit allometrischen Veränderungen, die Evolution neuer Morphotypen.

Mit Hilfe standardisierter entwicklungsbiologischer Merkmale untersuche ich die Muster embryologischer Sequenzen in einer Vielzahl von Landwirbeltierarten (inkl. Schildkröten, Schlangen, verschiedene Säugetiergruppen). Auf Grundlage der jüngsten Fortschritte der molekularen Systematik steht ein umfangreiches (falsifizierbares) phylogenetisches Gerüst zur Verfügung, das ich nutze, um evolutionäre, entwicklungs-biologische Veränderungen nachzuvollziehen und im Rahmen morphologischer Diversifizierungen zu diskutieren. Neben der Organogenese untersuche ich auch Skelettbildungen und einige genetische Aspekte in meinen entwicklungs- und evolutionsbiologischen Studien.

Auf einer histologischen Ebene wird die Entwicklung bestimmter Organe untersucht - ein klassischer vergleichend-embryologischer Ansatz – um Homologien zu identifizieren, Rekapitulationsmuster auszudecken und um räumliche entwicklungsbiologische Veränderungen bis in ihren Adultzustand hin zu verfolgen. Für die Adultanatomie konzentriere ich mich, vergleichbar zu meinen ontogenetischen Studien, auf das craniocervicale System der Amnioten und einiger Fische. Ein Fokus liegt auf der Morphologie der Muskulatur und anderer Weichgewebe: ihre anatomische Vielfalt, phylogenetische Verteilung und funktionelle Einbindung. Ein weiterer Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Kopf- und Halsmorphologie.

Auswahl von 6 Publikationen

Werneburg I, Esteve-Altava B, Bruno J, Ladeira MT, Diogo R (2019).  Unique skull network complexity of Tyrannosaurus rex among land vertebrates. Scientific Reports 9: 1520, pp.1-14

Spiekman SNF, Werneburg I (2017). Patterns in the bony skull development of
marsupials: high variation in onset of ossification and conserved regions of
bone contact. Scientific Reports 7: 43197, pp. 1-11

Werneburg I, Laurin M, Koyabu D, Sánchez-Villagra MR (2016). Evolution of
organogenesis and the origin of altriciality in mammals. Evolution &
Development 18(4): 229-244

Werneburg I (2015). Neck motion in turtles and its relation to the shape of
the temporal skull region. Comptes Rendus Palevol 14 (6-7): 527-548

Koyabu DB, Werneburg I, Morimoto N, Zollikofer CPE, Forasiepi AM, Endo H,
Kimura J, Ohdachi SD, Truong SN, Sánchez-Villagra MR* (2014). Mammalian
skull heterochrony reveals modular evolution and a link between cranial
development and brain size. Nature Communications 5:4625, 1-9

Werneburg I (2009). A standard system to study vertebrate embryos. Plos One,
4(6): e5887, doi:10.1371/journal.pone.0005887

Für weitere Informationen

www.ingmar-werneburg.de