Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters

Exkursion Dänemark

Ilona Gold, Fotos: M. Hermann

Die große Exkursion der Abteilung für Archäologie des Mittelalters führte in diesem Jahr nach Dänemark. Die elf TeilnehmerInnen unter der Leitung von Prof. Dr. Jörn Staecker und Katja Thode M.A. waren vom 12.09.2015 bis zum 21.09.2015 auf den Spuren der Wikinger in Dänemark unterwegs. Mit zwei Kleinbussen wurde am ersten Tag die Strecke von Tübingen bis nach Lübeck zurückgelegt, dort sollte die Exkursion dann "so richtig" beginnen. Die Stadt Lübeck bietet für Archäologie-Interessierte unzählige Möglichkeiten, ein Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen, ein Ausflug zum Holsten-Tor und ein Besuch des Hansemuseums sowie die Fahrt nach Alt-Lübeck dürfen da bei natürlich nicht fehlen. Ebenso der Besuch bei Niederegger-Marzipan gehörte sozusagen zum Pflichtprogramm. Von Lübeck aus ging es weiter nach Oldenburg und im Anschluss mit der Fähre nach Rødby. Auf dänischer Seite war unser erster Halt Vordingborg, eine der größten und bedeutendsten wikingerzeitlichen Burgen Dänemarks. Von dort aus ging es weiter ins Landesinnere nach Ringsted. Als nächstes führte uns unsere Route weiter nach Leijre, einem wikingerzeitlichen Siedlungsplatz, dessen "große Halle" in damaliger Zeit mit der Beowulf-Saga in Verbindung gebracht wurde. Im Anschluss daran kamen wir für diesen Tag an unserer letzten Station an: Roskilde. Dort besichtigten wir neben dem Schiffmuseum auch den Dom, der noch heute Grablege des dänischen Königshauses ist. Das einstimmige Highlight war jedoch die Fahrt auf der Rekonstruktion eines wikingerzeitlichen Schiffes. Mit vereinten Kräften und - mehr oder weniger - viel Koordination an den Rudern ging es hinaus in den Roskilder Fjord, wo wir bei strahlendem Sonnenschein das Kreuzen übten.

Am darauf folgenden Tag fuhren wir nach Kopenhagen ins dänische Nationalmuseum. Anschließend besuchten wir die Trelleborg, eine von drei Ringburgen (weitere: Fyrkat und Aggersborg), die wir auf der Exkursion besichtigten. Am Abend kamen wir passend zum "Late-Night-Museumsbesuch" im Moesgård Museum in Aarhus an. Das Museum, welches nach neusten Standards der Museumspädagogik ausgestattet ist, sorgte für den ein oder anderen lustigen Moment, war aber alles in allem ein tolles Erlebnis. Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum Gräberfeld von Lindholm Høje. Die zahlreichen Gräber in unterschiedlichster Form auf dem weitläufigen Gelände waren ein eindrucksvoller Anblick.

Danach ging es direkt weiter zum nördlichsten Punkt Dänemarks: Skagen. Dort angekommen machten wir zuerst einen Spaziergang zur "Den tilsandede Kirke", einem verwaisten Kirchenbau in den Dünen. Als wir beim Spaziergang durch die Dünen dann das Meer erblickten, gab es für uns "süddeutsche Landratten" kein Halten mehr. Nicht einmal das stürmische Wetter konnte uns von einem Besuch am Strand abhalten. Am folgenden Tag fuhren wir dann zum tatsächlich nördlichsten Punkt Dänemarks, dorthin wo Ost- und Nordsee aufeinander treffen.

Danach ging es wieder Richtung Süden nach Jelling und Ravning Enge. Allerdings nicht ohne zwischendurch einen kleinen "Badestopp" für die besonders Hartgesottenen unter uns einzulegen. Bei Wind und Wellen ging es ins eiskalte Wasser – und für die meisten recht schnell auch wieder heraus. In Jelling hatten wir Gelegenheit das Grabmonument von Gorm und Thyra, den Eltern Harald Blauzahns, nun "live" zu bestaunen, über das wir bereits so viel Interessantes gehört hatten.

Unser Weg führte uns anschließend weiter nach Ribe, der letzten Station auf dänischer Seite. Dort sahen wir uns neben dem Dom auch das Wikingermuseum an. Im Anschluss daran besichtigten wir die Düppeler Schanzen und das Danewerk. Selbstverständlich durfte bei dieser Exkursion auch wikingerzeitliche Siedlungs- und Handelsplatz Haithabu nicht fehlen. Hier stand ein Besuch der Siedlung mit rekonstruiertem Dorf und des Museums an. Die letzte Nacht verbrachten wir in Schleswig, dort sahen wir uns am nächsten Tag das schleswig-holsteinische Landesmuseum Schloss Gottorf an.