Institut für Erziehungswissenschaft

Beschreibungen zu den parallelen Foren am 25.11.2016

Forum 1: Arbeit und Beschäftigung

Die Beschreibung wird nachgereicht.

ReferentInnen: Heidrun Metzler (Zentrum zur interdisziplinären Erforschung der Lebenswelten behinderter Menschen (Z.I.E.L.), Universität Tübingen), Wolfgang Völker (Diakonie Hamburg)

Moderation: Petra Bauer und Eberhard Bolay (Universität Tübingen)

Forum 2: Integratives Wohnen

Das Forum stellt 'Wohnen' als grundlegendes Bedürfnis und Notwendigkeit von Menschen in Bezug auf das Tagungsthema Integration - Inklusion ins Zentrum. Dabei wird zunächst ein mehrdimensionales Wohnverständnis eingeführt, indem unterschiedliche Funktionen von Wohnen für Individuen verdeutlicht werden. Darauf aufbauend diskutieren wir am Beispiel eines integrativen Wohnprojektes von Studierenden und geflüchteten jungen Menschen die Integrationspotientiale von Wohnen, aber auch die damit verbunden Herausforderungen.

Referentinnen: Melanie Contu (Condrobs e. V.), Miriam Meuth (Universität Frankfurt)

Moderation: Sandra Landhäußer und Mirjana Zipperle (Universität Tübingen)

Forum 3: Gesundheit

Ein umfassendes Gesundheitsverständnis, das die Bedeutung des Körpers und gesundheitlicher Belange für die Biografie und das soziale Wohlbefinden der Subjekte erkennt, bietet ein vielfältiges Entwicklungspotenzial für Soziale Arbeit. Das Forum „Gesundheit“ nimmt vor allem den Aspekt der seelischen Gesundheit in den Blick und setzt sich mit Fragen des Zugangs zu Hilfe von Menschen in belasteten Lebenssituationen auseinander.
Am Beispiel der ambulanten Hospizarbeit wird diskutiert, wie es einerseits gelingen kann, dass die Themen Sterben und Hospiz selbstverständlich zum Leben und zu unserer Gesellschaft dazugehören. Anderseits wird der Frage nachgegangen, wie ambulante Sterbebegleitung Sterbende in ihrer Handlungsfähigkeit unterstützen und biografische „Konstruktionen des Sterbens“ ermöglichen kann.
Als zweiten Schwerpunkt nehmen wir Kinder psychisch kranker Eltern in den Blick. Im Forum werden kurz am Beispiel des Stuttgarter Projektes Unterstützungsmöglichkeiten vorgestellt. Gemeinsam soll erarbeitet werden, welche Bedürfnisse diese Kinder haben und wie ihre Entwicklungschancen aufrechterhalten werden können.
Beiden Themen liegt das Gesamtthema des Sozialpädagogiktages „Integration – Inklusion“ zugrunde und bietet einen Bezugsrahmen.

ReferentInnen: Ulrike Stöhrer (Tübinger Hospizdienste e. V.), Kirsten Wolf, Judith Engel und Gabriele Schmid (Projekt Aufwind, eva Stuttgart e. V.)

Moderation: Eva Lohner und Ramona Thümmler (Universität Tübingen)

Forum 4: Bildung und Sprache

Sprache wird als Schlüssel zur Bildung und als entscheidender Faktor für gesellschaftliche Teilhabe gesehen. Insbesondere die Integrationsdebatte wird stark sprachfokussiert geführt und damit auf einen Aspekt reduziert – Integration ist dann erfolgreich, wenn die deutsche Sprache beherrscht wird. Trotz faktischer Mehrsprachigkeit, die eine Bildungsressource und Bildungskompetenz von Menschen in der Migrationsgesellschaft bedeutet, zeigt sich die Monolingualität als beständiges Merkmal von Bildungsinstitutionen und nationalen Einheitsvorstellungen, die Privilegierungen für die als einsprachig oder „prestige-mehrsprachig“ geltenden und Ausschlüsse von marginalisierten mehrsprachigen Menschen legitimiert. Diese sprachlich-kulturell bildungspolitisch erzeugten Einheitsvorstellungen beeinflussen auch die Praxis der Sozialen Arbeit und werden in unterschiedlichen normativen Haltungen deutlich. Das Gut-Deutsch-Sprechen-Lernen wird beispielsweise mit einer gelingenden Integration verknüpft und von Klienten und Klientinnen erwartet. Soziale Arbeit steht so in Gefahr normativen nationalstaatlichen Prämissen zu folgen und statt einer bedingungslosen und antihierarchischen Inklusion von mehrsprachigen Menschen, Ausschlüsse zu (re)produzieren.
Im diesem Forum sollen in einer machtkritischen Perspektive pädagogisches Handeln und professionelles Selbstverständnis im Kontext von Diskursen über Mehrsprachigkeit und Integration in Migrationsgesellschaften in den Blick genommen werden.

Referentinnen: Inci Dirim (Universität Wien), Anna-Lynn Ridderbusch (Universität Tübingen)

Moderation: Gabriele Müller und Safiye Yıldız (Universität Tübingen)

Forum 5: Freizeit und Medien

Der Workshop "Freizeit und Medien" fokussiert die Frage danach, welche Zugänge das Feld der offenen Jugendarbeit mit seinen Angeboten der aktiven Medienarbeit zur Thematisierung sowohl von Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen als auch von Erfahrungen von Inklusion und Empowerment eröffnen kann. Zwei Praxisbeispiele werden Einblicke dahingehend geben, wie junge Menschen mit und ohne Einschränkungen in Hinblick auf ihre gesellschaftliche Teilhabe unterstützt werden können. Dabei soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, wie durch inklusive Medienbildung und Medienproduktion stärkende Gegenentwürfe und Perspektiven der Jugendlichen entwickelt werden können.

ReferentInnen: Maria Kechaja (Projekt T.A.L.K., Reutlingen), Elisa Fanelli (Projekt "Voll Bock auf Blog", Freiburg), Jan-René Schluchter (PH Ludwigsburg)

Moderation: Johanna Bröse und Sibylle Walter (Universität Tübingen)

Forum 6: Bürgerengagement und Partizipation

Offenbar sind Integration und Inklusion auf Teilnahme und Teilhabe angewiesen, wenn sie gelingen sollen. Mehr noch: es bedarf struktureller Zugangsmöglichkeiten und persönlicher Wertschätzung, damit Bürgerinnen und Bürger die Herausforderung als sinnvoll und bewältigbar verstehen. Partizipation und Bürgerengagement sind die einschlägigen Stichworte, über die wir im Forum diskutieren wollen. Teilhabe-, Teilnahmechancen, Aneignung, Zugehörigkeit, soziale Gerechtigkeit, es gibt viele partizipatorische Begriffe, die die Gestaltung integrativer und inklusiver Verhältnisse beeinflussen. Dazu wird zunächst Larissa von Schwanenflügel aus ihren Studien berichten und erörtern, welchen Stellenwert Partizipation im biografischen Entwicklungsprozess von Jugendlichen hat. Paul-Stefan Roß wird dann einen Input darüber geben, welche Aufgaben und Möglichkeiten die Zivilgesellschaft in einer Demokratie bei Integrationsprozessen hat. Der Satz: „Demokratie ist kein Zuschauersport“, wie es gerade wieder vermehrt im US-amerikanischen Wahlkampf heißt, gibt einen ersten Hinweis.

ReferentInnen: Larissa von Schwanenflügel (Hochschule Frankfurt), Paul-Stefan Roß (DHBW Stuttgart)

Moderation: Torben Fischer-Gese und Rainer Treptow (Universität Tübingen)