Japanologie

Die japanische Schrift

Als im 5.-6. Jahrhundert der Buddhismus von China über Korea nach Japan kam, gab es in Japan noch kein Schriftsystem. Daher wurden die chinesischen Schriftzeichen, die Kanji, übernommen.

Für die Inhaltswörter wie "Haus", "schön" oder "geh-" war dies auch eine gute Lösung. Allerdings gab und gibt es im Japanischen auch Wörter, die keine eigentliche Bedeutung sondern nur eine grammatikalische Funktion haben: Verbendungen (z.B. für die Vergangenheit und die Verneinung) und Partikeln, welche die Funktion eines Substantivs im Satz angeben. Diese wurden anfangs auch mit Kanji geschrieben. Man wählte solche Kanji, die eine ähnliche Aussprache wie das zu schreibende Wort hatten. Aber diese Strategie war doch recht aufwendig, da diese Wörter sehr häufig vorkommen.

Daher wurden im 8.-9. Jahrhundert unabhängig voneinander die beiden Silbenschriften Hiragana und Katakana entwickelt. Die beiden Schriften heißen Silbenschriften, weil jedes Zeichen einer japanischen Silbe entspricht. D.h. eigentlich kann man einen japanischen Text vollständig mit Hiragana bzw. Katakana schreiben. Sie sind auch die Schriften, die japanische Kinder als erstes lernen.

Hiragana sind durch Vereinfachung einiger Kanji (in der Grasschrift) entstanden, sie sind im Schriftbild runder. Katakana nehmen nur einen Bestandteil eines Kanjis auf und wirken kantiger.

Hiragana Katakana
a wurde zu あ a a wurde zu ア a
i wurde zu い i i wurde zu イ i
u wurde zu う u u wurde zu ウ u
etc.  

Heute werden in japanischen Texten Kanji, Hiragana und Katakana parallel verwendet:

Die folgenden Seiten enthalten eine Anleitung zum Erlernen von Hiragana und Katakana. Bitte beginnen Sie mit den Hiragana, da sie einfach häufiger vorkommen als Katakana und zu Unterrichtsbeginn gut sitzen sollten.

Hier geht es weiter zur Aussprache.

erstellt von Dr. Martina Ebi