Institut für Erziehungswissenschaft

Kognitive Aktivierung im Unterricht

Beteiligte Personen/Institutionen

Prof. Dr. Thorsten Bohl (Universität Tübingen), Prof. Dr. Timo Leuders (PH Freiburg), Prof. Dr. Ulrich Trautwein (Universität Tübingen), Dr. Marc Kleinknecht (TU München), Andrea Batzel-Kremer (Universität Tübingen)


Zusammenfassung

Das Projekt ist Teil der Tübinger DFG Forschergruppe „Analyse und Förderung effektiver Lehr-Lernprozesse“. Mit der Frage nach den Bedingungen und Wirkungen kognitiver Aktivierung wird ein aktuelles und praxisrelevantes Thema aufgegriffen, das sich insbesondere im Anschluss an die Befunde der Leistungsstudien und die Initiativen zur Weiterentwicklung der Aufgabenkultur stellt. Bislang ist nicht hinreichend geklärt, in welcher Weise kognitiv-aktivierend unterrichtet wird und wie erfolgreich ein kognitiv-aktivierender Unterricht ist. Von den Ergebnissen werden Hinweise darauf erwartet, wie Lehrkräfte vergleichsweise leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler erfolgreich unterrichten können.

Die Studie zielt auf die Erforschung des alltäglichen Unterrichts und bezieht zur Analyse kausaler Ursachen Lehrer-, Schüler- und Beobachtungsdaten mehrebenenanalytisch ein. Damit werden zentrale Faktoren des Angebot-Nutzen-Modells (Helmke, 2009), das der Tübinger Forschergruppe als integratives Rahmenmodell zur Erklärung von Schülerleistungen dient, berücksichtigt. Die Anlage der Studie ermöglicht es, die bislang in weiten Teilen explorativen und deskriptiven Befunde zum Unterrichtsangebot in Haupt- und Realschulen (Aufgabenkultur in verschiedenen Schularten; Aufgabenkultur in der Hauptschule) im Rahmen eines längsschnittlich angelegten Designs mit dem Fokus auf kognitive Aktivierung valide und reliabel zu überprüfen.

Die Videostudie zur kognitiven Aktivierung ist in die TRAIN-Studie integriert, die im Zeitraum von 2008 bis 2012 die Entwicklungsverläufe von Haupt-, Real- und Mittelschülerinnen und -schülern untersucht, wozu Daten von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften aus zufällig ausgewählten 90 Hauptschul- und 50 Realschulklassen in Baden-Württemberg sowie 89 Mittelschulklassen in Sachsen über vier Jahre hinweg längsschnittlich erhoben werden. Die Videoaufnahmen sind für das Schuljahr 2011/12 mit einem Teil der Klassen (N=30) dieser Kohorte geplant. Pro Klasse werden zwei Videoaufnahmen durchgeführt, um eine Aussage über die Ausprägung der Merkmale in Einführungs- und Übungs- bzw. Vertiefungsstunden treffen zu können.

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG; BO 3312/3-1)


Laufzeit

2010 – 2013