Institut für Sportwissenschaft

22.07.2022

Der Weltkongress Sportsoziologie 2022 in Tübingen

In der Woche vom 7. bis zum 10. Juni fand in Tübingen der World Congress of Sociology of Sport statt (Conference Chair: Prof. Dr. Ansgar Thiel). Das Thema des Weltkongresses Sportsoziologie lautete „Why does sociology matter? The role of sport sociology in interdisciplinary research“.

Die gemeinsame Konferenz der International Sociology of Sport Association (ISSA) und der European Association for Sociology of Sport (eass), die vom Institut für Sportwissenschaft organisiert wurde, beschäftigte sich folglich mit der ausgesprochen interessanten Frage, welche potenziellen Beiträge die Sportsoziologie in der interdisziplinären Forschung leisten kann.

Das Organisationsteam freute sich, dass – trotz Covid-19 – von den im Vorfeld angemeldeten 300 Wissenschaftler*innen von insgesamt 35 Universitäten weltweit letztlich 276 in Tübingen am Kongress teilnehmen konnten.

Dem eigentlichen Kongress war ein eintägiger Workshop für Early Career Researcher (ECR) vorgeschaltet, in dem den etwa 30 Teilnehmenden durch Prof. Noora Ronkainen (University of Bern), Prof. Steven J. Jackson (University of Otago), Prof. Marcelle C. Dawson (University of Otago) und Prof. Adam Evans (University of Copenhagen) Möglichkeiten und Wege wissenschaftlicher Karrieren, die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation und das Vorgehen beim Einreichen und Überarbeiten von wissenschaftlichen Artikeln aufgezeigt wurden. Darüber hinaus empfanden die Nachwuchswissenschaftler*innen diese Veranstaltung als besonders gewinnbringend, da hier niederschwellig zahlreiche Netzwerke für weitere internationale Wissenschaftsprojekte geknüpft werden konnten.

Sowohl der vorgeschaltete Nachwuchsworkshop als auch der eigentliche Weltkongress wurden von den Teilnehmenden als durchweg gelungene Veranstaltung bezeichnet.

Neben rund 250 Kurzvorträgen über wissenschaftliche Fragestellungen, die in sechs Runden Parallel Sessions vorgetragen und diskutiert wurden, konnten die Wissenschaftler*innen durch den informellen Austausch dazwischen oder am Rande des Kongresses wertvolle Impulse für die eigene Arbeit generieren.

Auch auf die beiden Key Notes von Prof. Jeremy Freese (Stanford University) und Prof. Cassie Phoenix (Durham University) erhielten wir durchweg positive Rückmeldungen. So wurde insbesondere deren Weitblick über den Tellerrand der Sportsoziologie hinaus als außergewöhnlich gewinnbringend wahrgenommen, was rückbeziehend zu dem Kongressthema den Stellenwert und die Bedeutung der Sportsoziologie in der Beantwortung gesellschaftlicher Fragen auch außerhalb des Sportsettings unterstreicht.

Neben den Keynotes stellte ein weiteres Highlight die Panel Discussion dar, die sich dem Konferenzthema widmete. Anders als die Key Notes und die Kurzvorträge, die im Hörsaalzentrum Morgenstelle beheimatet waren, fand die Panel Discussion in der Spielhalle des Instituts für Sportwissenschaft statt, die unkonventionell durch verschiedene Sportgeräte, wie Sprungkästen oder Weichbodenmatten ‚bestuhlt‘ wurde. Die Diskutant*innen Prof. Brent Mc Donald (Victoria University Melbourne, Australien), Prof. Tricia McGuire-Adams (University of Ottawa, Canada), Prof. Ansgar Thiel (Universität Tübingen), Prof. Stephan Zipfel (UKT Tübingen), Prof. Parissa Safai (York University, Canada) und Prof. Richard Giulianotti (Loughborough University, Großbritannien) schafften es, das Diskussionsthema durch deren unterschiedliche Forschungsrichtungen für die Zuhörenden nutzbringend zu beleuchten.

Neben den wissenschaftlichen Veranstaltungen nutzten die Gäst*innen die verschiedenen Angebote des sozialen Programms – nicht zuletzt deswegen, da die Corona-bedingten Online-Konferenzen der letzten zwei Jahre jedem/r Wissenschaftler*in eindrücklich gezeigt hatten, dass sich informeller, wissenschaftlicher Austausch digital nicht nachbilden lässt, jedoch für die Weiterentwicklung von wissenschaftlichen Fragestellungen und Forschungsprojekten unverzichtbar ist.

So tummelten sich sowohl bei der Eröffnungsfeier am IfS rund 250 Teilnehmende, die sich bei leckeren Speisen der Food Trucks und der schönen Atmosphäre des IfS sichtlich wohl fühlten.

Auch das soziale Programm, bei dem die Wissenschaftler*innen zwischen einer Stocherkahnfahrt, einer Stadtführung, einer Besichtigung des Klosters Bebenhausen und einem Beer Tasting in der lokalen Freistil Brauerei, wählen konnten, schien zu gefallen und erweiterte deren Bild von Tübingen nicht allein als Standort erstklassiger Wissenschaft, sondern auch als überaus schöne Stadt mit hohem Freizeitwert und Wohlfühlcharakter, die nicht das letzte Mal besucht werden will.

Hervorgehoben wurde durch die Teilnehmenden neben dem interessanten und hervorragend organisierten wissenschaftlichen und sozialen Programm insbesondere die sichtbare Mitarbeit des studentischen Planungsteam des Seminars ‚Sport konzipieren, organisieren und evaluieren‘, das sich beobachtbar für alle in außergewöhnlichem Maße dafür engagiert hat, den Weltkongress zu einem für alle Seiten wertvollen Event zu machen.

Einige Einblicke zum Weltkongress finden sich hier:

Instagram: eassandissa2022 
Facebook: @eassISSA2022
Twitter: @eass_ISSA2022

Zusammenfassend ist das gesamte Organisationsteam des Weltkongresses Sportsoziologie mehr als zufrieden, dass sich sowohl das Institut für Sportwissenschaft als auch die Universität Tübingen durch diese hochkarätig besetzte Veranstaltung vor einem breiten internationalen Wissenschaftspublikum präsentieren und den eigenen Bekanntheitsgrad nachhaltig steigern konnte.

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