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14.05.2025

Neugier: Ein Schlüssel für erfolgreiches Altern?

Neue Studie mit Beteiligung des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung veröffentlicht.

Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung hat herausgefunden, dass bestimmte Formen der Neugier in hohem Alter nicht nur erhalten bleiben, sondern sogar zunehmen können – und stellt damit bisherige Annahmen infrage, nach denen Neugier mit dem Alter abnimmt.

Die Studie, an der Prof. Kou Murayama und Dr. Michiko Sakaki beteiligt waren, unterscheidet zwischen stabiler, persönlichkeitsbedingter Neugier (trait curiosity) und situativer Neugier (state curiosity), also dem spontanen Interesse an neuen Informationen. Während die allgemeine Neugier über die Lebensspanne hinweg tendenziell abnimmt, zeigte sich, dass das Interesse an konkreten Wissensinhalten – etwa bei Quizfragen – ab der Lebensmitte deutlich ansteigt.

„Unsere Ergebnisse zeigen, ältere Menschen selektiver, aber nicht weniger wissbegierig sind“, sagt Kou Murayama, Humboldt-Professor an der Universität Tübingen. Außerdem könne Neugier im Alter ein wichtiger kognitiver Schutzfaktor sein. Besonders ältere Menschen, die sich aktiv mit Themen beschäftigen, die sie interessieren und Neues lernen wollen, bleiben geistig fitter und zeigen seltener Anzeichen von Demenz. 

Die Studie wurde gemeinsam mit Forschenden der UCLA und der Western Carolina University durchgeführt und in der Fachzeitschrift PLOS One veröffentlicht.

Publikation

Whatley, M.C., Murayama K., Sakaki M., Castel A.D. (2025) Curiosity across the adult lifespan: Age-related differences in state and trait curiosity. PLoS ONE 20(5): e0320600. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0320600 

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presse@lead.uni-tuebingen.de

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