Uni-Tübingen

Förderer des Wissens- und Erfahrungsaustauschs zwischen Industrie und Universität

Ehrensenator Professor Dr. Hans Machleidt verstorben

Am 23. April 2019 verstarb Professor Dr. Hans Machleidt, Ehrensenator der Universität Tübingen, im Alter von 91 Jahren. 

Geboren 1927 in Hamburg, studierte Machleidt nach dem 2. Weltkrieg Chemie an den Universitäten Kiel und Hamburg. Nach der Promotion in Hamburg im Fach Chemie habilitierte er sich 1962 an der Universität Bonn für die Fächer Organische Chemie und Biochemie. 

Als Leiter der Abteilung Forschung trat Hans Machleidt 1964 in die chemisch-pharmazeutische Fabrik Dr. Karl Thomae GmbH in Biberach an der Riß ein, die 1998 mit der Boehringer Ingelheim KG in der Boehringer Ingelheim Pharma KG aufging. Ab 1965 war er Direktor und ab 1975 Geschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung Forschung bei der Thomae GmbH. 

Der Universität Tübingen war Hans Machleidt eng verbunden. Bereits seit Mitte der 1960er-Jahre hielt er Vorlesungen für die Studierenden der Chemie, Biochemie und Pharmazie über die "Beziehungen zwischen Struktur und biologischer Wirkung" und wurde 1968 zum apl. Professor ernannt. Er verstand sich dabei auch als Mittler zwischen Hochschulforschung und Industrieforschung. Im Jahr 1986 wurde Professor Machleidt zum Ehrensenator der Universität Tübingen ernannt, auf Antrag der Fakultät für Chemie und Pharmazie. In der Ernennungsurkunde hieß es unter anderem: "dem hervorragenden Forscher und begeisternden Lehrer, der den aktuellen Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und Universität förderte, und der wesentliche Impulse zur Anwendung der Kenntnis der Beziehungen zwischen chemischer Struktur und biologischer Wirkung bei der Entwicklung von Pharmaka gab." 

Daneben saß Hans Machleidt auch in vielen Gremien und Ausschüssen, wie etwa im Arbeitsausschuss Forschung und Technologie des Landesverbandes der chemischen Industrie Baden-Württemberg, im Gesprächskreis "Wirtschaft und Technologie" des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Baden-Württemberg und im Bundesverband der pharmazeutischen Industrie.

 

Maximilian von Platen