Institut für Sportwissenschaft

17.11.2022

Neue Erkenntnisse zur Konkurrenz europäischer Top-Fußballligen auf dem US-Markt

Eine aktuelle Studie von Georgios Nalbantis, Tim Pawlowski (beide Institut für Sportwissenschaft) und Dominik Schreyer (WHU-Otto Beisheim School of Management) untersucht erstmals, ob und in welchem Umfang Live-Übertragungen von internationalen Fußballspielen in den USA miteinander um Zuschauer konkurrieren.

Die Internationalisierungsbemühungen der europäischen Top-Fußballligen (Bundesliga, Premier League, La Liga, Serie A, Ligue 1) haben die Anzahl verfügbarer Live-Übertragungen im Ausland erhöht. Dieses übermäßige Angebot an Live-Übertragungen, gepaart mit den steigenden Kosten der Sportmedienrechte, hat in den USA Diskussionen über den Grad der Konkurrenz um Zuschauer zwischen Sendern, die internationalen Profifußball übertragen, angeheizt. Ein Thema, das auch die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) im Streit zwischen den zwei Medienunternehmen beIN sports und Comcast beschäftigte. Allerdings wurde noch nie empirisch untersucht, ob und inwieweit Live-Übertragungen von Spielen internationaler Ligen tatsächlich sogenannte Substitutionsprodukte sind.

Gestützt auf US-Einschaltquoten von Live-Übertragungen der Bundesliga im Land analysieren Georgios Nalbantis, Tim Pawlowski und Dominik Schreyer die Auswirkungen von Terminkollisionen mit Spielen der Premier League, La Liga und der Serie A. Ökonometrische Nachfragemodelle zeigen beträchtliche Substitutionseffekte, die hauptsächlich durch überlappende (sowohl zeitgleiche als auch vor-/nachgelagerte) Premier League-Spiele verursacht werden. Die Ergebnisse deuten entsprechend darauf hin, dass es einen erheblichen Wettbewerb um Fußballzuschauer zwischen den US-Sendern gibt.  

Das Forschungspapier wurde kürzlich zur Publikation im Journal of Sports Economics angenommen.

Nalbantis, G., Pawlowski, T., & Schreyer, D. (2022). Substitution Effects and the Transnational Demand for European Soccer Telecasts. Journal of Sports Economics, DOI: 10.1177/15270025221132234

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