Institut für Medienwissenschaft

09.06.2021

Victoria Marciniak gewinnt Deutsch-Polnischen Medienpreis 2021 in der Kategorie Hörfunk

Victoria Marciniak, Bachelor-Absolventin der Tübinger Medienwissenschaft, hat den Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis 2021 gewonnen. Der Titel ihres Hörspielfeatures: "David gegen Goliath? Zwei Länder, zwei Medienrechte, eine Klage", ausgestrahlt am 5. April 2020 als Sendung 277 im UKW-Progamm des Tübinger Campusfunks Radio Micro-Europa über das Freie Radio Wüste Welle.

Die Auswahl der Jury erfolgte in den Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen, Multimedia sowie Journalismus in der Grenzregion. Marciniaks Hörfunkfeature war als Hörfunkwerkstück Teil ihrer Bachelorarbeit (2020).

Zum Inhalt: 2015 verklagte ein Veteran der polnischen Heimatarmee, der sogenannten "Armia Krajowa", das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF). Grund dafür: die einseitige, vermeintlich antisemitische Darstellung eben jener Untergrundarmee im Kriegsdrama "Unsere Mütter, unsere Väter". Der Sender hält dagegen: Er beruft sich auf die künstlerische Freiheit. Victoria Marciniak war im Rahmen ihrer Bachelorarbeit in Warschau unterwegs und hat die Medienechos Deutschlands und Polens vor dem historischen Hintergrund untersucht – stets mit der Frage im Hinterkopf: Was darf Kunst?

Michael Elgaß, Jurymitglied für die Kategorie Hörfunk, fasst die Juryentscheidung für das Feature von Victoria Marciniak wiefolgt zusammen: "In dem 60-minütigen Hörfunkfeature 'David gegen Goliath? Zwei Länder, zwei Medienrechte, eine Klage' geht es um die polnische Klage gegen ein Kriegsdrama des Zweiten Deutschen Fernsehens und das Medienecho in beiden Ländern. Und es geht auch und vor allem um das hohe Gut der künstlerischen Freiheit. Die Autorin Victoria Marciniak kommt dabei ganz ohne erhobenen Zeigefinger aus, sie stellt vielmehr in bester journalistischer Manier unterschiedliche und kontroverse Meinungen nebeneinander – Hörerinnen und Hörer können sich dann ihr eigenes Bild machen. Das hat die Jury überzeugt.“

Die Jurymitglieder mussten unter 188 Einsendungen auswählen: darunter 104 Beiträge in der Kategorie Print (45 polnische und 59 deutsche), 22 in der Kategorie Hörfunk (10 polnische und 12 deutsche), 32 in der Kategorie Fernsehen (7 polnische und 25 deutsche), 7 in der Kategorie Multimedia (4 polnische und 3 deutsche) und 23 im Wettbewerb um den Preis „Journalismus in der Grenzregion“ (11 polnische und 12 deutsche). Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

Der Beitrag zum Nachhören

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