Juristische Fakultät

29.05.2020

Erster Besuch der Juristischen Fakultät an der UNC at Chapel Hill

22. Februar bis 7. März 2020

Mit einer zweiwöchigen Transatlantik-Reise Ende Februar ist das Tübingen Chapel Hill Law Program und damit der akademische Austausch von Studierenden und Hochschullehrern mit unserer US-amerikanischen Partnerfakultät an der University of North Carolina at Chapel Hill in die zweite Runde gegangen – kurz bevor die Pandemie auch dem Flugverkehr über den Atlantik das vorläufige Aus bescherte. In Chapel Hill nahmen neben Professor Stefan Thomas als Repräsentant der Fakultät fünfzehn Tübinger Studierende an dem Austauschprogramm Teil, wodurch sie wertvolle Einblicke in das amerikanische Rechtswesen und die amerikanische Kultur erlangen konnten. Nach dem erfolgreichen Start in das Programm im vergangenen Sommer war es den Studierenden, aber auch den beteiligten Wissenschaftlern, möglich, die bereits entstandenen Kontakte zu vertiefen und den transatlantischen Austausch fortzusetzen.

Der zweiwöchige Aufenthalt hielt für die Studierenden ein abwechslungsreiches Programm bereit: Teilnahme an verschiedenen Vorlesungen der UNC, Besuch der Hauptstadt Washington D.C. inklusive einer Besichtigung des Supreme Courts und einer privaten Führung durch das Kapitol, geleitet von Martin Lancaster, einem ehemaligen Abgeordneten und Alumnus der UNC, Besuch einer Court-Session des District Courts und nicht zuletzt umfangreiche soziale Aktivitäten im Umfeld der Universität.

Die Gäste aus Tübingen wurden zunächst herzlich im Rahmen einer Campus-Führung begrüßt und konnten sodann im Rahmen eines Abendessens neben Dean Martin Brinkley, Professor Lissa Lamkin Broome und Professor John F. Coyle, die im vergangenen Jahr bereits Gäste in Tübingen gewesen waren, auch Dean Mary-Rose Papandrea, Professor Donna Nixon und Professor William Marshall kennen lernen. Im wissenschaftlichen Bereich wurde die Fakultät durch Professor Thomas vertreten, der Gastvorlesungen zu den Themen "European Antitrust Law" sowie "German Corporate Law" hielt. Durch die Einbettung dieser Beiträge in das aktive Vorlesungssystem der UNC war es sowohl für die US-amerikanischen als auch die Tübinger Studenten möglich, einen rechtsvergleichenden Blick auf die behandelten Themen zu erhalten. Darüber hinaus konnten die Studierenden aus Deutschland ihre Kenntnisse im amerikanischen Recht aus den zweiwöchigen Kursen im Sommer 2019 vertiefen und erweitern. In diesem Frühjahr zeigte sich Chapel Hill zudem in politischer Stimmung, fielen doch die Vorwahlen einschließlich des weltbekannten „Super Tuesday“ am 3. März in den Zeitraum des Aufenthalts der Tübinger Gäste. Passend dazu referierte Professor Michael J. Gerhardt über das Impeachment-Verfahren gegen US-Präsident Donald Trump, in dem er als Experte vor dem Kongress angehört wurde.

Bei den Teilnehmern des Programms hat sich der Eindruck verfestigt: „Chapel Hill und Tübingen das passt!“. Schnell stellte sich heraus, dass Chapel Hill, wie Tübingen, eine zwar beschauliche, aber intellektuell pulsierende Studentenstadt ist, die sich durch einen Campus mit langer Tradition und eine besondere akademische Atmosphäre auszeichnet. Vor diesem Hintergrund überraschte es wenig, dass sich sehr schnell auch freundschaftliche Bande zwischen den Studierenden bildeten, die durch die sozialen Aktivitäten im Rahmen des zweiwöchigen Aufenthalts geformt wurden. Neben dem lehrreichen wie auch spannenden Ausflug nach Washington D.C. ist der Besuch des Basketballspiels der Mannschaft der UNC, den „North Carolina Tar Heels“, im „Dean Dome“ der Basketballarena in Chapel Hill hervorzuheben. Hier verband sich Sport und akademische Zugehörigkeit, als die Studierenden der Mannschaft beim Sieg gegen die Rivalen von der Wake Forest University zusehen konnten, für die einst auch Michael Jordan Körbe erzielte. Die Besucher aus Tübingen waren sich am Ende des Aufenthalts einig: „Die vergangenen zwei Wochen waren ein einmaliges Erlebnis“.

Leider musste aufgrund der derzeitigen Pandemiesituation der für Mai 2020 geplante Besuch von Dean Brinkley, Professor Nixon, Professor Marshall sowie mehreren Studierenden der UNC in Tübingen abgesagt werden. Der nächste Besuch aus Tübingen in Chapel Hill ist für das Frühjahr 2021 geplant, und die Verantwortlichen für das Programm auf beiden Seiten des Atlantiks hoffen, das Programm schnellstmöglich fortsetzen zu können.

Die Fakultät bedankt sich, auch im Namen aller Beteiligten, für die großzügige finanzielle Förderung dieses Programms durch die Reinhold-und-Maria-Teufel-Stiftung sowie die Kanzlei White & Case, ohne deren wertvolle Unterstützung das Programm in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.

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