Uni-Tübingen

Judith Jansen

Verfahren eröffnet:

Promotionskolloquium: 6.7.2020

 

Biographie

  • seit Okt. 2013
    • Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
    • Assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg 1808: Ambiguität – Produktion und Rezeption
  • seit 2012
    • wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Klaus Sachs-Hombach
      • Promotionsstudentin an der Universität Tübingen
  • Frühjahr 2015
  • Forschungsaufenthalt an der Universität Oxford
  • 2012
    • wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Dr. Frauke Berndt
  • 2011/12
    • Staatsexamina in Germanistik und Geschichte
    • Abschlussarbeit zu dem Thema: Streitsache Sprache. Der Begriff des Hochdeutschen im Sprachdiskurs der Spätaufklärung
  • 2009 - 2011
    • studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Frauke Berndt
  • 2009
    • Praktikum am Goethe-Institut Padua / Italien
  • 2008 - 2009
    • studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Matthias Bickenbach
  • 2005-2012
    • Studium der Germanistik, Geschichte und Italianistik an den Universitäten von Köln, Florenz und Tübingen
  • Geboren 1986 in Köln

 

Abstract:

»Die Ambiguität der Sprache. Zur epistemologischen Praxis der Spätaufklärung.« (Arbeitstitel)

Sprache avanciert im 18. Jahrhundert zum zentralen, unmittelbaren Medium des Geistes. Aufgrund der Analogiesetzung von Denken und Sprechen und der damit einhergehenden erkenntnistheoretischen Relevanz von Sprache, rückt sie in den Fokus des Interesses.

Als privilegiertes Erkenntnismedium wirft die deutsche Sprache indes viele Probleme auf: Ihre medial-strukturale Ambiguität, die im Zuge der Auseinandersetzung in das (Problem)Bewusstsein der Aufklärung rückt, lässt sie als ein intransparentes und damit unzuverlässiges Medium erscheinen. Seit den 1770er-Jahren findet vor diesem Hintergrund zwischen den Aufklärern eine breite Debatte um bzw. Reflexion über die Beschaffenheit der Sprache statt. Dabei loten sie das Verhältnis von Geist, Sprache und Weltwahrnehmung ebenso aus, wie sie sich mit den materialen Aspekten des Mediums – den sichtbaren (Schrift) und den hörbaren (Laut) – auseinandersetzen. Da die Einheitlichkeit der deutschen Sprachen von keiner Institution reguliert ist, führt die Frage nach einer Sprachnormierung zu kontroversen Diskussionen um Varietäten und Leitvarianz, Grammatik, Orthographie, Lexikon sowie um die eigentliche Normierungs- und Deutungshoheit über Sprache.

Dieser Aushandlungs- und zugleich Bewusstwerdungsprozess von Sprache, den ich in meinem Dissertationsprojekt erforschen möchte, setzt insofern das Modell einer epistemologischen Praxis voraus, als dass Wissen nicht auf theoretischem Weg, sondern in den neu entstehenden Kommunikationsorganen der Aufklärung diskutiert, gewonnen und vermittelt wird: In Zeitschriften wird es kulturpolitisch debattiert und ideologisch positioniert; in Magazinen empirisch beobachtet, gesammelt sowie interpretiert und in literarischen Publikationen selbstreflexiv inszeniert. Diese Auseinandersetzungen begründen die empirische Auseinandersetzung mit der Ambiguität der Sprache.

 

Lehre

  • Wintersemester 2014/15
    • PSII: Was ist Hochdeutsch? Debatten und Kontroversen im 18. Jahrhundert

 

Publikationen

  • Jansen, Judith (2018). „Die Stimmen der Sprache. Inszeniertes Erzählen in F. G. Klopstocks Grammatischen Gesprächen (1794).“ Erzählende und erzählte Aufklärung. Hgg. Frauke Berndt & Daniel Fulda. Hamburg: Meiner. 519-527. doi: 10.28937/978-3-7873-3357-8

 

Vorträge

  • "Die Stimmen der Sprache. Dramatisches Erzählen in F.G. Klopstocks Grammatische Gesprächen" (Exposé angenommen): Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (DGEJ) am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA), Halle/Saale, 28.-30.09.15: Erzählende und erzählte Aufklärung – Narrating Enlightenment and Enlightenment Narrative