Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften

Professorenkatalog

Tübinger Professorenkatalog

Im Auftrag der Eberhard Karls Universität Tübingen

Herausgegeben von Sönke Lorenz

Bände
  • Bd. 1,2: Die Professoren der Tübinger Juristenfakultät (1477–1535)

herausgegeben von Sönke Lorenz
bearbeitet von Karl Konrad Finke
Ostfildern: Thorbecke 2011
ISBN: 978-3-7995-5452-7

Ein Motiv landesherrlicher Universitätsgründungen ergab sich aus der immer wichtiger werdenden Gutachter- und Diensttätigkeit von Universitätslehrern. Dem entsprach die 1477 von Eberhard im Bart errichtete Hochschule mit der Etablierung von sechs Lehrstühlen an der Juristenfakultät. Dabei standen besonders die dem Kirchenrecht verpflichteten Professoren im Blickfeld.

Nach erheblichen Schwierigkeiten im Anlauf der neuen Hochschule, bedingt vor allem durch die Verquickung der Professuren mit den von Sindelfingen nach Tübingen transferierten Kanonikaten, gelang seit der Mitte der achtziger Jahre die dauerhafte Ausstattung der Juristenfakultät mit einem hochqualifizierten Personal, unter dem Martin Prenninger, Hieronymus de Croaria und Ulrich Krafft zu den Großen ihres Faches rechneten. Insgesamt lassen sich für den Zeitraum von 1477 bis zur Einführung der Reformation 1534/35, dem der vorliegende zweite Teilband des Tübinger Professorenkatalogs verpflichtet ist, 39 Professoren an der Juristenfakultät nachweisen.

Die einzelnen alphabetisch geordneten Beiträge gründen in einer ausführlichen Biographie, die besonders dem wissenschaftlichen Bemühen ihres Protagonisten in Lehre und Forschung Rechnung trägt. Die Darstellung bietet einen weiteren wichtigen Tübinger Beitrag zur europäischen Wissenschafts- und Bildungsgeschichte.

  • Bd. 1,1: Die Matrikel der Magister und Bakkalare der Artistenfakultät (1477-1535)

bearbeitet von Miriam Eberlein und Stefan Lang
Ostfildern: Thorbecke 2006
ISBN-13: 978-3-7995-5451-0
ISBN-10: 3-7995-5451-3

Wie andernorts kann auch an der Universität Tübingen bis zur Reformation 1534/35 lediglich bei den drei höheren Fakultäten, also Theologie, Jurisprudenz und Medizin, von Professoren im heutigen Verständnis gesprochen werden.

Bei der Artistenfakultät, als gemeinsamer Vorläuferin der geistes- und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultäten, sah das anders aus. So verpflichteten die Statuten jeden, der dort den Grad eines Baccalaureus oder Magister artium erworben hatte, sich nach der Promotion mindestens ein Jahr lang aktiv an der Lehre zu beteiligen.

Über diesen Personenkreis informiert eine im Universitätsarchiv verwahrte Matrikel der Bakkalare und Magister, deren Edition dieser Band enthält. Ohne es in den meisten Fällen konkret belegen zu können, muss man davon ausgehen, dass viele der genannten Absolventen tatsächlich in irgendeiner Weise am Lehrbetrieb der Artistenfakultät beteiligt waren. So erschien es sinnvoll, mit diesem Band den vom Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard Karls Universität betreuten Tübinger Professorenkatalog zu eröffnen.

Die Edition enthält neben der Auflistung von 2472 Bakkalaren und 844 Magistern – darunter prominente Namen wie Philipp Melanchthon, Johannes Eck, Ambrosius Blarer oder Matthäus Alber – auch deren bislang rekonstruierbare Studienwege bis zum Abschluss ihres Artes-Studiums.

Damit liegt ein bedeutender Beitrag zur europäischen Bildungsgeschichte vor, der eine solide Grundlage für weiterführende Untersuchungen bildet.