Prof. Dr. Jörg Robert

Workshop: Hexenwissen und ästhetische Reflexion. Predigt, Kunst, Literatur

2. bis 3. Juli 2025; Keplerstr. 17, R. 34, Tübingen
Im Rahmen des Teilprojekts C6 im SFB 1391 „Andere Ästhetik“, Universität Tübingen

Im 16. und 17. Jahrhundert erreichte die Verfolgung von Hexen und Zauberern in Europa einen historischen Höhepunkt. Mit Schwerpunkt in Frankreich und Deutschland kam es zu nie gekannten Verfolgungswellen, die in den Jahrzehnten zwischen ca. 1580 und 1630 kulminierten. In dieser Zeit entstand eine Flut von Schriften und Bildzeugnissen, die Aspekte des ‚kumulativen Hexereideliktes‘ – Teufelspakt, Teufels-buhlschaft, Schadenszauber, Teilnahme am Hexensabbat – reflektierten und popularisierten. Es bildete sich ein vielschichtiges ‚Hexenwissen‘ (R. Voltmer) aus, das Eingang in verschiedenste Medien, Gattungen und Textsorten fand. Dazu gehörten nicht nur die pragmatischen Sach- und Fachtexte wie die zahlreich entstehenden ‚Dämonologien‘ (z.B. Sprengers Malleus maleficarum, Weyers De praestigiis daemonum oder Bodins De Magorum Daemonomania), sondern auch illustrierte Flugblätter („Newe Zeitungen“) sowie Formen religiöser Didaxe (‚Hexenpredigt‘) bis hin zu literarisch-fiktionalen Textsorten (Hexen und Zauberer in Lyrik, Dramen und Romanen).

Ziel des Workshops im Rahmen des Projekts C6 des SFB 1391 ist es, die Diversifizierung und Popularisie-rung des ‚Hexenwissens‘ in verschiedenen Medien und Gattungen interdisziplinär zu erschließen und den Anteil spezifisch ästhetischer Praktiken und Verfahren zu bestimmen.

Der interdisziplinäre Workshop schließt an Ergebnisse des Teilprojekts C6 an, die nun in dem Sammelband Dämonie der Illusion – L’illusion et le démoniaque (hg. von S. Goumegou / J. Robert, Berlin/Boston: De Gruyter, 2025; Andere Ästhetik – Studien 12) dokumentiert sind. Die Vorstellung des Bandes bildet daher auch den Ausgangspunkt des Workshops.

Das Programm zum Workshop finden Sie hier

Organisation:
Prof. Dr. Jörg Robert (Univ. Tübingen)
Prof. Dr. Florian Bock (Univ. Bochum)