Institut für Kriminologie

20.09.2025

Alle (zwei) Jahre wieder: Treffen der WVTK auf dem Sand

Am Samstag, dem 13. September 2025, fand das zweijährliche Treffen der Wissenschaftlichen Vereinigung Tübinger Kriminologen e. V. (WVTK) statt. Veranstaltungsort des Events war – wie üblich – einer der Vorlesungsräume auf dem Sand neben dem Institut für Kriminologie (IfK). Die WVTK wurde zu Beginn der 1980er Jahre von Hans Göppinger, dem ersten Direktor des im Jahr 1962 gegründeten IfK, als Alumni-Vereinigung ehemaliger Institutsmitglieder ins Leben gerufen. Üblicherweise dienen die WVTK-Treffen auch als Mitgliederversammlung; darüber hinaus wird über die aktuelle Forschung des Instituts berichtet und diese zur Diskussion gestellt.

Das war auch dieses Mal der Fall. In insgesamt vier Vorträgen wurden laufende Forschungsprojekte vorgestellt, über die im Anschluss diskutiert wurde. Den Anfang machte Frederik Kohler, ein (noch) externer Gast, der über Ergebnisse einer Vignettenstudie zur Legitimität von Sicherheitsakteuren in Krisenzeiten referierte. Diese ist zudem Bestandteil seines bereits fortgeschrittenen Promotionsvorhabens. Frederik Kohler wird das IfK erfreulicherweise im Herbst als wissenschaftlicher Mitarbeiter verstärken.

Im zweiten Vortrag gab Florian Rebmann Einblicke in die ersten Ergebnisse des DFG-finanzierten Projekts „Femizide in Deutschland“ in Zusammenarbeit mit dem KFN Hannover. Neben schwierigen Fragen zur Begriffsbestimmung wurden dabei Falltypen vorgestellt, die das Projektteam am IfK aus einer Analyse von über 200 Verfahrensakten herausgearbeitet hat. Die heiß erwarteten Ergebnisse des Projekts sollen der breiten Öffentlichkeit im November dieses Jahres präsentiert werden.

Nach einer kurzen Pause präsentierte Sarah Schreier eines der jüngsten Forschungsvorhaben des IfK, das Projekt „EKOCAN“ („Evaluation des Konsumcannabisgesetzes“). Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Verbundprojekts untersucht das IfK, welche Auswirkungen das neue Konsumcannabisgesetz auf die cannabisbezogene Kriminalität hat. Das Verbundprojekt EKOCAN, beteiligt sind zudem die Universitäten Hamburg und Düsseldorf, wird ebenfalls im Herbst erste Ergebnisse vorlegen.

Im letzten Vortrag sprach Benedikt Iberl über Parallelen der Gaming- und Glücksspielbranche und erörterte die Frage, ob in diesem Feld mehr Regulierung nötig sei, um Kinder- und Jugendliche besser vor unerwünschten Auswirkungen moderner Marketingstrategien im Rahmen von Videospielen zu schützen. In Zusammenarbeit mit Thaya Vester sollen künftig weitere Arbeiten des IfK zu diesem Thema vorgelegt werden.

Im Anschluss fanden jeweils anregende Diskussionen statt, bevor nach dem letzten Vortrag die Mitgliederversammlung der WVTK eröffnet wurde. Danach klang die Veranstaltung mit einem Imbiss aus. Einige wanderlustige WVTK-Mitglieder schlossen sich für den Nachmittag noch für einen ausgiebigen Spaziergang zum Ort und Kloster Bebenhausen zusammen.

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