Uni-Tübingen

attempto online

14.04.2025

DFG bewilligt Weiterförderung des Tübinger Fachinformationsdienstes Religionswissenschaft und beschließt langfristiges Anschlussprogramm FIDplus

Weiterförderung des Fachinformationsdienstes Religionswissenschaft 2025-2027

Als Ende Dezember der Bewilligungsbescheid der DFG in der Universitätsbibliothek (UB) Tübingen einging, war die Freude groß: Der Fachinformationsdienst (FID) Religionswissenschaft setzt 2025 seine Arbeit fort und kann damit weiterhin die akademische Community überregional mit Literatur, E-Ressourcen und maßgeschneiderten Dienstleistungen versorgen. Auf diese Weise ist nun auch der dritte der drei Tübinger FID ohne Förderpause in der letzten Phase des FID-Programms angekommen. Seit 2016 besteht der Fachinformationsdienst und ist damit der jüngste FID in Tübingen.

Fachinformationsdienste für die Wissenschaft an der Universitätsbibliothek Tübingen

Die UB Tübingen nimmt bereits seit 2014 überaus erfolgreich am DFG-Programm „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ teil. Dieses Programm wurde in Nachfolge der früheren Sondersammelgebiete aus der Taufe gehoben, um den mit dem digitalen Wandel aufgetretenen neuen Herausforderungen, aber auch den sich ändernden Informationsbedarfen der einzelnen Fachcommunities besser gerecht zu werden. In Tübingen werden im Rahmen von Fachinformationsdiensten deutschlandweit und darüber hinaus die Fachdisziplinen Kriminologie (Start 2014), Theologie (Start 2015) und Religionswissenschaft (Start 2016) versorgt.

Mehrwert für die Forschung

Gerade die Fächer Kriminologie, Religionswissenschaft und Theologie sind noch stark dem (gedruckten) Buch verhaftet. Die FID erwerben daher umfassend und sprachübergreifend Literatur für den Spitzenbedarf ihres jeweils betreuten Faches, also jenseits der Grundausstattung einer wissenschaftlichen Bibliothek. Über die Fernleihe können diese Titel dann auch überregional genutzt werden. Darüber hinaus werden den Fachcommunities nach Möglichkeit auch E-Ressourcen (z. B. Datenbanken) zur Verfügung gestellt. Alle drei Tübinger FID betreiben als Kerndienst internationale Open-Access-Fachbibliografien: Index Theologicus (FID Theologie), KrimDok (FID Kriminologie) und RelBib (FID Religionswissenschaft). Diese bieten einen zentralen Einstieg in die Suche nach fachrelevanten Medien – von Archivmaterialien über Bücher und Forschungsdaten bis hin zu Weblogs und Zeitschriftenaufsätzen. Dank der Fachportale müssen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschungsrelevante Medien und Informationen nicht mehr mühsam an verschiedenen Stellen zusammensuchen und profitieren zudem von zahlreichen Funktionalitäten, wie z. B. Alerting-Diensten, Direktzugang zu Volltexten und einem Newsfeedaggregator. Die FID haben darüber hinaus Open Access unterstützende Services in ihre Portale integriert: Zweitveröffentlichung bereits publizierter Aufsätze, Digitalisierung gemeinfreier Werke sowie eine Plattform für Open-Access-Zeitschriften. Eine umfassende, überregionale Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen vor Ort und online sowie Beratungsangebote, z. B. zum Thema Forschungsdaten in den jeweiligen Fachdisziplinen, runden das Portfolio der FID ab. 

Nationale und internationale Reichweite

Die Fachportale der FID sind im deutschsprachigen Raum mittlerweile sehr gut etabliert, was sich zum einen in den Nutzungszahlen, zum anderen in zunehmenden Anfragen für Kooperationen niederschlägt. So arbeiten die FID bereits jetzt mit einer Vielzahl von anderen Institutionen, wie Zeitschriftenherausgebern, Spezialbibliotheken und -sammlungen sowie Forschungseinrichtungen zusammen, um die Versorgung ihrer Communities mit Fachinformationen noch weiter zu verbessern und auszubauen. 

Aufgrund ihrer fachwissenschaftlichen Einbettung und ihrer Expertise insbesondere im Bereich von (Meta-) Datenformaten, Erfassungskriterien, Schnittstellen und Services sind die FID zudem ein wichtiger Partner der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) im Allgemeinen. Konkrete Kooperationen bestehen seitens der Tübinger FID bereits mit dem Konsortium Text+ sowie dem Forschungsdatenzentrum QualiService.

Die mehrsprachigen Bibliografien und international ausgerichteten Services der drei FID tragen auch zu einer größeren weltweiten Wahrnehmung der deutschsprachigen Forschung in den jeweiligen Fachcommunities bei.

Ausblick: FIDplus und IxTheo-Jubiläum

Und wie geht es weiter, wenn die Förderung im aktuellen DFG-Programm „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ nach zwölf Jahren zu Ende geht?

Mit „FIDplus“ hat die DFG im September 2024 ein Fortsetzungsprogramm beschlossen. Durch diese neue Förderlinie ist eine Finanzierung der FID über die bisherige Höchstdauer (4 x 3 Jahre) hinaus möglich. Zudem verlängern sich die Förderphasen auf jeweils fünf Jahre und es gibt keine Beschränkung der Anzahl an Folgeanträgen. Ziel von FIDplus ist, den weiteren Betrieb und Ausbau nachweislich intensiv genutzter Fachinformationsdienste zu fördern. Als wichtigste Grundvoraussetzung für den Übergang in das FIDplus-Programm gilt die enge Einbindung eines FID in seine Fachcommunity und nur diejenigen FID werden weitergefördert, die „zu einem unverzichtbaren Dienst geworden sind“. Die drei Tübinger FID befinden sich auf einem sehr guten Weg dorthin: Zum einen sind sie bereits jetzt durch ihre Aktivitäten und den Austausch mit ihren wissenschaftlichen Beiräten in den jeweiligen Fachcommunities fest verankert, zum anderen werden ihre Angebote stark nachgefragt. Im kommenden Jahr planen daher sowohl der FID Kriminologie als auch der FID Theologie Anträge für die Aufnahme in die FIDplus-Förderlinie zu stellen, ein Jahr später folgt dann der FID Religionswissenschaft.

Außerdem gibt es 2025 noch etwas zu feiern: Der Index Theologicus wird 50 Jahre alt, was mit verschiedenen Aktionen gewürdigt werden soll: z.B. steht ein Relaunch des IxTheo-Portals in frischem Design bevor und im Februar 2026 ist ein großer Kongress geplant.

Weitere Informationen

FID Kriminologie: Portal KrimDok; Bluesky-Kanal; Mastodon-Kanal
FID Religionswissenschaft: Portal RelBib; Bluesky-Kanal; Mastodon-Kanal
FID Theologie: Portal Index Theologicus; Bluesky-Kanal; Mastodon-Kanal

Mareike Heinritz, Universitätsbibliothek

Back