Uni-Tübingen

Simon Drescher

Eröffnung des Verfahrens: 28. Februar 2017

Promotionskolloquium: 23. März 2018

 

Biographie

  • Geboren 11.02.1990 in Heidelberg
  • 10/2010 – 09/2013: Studium der Allgemeinen Rhetorik/Philosophie B.A. an der Universität Tübingen
  • 10/2013 – 03/2015: Studium der Allgemeinen Rhetorik M.A. an der Universität Tübingen
  • 10/2011 – 03/2015: Hilfskraft Projekt Virtuelle Rhetorik/Career Service Universität Tübingen
  • 03/2012 – 03/2015: Hilfskraft DFG-Projekt Sebastian Brant Personenbibliographie sowie DFG-Projekt Repertorium der gedruckten deutschen Rhetoriken 1450-1700
  • seit 04/2015 Promotion, Seminar für Allg. Rhetorik Universität Tübingen; Lehrstuhl Prof. Knape
  • 04/2015 – 07/2016: Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Dozent beim Projekt Virtuelle Rhetorik des Career Service der Universität Tübingen
  • seit 08/2016: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Seminar für Allg. Rhetorik Universität Tübingen; Lehrstuhl Prof. Knape
  • Assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg 1808: Ambiguität - Produktion und Rezeption

 

Forschungsschwerpunkte

  • Fundamentalrhetorik
  • Rhetorische Handlungstheorie
  • Sprachphilosophie
  • Erkenntnistheorie

 

Abstract:

„Zweifel und Eindeutigkeit – Rhetorische Zweifelsevokation zwischen struktureller Ein- und Undeutigkeit“ (Arbeitstitel)

Rhetorik als sozial-kommunikatives Handeln ist nur vor dem Hintergrund des Wechselspiels von Zweifel und Gewissheit zu verstehen. Zweifelsevokation und Gewissheitsimplementierung stellen die beiden Prinzipien des persuasiven Prozesses an sich dar, denn um eine Überzeugung in einem Adressaten hervorrufen zu können, muss ihr in vielen Fällen zunächst durch Destruktion der vorgängigen und möglicherweise gegenläufigen Gewissheit der Boden geebnet werden. Damit rücken die mentalen Phänomene ‚Zweifel‘ und ‚Gewissheit‘ in den Fokus rhetoriktheoretischer Forschung – und mit ihnen ihre erkenntnistheoretischen Implikaturen. Insbesondere die moderne Philosophie, ausgehend von Ludwig Wittgenstein über Donald Davidson bis hin zu Robert Brandom, hält eine Fülle an epistemologischen wie handlungstheoretischen Konzepten bereit, die für die Rhetorik einen noch ungehobenen Schatz an theoretischen Weiterentwicklungen bedeutet.

Vor diesem Hintergrund modelliert die Arbeit den Akt der rhetorischen Zweifelsevokation als ein kontextsensitives Begriffshandeln, welches sich innerhalb modular-holistisch verfasster Überzeugungsschemata ereignet. Mit ihm gehen stets normative Veränderungen epistemischer Status einher, die darüber entscheiden, welche Überzeugungen innerhalb eines Diskurses als gewiss gelten dürfen oder in Zweifel gezogen werden. Auf struktureller Ebene wird den Begriffen ‚Gewissheit‘ und ‚Zweifel‘ dabei das jeweilige Moment der Ein- bzw. Undeutigkeit zugeordnet. Zugleich entstehen so die Grundzüge einer epistemisch fundierten Persuasionstheorie.

 

Lehre

  • Sommersemester 2015:
    • (SQ) Präsentationskompetenz, Virtuelle Rhetorik
  • Wintersemester 2015/16:
    • (SQ) Präsentationskompetenz, Virtuelle Rhetorik
  • Sommersemester 2016:
    • (SQ) Präsentationskompetenz, Virtuelle Rhetorik
  • Wintersemester 2016/17:
    • (PS) Meinen, Glauben, Wissen, Gewissheit – Zur Bedeutung epistemischer Grundbegriffe für die Rhetori

 

Publikationen

  • Drescher, Simon (2019). Persuasion zwischen Zweifel und Gewissheit. Ein philosophischer Beitrag zur Fundamentalrhetorik. Berlin: de Gruyter.