20.12.2023
Frohe Festtage 2023
In ihrem Schreiben an die Ehemaligen der Universität Tübingen blickt Rektorin Professorin Dr. Karla Pollmann auf das Jahr 2023 zurück.
Frohe Festtage 2023
Liebe Ehemalige der Universität Tübingen,
das Jahr 2023 war von Krisen geprägt, die vielen Menschen einiges abverlangten. Auch die Universität Tübingen hat diese zu spüren bekommen, so zum Beispiel in Form exorbitant gestiegener Heiz- und Energiekosten. Dennoch haben Ehemalige, Mittelgebende und Universitätsangehörige auch im vergangenen Jahr gemeinsam viel erreicht und dazu beigetragen, dass die Universität Tübingen ein Ort der Exzellenz und der Innovation bleibt. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, Ihnen nun zum zweiten Mal mitteilen zu dürfen, welche Entwicklungen an Ihrer Alma Mater zugetragen haben.
Wie auch 2022 ist die Universität Tübingen 2023 um ein Vielfaches gewachsen. So freuen wir uns sehr, dass, dank der großzügigen Unterstützung der Hertie Stiftung, das Hertie Institute for Artificial Intelligence in Brain Health (Hertie AI) gegründet werden konnte. Forschende am Hertie AI analysieren mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz die Prävention und frühe Diagnose von Erkrankungen des Nervensystems. Auch das Tübingen AI Center feierte 2023 seine Gründung. Die dort betriebene Forschung treibt die Weiterentwicklung robuster lernender Systeme zum Nutzen von Gesellschaft und Wirtschaft voran. Die Grenzen des bislang Möglichen zu überwinden, das haben sich die Forschenden des neuen Zentrums für Bionic Intelligence Tübingen-Stuttgart (BITS) vorgenommen. Sie entwickeln intelligente bionische Systeme, um Menschen mit körperlichen und neurologischen Einschränkungen bestmögliche Diagnose- und Therapieverfahren zu ermöglichen. Ein wichtiger Meilenstein ist auch der Aufbau der vom Land finanzierten Forschungsstelle Rechtsextremismus. Zukünftig werden Forschende hier Einstellungen, Lebenswelten und Kommunikationsformen rechtsextremistischer Personen und Bewegungen analysieren. Erklärtes Ziel dieser Forschungsstelle ist es, die Widerstandskraft staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen gegen rechtsextreme Ideologien zu stärken. Ihre Alma Mater positioniert sich, wie Sie sehen, auch weiterhin als wichtige Impulsgeberin für innovative, gesellschaftsrelevante Forschung.
Als Rektorin halte ich es für essentiell, dass Forschungsergebnisse, Ideen und Erkenntnisse nicht nur innerhalb der Universität diskutiert werden, sondern, dass auch ein reger Austausch zwischen Universität und Gesellschaft stattfindet. Um diesen zu fördern, hat die Universität Tübingen auch 2023 das Wissenschaftsfestival „Science and Innovation Days“ ausgerichtet. An vier Tagen haben mehr als 100 Forschende an 17 verschiedenen Tübinger Örtlichkeiten mit Bürgerinnen und Bürgern verschiedene Aspekte des Begriffs „Resilienz“ diskutiert. Besonders freute es mich, dass auch eine Alumna der Universität, Angélica Cruz Aguilar (Medienwissenschaften 2020), unter den Veranstaltenden war. Zusammen mit dem Alumni-Büro, dem Zentrum für Medienkompetenz und dem Institut für Medienwissenschaften zeigte sie ihren Dokumentarfilm „VIVAS“ und nahm als Gästin an der Podiumsdiskussion „Getötet, weil sie Frauen sind: Resilienz und Widerstand im Kampf gegen Femizide“ teil. In einem Interview sagte Angélica Cruz Aguilar kürzlich, „Nutzt das Netzwerk eurer Universität, um Projekte voranzutreiben und um Unterstützung zu finden.“ Dem kann ich nur beistimmen: Bleiben Sie mit Ihrer Alma Mater in Verbindung und nutzen Sie Ihr universitäres Netzwerk. Wenn Sie dazu Fragen haben, besuchen Sie die Homepage des Alumni-Büros oder schreiben Sie eine E-Mail an alumnispam prevention@uni-tuebingen.de.
Neben Firmen, Stiftungen und Vereinen engagieren sich vor allem auch Ehemalige für das Deutschlandstipendium an der Universität Tübingen. Dank ihres großzügigen Beitrags wird die Universität Tübingen 2024/25 186 jungen Talenten ein Stipendium verleihen können. In krisenhaften Zeiten ist dies für unsere Studierende von großer Bedeutung, und so geht mein großer Dank an alle Mittelgebenden für ihre einzigartige Unterstützung.
Im Namen der Universität Tübingen möchte ich mich herzlich bei Ihnen für Ihre fortwährende Verbundenheit und Unterstützung bedanken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen fröhliche und besinnliche Festtage, viel Freude zum Jahreswechsel sowie Glück und Gesundheit für das kommende Jahr.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann
Rektorin der Universität Tübingen