Pflegeprojekt am Evangelischen Institut für berufsorientierte Religionspädagogik
Unterrichtsmaterialien zu Sterben, Tod und Trauer für die generalistische Pflegeausbildung
Verantwortlich sind: Prof. Dr. Dr. Friedrich Schweitzer, Eva Dubronner, Dr. Kathrin Sauer, Dr. Hanne Schnabel-Henke und Anne Krasel
Die Pflegeausbildung hat sich in den vergangenen Jahren an den privaten und staatlichen Berufsschulen verändert. Diese Veränderung meint im Besonderen die Möglichkeit eines polyvalenten Berufsabschlusses zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau. Dieser Abschluss soll die Auszubildenden mit einer dreijährigen Pflegeausbildung dazu befähigen, in allen pflegerischen Versorgungs- und Betreuungssystemen zu arbeiten.
Die Themen Sterben, Tod und Trauer sind auch in der neuen Pflegeausbildung für die Auszubildenden bedeutsame und zentrale Themen. Diese Bedeutsamkeit zeigt sich auch darin, dass viele Auszubildende erstmals im Rahmen ihrer Berufsausbildung mit zentralen Fragestellungen über das Sterben und den Tod konfrontiert werden, wenn sie mit schwer bzw. schwerstkranken und pflegebedürftigen Personen und ihren trauernden Angehörigen umzugehen lernen.
Im Rahmen des neuen Projekts werden Unterrichtsmaterialien für die generalistische Pflegeausbildung zu den Themen Sterben, Tod und Trauer erstellt, die im Religionsunterricht eingesetzt werden können. Hierbei nehmen interreligiöse und interkulturelle Kompetenzen eine hervorgehobene Bedeutung ein, um die Auszubildenden auf die vielfältigen religiösen Glaubenszugehörigkeiten und kulturellen Prägungen ihres Berufsalltags vorzubereiten.
Erfahrungswerte von Lehrerinnen und Lehrern aus verschiedenen pflegerischen Ausbildungsschulen sowie Gespräche mit Klinikseelsorgerinnen und -seelsorgern werden bei der Konzeption der Unterrichtsmodule miteinbezogen. Auch Befragungen mit Auszubildenden sollen dazu beitragen, die pädagogisch-didaktischen Materialien an die Bedarfssituation anzupassen.
Zu empfehlen ist auch das im Jahr 2014 abgeschlossene Projekt „Ethische Bildung in der Pflege“, das von der evangelischen Landeskirche in Württemberg und der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart getragen und von den beiden religionspädagogischen Instituten der Universität Tübingen EIBOR und KIBOR durchgeführt wurde.