Uni-Tübingen

Matthias Händler

Eröffnung des Verfahrens: 28. September 2016

Promotionskolloquium: 20. Februar 2017

 

Biographie

  • 1986: Geboren in Lübben (Spreewald)
  • 2006: Abitur an der Theodor-Fontane-Gesamtschule Burg (Spreewald) mit GOST
  • 2006 – 2012: Magisterstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena in den Fächern Medien- und Kommunikationswissenschaft, Neuere Geschichte und Germanistische Literaturwissenschaft
  • 2012: Annahme als Doktorand im Fachbereich Kunstwissenschaft an der Kunsthochschule in der Universität Kassel
  • 2013: Wechsel an die Eberhard Karls Universität Tübingen, um als wissenschaftlicher Angestellter im Graduiertenkolleg 1808: Ambiguität – Produktion und Rezeption zu arbeiten´

 

Forschungsschwerpunkte

  • Bild- und Medientheorie
  • radikaler Konstruktivismus
  • Kommunikationstheorie
  • Ambiguitätsforschung
  • Fiktionalität
  • Semiotik
  • Ästhetik

 

Abstract:

»Ambiguität und Bild: Ursache, Wirkung und Therapie eines Kernproblem der visuellen Kommunikation« (Arbeitstitel)

In dieser Doktorarbeit soll dem speziellen Phänomen der visuellen Ambiguität nachgegangen werden, also wie diese genau produziert, rezipiert und aufgelöst werden kann, da dieses Thema in der bisherigen bildtheoretischen Forschung weitestgehend außen vorgelassen wurde. Dies ist insofern verwunderlich, als dass die immer weiter anwachsende Bilderflut und deren intermediale Verschränkung – hier vor allem mit Texten innerhalb der neuen Medien – die Frage geradezu provoziert, wie das exakte Interpretieren und Verstehen dieses Mediums funktioniert. In dieser Hinsicht wurde zwar der umstrittenen Frage nach dem Zeichenstatus des Bildes eine bis heute andauernde Aufmerksamkeit gewidmet, jedoch ohne explizit die Frage nach dem Verhältnis von Deutungsmöglichkeit und Bildrezeption zu fragen. Das von mir angestrebte Projekt soll diese Forschungslücke schließen, wobei von folgender Kernthese ausgegangen werden soll: Bei dem Medium des Bildes handelt es sich um einen genuinen Text im zeichentheoretischen Sinne, der immer mehrere Interpretationsmöglichkeiten einschließt. Der Rezipient muss hierbei im Horizont seines kontextuellen Wissens das Bild als solches durch eine Ähnlichkeitszuschreibung erkennen, in dem er sich für eine Lesart des Bildes entscheidet und dabei eine andere außen vor lässt.

Um das soeben Beschriebene zu erreichen, soll für das Projekt ein interdisziplinäres Modell entwickelt werden, um die facettenreiche Frage 'Was ist visuelle Ambiguität?' zufriedenstellend aus einer semiotisch-kommunikationswissenschaftlichen Sicht zu beantworten. Hierfür ist es allerdings zwingend notwendig, sich auch der allgemeineren Frage 'Was ist ein Bild?' zu widmen, sowie den mit dieser Thematik verbundenen, höchst umstrittenen Kernfragen: 'Was ist ein Zeichen(prozess)?' und 'Wie ist dieser Prozess mit der Bildrezeption verbunden?'. Entgegen der bisherigen, zumeist monokausalen Forschung zu diesem Thema, soll hier ein integrierender Ansatz entwickelt werden, der sich aus verschiedenen Theoriebausteinen zusammensetzt, die u.a. aus den Disziplinen der Philosophie (Zeichen und Erkenntnis), Kognitionswissenschaft (Gedächtnis und Wahrnehmung), Soziologie (Verhalten und Handeln), Kommunikationswissenschaft (zeichenbasierte Interaktion) oder der Literaturwissenschaft (Fiktionalität) stammen. Diese methodische Vorgehensweise soll letztlich einen Ansatz ermöglichen, in dem die sich wechselseitig bedingenden Begriffe aufeinander so abgestimmt und definiert sind, dass der Nachweis der Kernthese erbracht werden kann: Bei der Bildrezeption handelt es sich um einen Akt des kommunikativen Handelns, der notwendig eine graduelle Mehrdeutigkeit einschließt.

 

Publikationen

Monographie:

Artikel:

  • Händler, Matthias (2015). „Was ist ein Bild? Eine Antwort aus semiotisch-konstruktivistischer Perspektive.“ M&K Medien & Kommunikationswissenschaft 63.4. 535-556.
  • Händler, Matthias (2011). „Phänomenologie, Semiotik und Bildbegriff: Eine kritische Diskussion.“ IMAGE – Zeitschrift für interdisziplinäre Bildwissenschaft 13. 2–35.

 

Vorträge

  • "Das Bild in der Interaktion" Vortrag am 26.09.2014. auf dem "14. Internationalen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Semiotik (DGS)" vom 23. bis zum 26.9.2014 in Tübingen.
  • "Zur semantischen Unbestimmtheit von ikonischen Zeichen - Vagheit und Ambiguität bei Bildern". Tandemvortrag mit Prof. Winfried Nöth am 27.11.2014 im Rahmen des Graduiertenkollegs 1808, Eberhard Karls Univerität Tübingen.
  • "Ambiguität in der Printwerbung: Kommunikative Strategien zwischen Schrift und Bild". Vortrag am 08.02.2015 auf auf der Graduiertentagung des GRK 1808 Ambiguität in Blaubeuren.
  • "From Icons to Images: An Attempt for a Classification of Initials in Literary Texts" Vortrag am 26.03.2015 auf dem "10th International Symposium on Iconicity in Language and Literature" vom 26. bis zum 28.03.2015 in Tübingen.
  • "The digital Image as a hybrid: Aspects about the „new“ of new media from a multi-perspective view". Vortrag auf der "Sixth International Conference on the Image. Clark Kerr Conference Center, University of California at Berkeley" vom 29. bis zum 30.10.2015 in Berkeley, Kalifornien.