Institut für Erziehungswissenschaft

FAQs

 

Worin liegen die Ziele des Masterstudienganges?

 

Der Fokus liegt auf anwendungsorientierter Forschung und Entwicklung – das bedeutet, dass Sie durch den Masterstudiengang Kompetenzen vermittelt bekommen, durch welche Sie in die Lage versetzt werden, die Praxis der Erwachsenenbildung/Weiterbildung aus einer wissenschaftlichen Perspektive zu betrachten und darüber Anregungen zur Entwicklung zu geben. Wichtig dabei ist, dass diese Kompetenzen kontextübergreifend sind – das Ziel ist es, Sie gut darauf vorzubereiten in den unterschiedlichsten Praxissituationen, auf verschiedenen Abstraktionsebenen (also je nach Situation mit Blick auf Individuen, Gruppen oder Systeme) professionell zu reagieren. Dadurch werden Sie für die unterschiedlichsten Einrichtungen der Erwachsenenbildung/Weiterbildung für analytische und konzeptionelle Aufgaben interessant. Der Studiengang bereitet mit dem berufsqualifizierenden Abschluss auf hohem fachwissenschaftlichem Niveau auf die professionelle Arbeit in der Praxis und auch auf eine wissenschaftliche Laufbahn vor.

 

Was sind die Studieninhalte?

 

Der Studiengang ist in drei fachliche Bereiche gegliedert:

1. Grundlagen der Erziehungswissenschaft und der Empirischen Bildungsforschung

2. Forschung und Entwicklung in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung (inklusive Studienprojekt)

3. Forschungsmethodik

Hinzu kommt ein Wahlbereich, in dem Studierende zum einen fachlich vertiefende und ergänzende, zum anderen interdisziplinär orientierte Zusatzveranstaltungen nach freier Wahl besuchen können.

In diesen Bereichen geht es um Bildungsfragen, Fragen des Lernens und Lehrens Erwachsener, Fragen der Planung und Organisation von Lern- und Entwicklungsprozessen und damit auch der Beratung von Unternehmen die sich mit solchen Aufgaben beschäftigen. Im Masterstudiengang lernen die Studierenden sich diesen Inhalten kontextübergreifend zu nähern und stellen sich zum Beispiel Fragen der Evaluation von Prozessen, Einrichtungen und Systemen, um Angebote, Programme bzw. Organisationen darauf aufbauend weiterzuentwickeln. Letztendlich entwickeln die Studierenden Kompetenzen die dazu befähigen, in empirischer, theoretischer und pragmatischer Sicht professionell zu agieren sowie pädagogisches Handeln zu hinterfragen. Es geht also darum sich kritisch mit der Weiterbildungspraxis auseinanderzusetzen, um die Qualität dieser zu prüfen und ggf. weiterzuentwickeln.

 

Wie ist der Studiengang aufgebaut und wie ist der Studienverlauf organisiert?

 

Der Studiengang ist in 10 Module gegliedert, die inhaltlich aufeinander aufbauen. Unter diesen Modulen subsummieren sich Veranstaltungen, die thematisch zueinander passen. Diese sind auf 4 Semester verteilt. In den ersten beiden Semestern sind die grundlegenden Veranstaltungen verortet, in den darauffolgenden Semestern wird das eigenständige Arbeiten fokussiert. Das dient dazu, im ersten Jahr des Studiums Grundlagen zu schaffen die im zweiten Jahr eigenständig angewendet werden. Daraus ergibt sich, dass es im zweiten Studienjahr möglich ist, sich die Zeit weitegehend frei einzuteilen. Die Pflichtveranstaltungen werden unter der Woche auf 1-2 Tage am Nachmittag und Abend konzentriert und finden anteilig in Blockveranstaltungen statt. Das zweite Studienjahr ist also im Vergleich zum ersten Studienjahr sehr frei gestaltbar. Daraus ergibt sich zum Beispiel die Möglichkeit parallel praktische Erfahrung zu sammeln oder eine wissenschaftliche Arbeit in Kooperation mit einer Institution umzusetzen, die nicht einmal zwingend in Tübingen sein muss. Pro Semester werden laut Regelstudienplan 30 Leistungspunkte (Credit Points, CP) angestrebt, sodass am Ende des Masters 120 CP erreicht werden.

 

Was ist der rote Faden im Masterstudiengang?

 

Der rote Faden ist sicherlich die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung. Konkret bedeutet das, dass die Studierenden innerhalb des Masters lernen, so zu forschen und zu entwickeln, dass es der Praxis zu Gute kommt, also handlungsrelevante Ergebnisse und Produkte entstehen. Im Bereich der Programmleitung des Bereichs Sprachen einer VHS beispielsweise, könnte dabei auf der Makroebene die Frage in den Blick genommen werden, weshalb die Nachfrage von Englischkursen abnimmt und wie man das Angebot adressatengerechter ausrichten könnte. Auf der Mikroebene könnte untersucht werden, welche didaktischen Methoden lernförderlich sind, um Deutsch als Fremdsprache zu vermitteln. Die wissenschaftlich fundierte Beantwortung solcher Fragen liefert die Basis um Aussagen über die Qualität der Ist-Situation sowie gute Entscheidungen für mögliche Maßnahmen zu treffen und sind somit unmittelbar praxisrelevant. Die notwendigen forschungsmethodischen und entwicklungstheoretischen Handlungsgrundlagen für solch ein Vorgehen erwerben die Studierenden hier im Masterstudiengang Erwachsenenbildung/Weiterbildung. Für den Studienalltag bedeutet das, dass in jeder Veranstaltung großen Wert darauf gelegt wird eigenaktiv zu forschen und Forschungsergebnisse kritisch, differenziert und mit Bezug zur Praxis zu betrachten.

 

Welche Lehr-/Lernformen erwarten mich?

 

Im Masterstudiengang wird selbstverantwortliches Lernen groß geschrieben und durch den Studienaufbau gefördert. Im ersten Studienjahr werden die grundlegenden Inhalte erarbeitet. Die Beschäftigung mit den Themen findet im Rahmen von Studienleistungen (Referate, Sitzungsgestaltungen, Gruppendiskussionen,…), der eigenständigen Auseinandersetzung (Vor-/Nachbereitung der Veranstaltungen, Vorbereitung auf die Prüfungsleistung,…) und der regen Beteiligung an den Veranstaltungen statt. Dabei wird das kritische Hinterfragen zum Beispiel von Studien und Forschungszugängen gefördert. Im zweiten Studienjahr befähigt diese Basis eigene wissenschaftliche Projekte zu gestalten, durchzuführen und auszuwerten – selbstverständlich gut beraten und betreut.

 

Worin werde ich im Masterstudiengang ausgebildet?

 

Im Masterstudiengang Erwachsenenbildung/Weiterbildung werden fachliche und forschungsmethodische Kompetenzen vermittelt die es erlauben, auf Basis einer eigenständigen, nicht nur reproduktiven Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden die pädagogische Praxis zu betrachten und Vorschläge zu deren Optimierung zu entwickeln. Das Ziel dieser Art von Kompetenzvermittlung ist, die Studierenden auf ein professionelles Handeln in der Praxis vorzubereiten und zwar aus empirischer, theoretischer und pragmatischer Sicht. Dadurch sind Absolventen hervorragend vorbereitet auf analytische und/oder konzeptionelle Tätigkeitsschwerpunkte in Aufgabenfelder der Diagnostik, Intervention, Evaluation, Beratung und Entwicklung von Einzelnen, Gruppen oder Systemen.

 

Für welche Tätigkeiten qualifiziert mich der Master?

 

In der Praxis eröffnen sich vielfältige Tätigkeiten auf der Mikro-, Meso- und Makroebene der Erwachsenen-/Weiterbildung mit analytischen und/oder konzeptionellen Tätigkeitsschwerpunkten. Dazu gehören die Umsetzung und Evaluation von Angeboten, Programmen und Curricula, die Diagnostik und Weiterentwicklung von Kompetenzen, die Personal- und Organisationsentwicklung sowie die Analyse und Beratung von Steuerungsprozessen in den öffentlichen und privaten Segmenten der Weiterbildung.

Für eine wissenschaftliche Laufbahn erhalten Sie einen breiten Einblick in mögliche Forschungsfelder und methodische Zugänge, die sie für eine eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit Forschungsfragen qualifizieren und die nahtlos in die Arbeit an einer Dissertation münden können.

 

Was hat es mit dem Studienprojekt auf sich?

 

Das Studienprojekt gibt die Möglichkeit während des Masters in Kooperation mit Unternehmen an einer wissenschaftlichen Frage zu arbeiten. Dabei wird - von der Universitätsseite gut betreut – im Dialog mit den Verantwortlichen der Unternehmen entschieden, welche Teilbereiche, Projekte oder Prozesse evaluiert und/oder weiterentwickelt werden sollen. Daraus wird dann ein eigenständiges Thema für das Studienprojekt abgeleitet. Dadurch bleibt der Fokus des Studienganges - die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung - nicht nur eine hohle Phrase. Nicht selten mündet dieses Studienprojekt in einer Masterarbeit.

 

Habe ich die Möglichkeit während des Masters ins Ausland zu gehen oder ein Praktikum zu absolvieren?

 

Ja, Praktika und Auslandsaufenthalte sind nach individuellem Bedarf in den Studiengang integrierbar und werden auch fortlaufend von den Studierenden in den einzelnen Kohorten realisiert. Vor allem ab dem dritten Semester ist es zeitlich sehr gut möglich Praxiserfahrung zu sammeln oder einen Auslandsaufenthalt vorzunehmen. Grundsätzlich gilt, dass beides eigenständig organisiert wird – natürlich in Absprache und durch Betreuung der Masterverantwortlichen. Es wird versucht eine studierbare und gute Lösung zu finden um Auslandserfahrung und Praktika möglich zu machen.

 

Kann ich darüber hinaus auch fachlich über den Tellerrand schauen?

 

Ja, denn genau dafür ist das Wahlmodul mit 12 ECTS da. Innerhalb dieses Moduls haben Studierende die Möglichkeit ihr Grundlagenwissen in der Erziehungswissenschaft und in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung zu vertiefen, sich aber auch weitere Themenfelder zu erschließen. Zur Verfügung stehen vor allem Veranstaltungen der Bereiche: Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Politikwissenschaften, Pädagogische Psychologie und die anderen Fachbereiche des Instituts für Erziehungswissenschaft. Auch am Career Service gibt es vielfältige Angebote die anrechenbar sind.

 

Kann ich den Masterstudiengang EB/WB studieren, auch wenn ich keinen rein erziehungswissenschaftlichen Bachelor absolviert habe?

 

Ja in jedem Falle! Wir möchten sogar den interdisziplinären Austausch fördern. Bisher studieren im Master auch Bachelorabsolventen aus diversen sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen sowie geisteswissenschaftlichen Nachbardisziplinen oder auch der Psychologie was einen sehr vielseitigen und ertragreichen Austausch bringt. Weiterhin ist es so geregelt, dass in den Auswahlgesprächen gemeinsam mit den Studieninteressierten analysiert wird, in welchen studienrelevanten Bereichen möglicherweise noch inhaltlicher Nachholbedarf in den Blöcken Erziehungswissenschaft, Erwachsenenbildung/Weiterbildung und empirische Forschungsmethoden besteht. Das ist kein Ausschlusskriterium weil die Möglichkeit besteht, Nachholleistungen zu besuchen um damit Basiswissen zu erwerben. Diese können auch im Wahlmodul angerechnet werden, sodass im Studienumfang nichts hinzukommt. An dieser Stelle soll das offensichtliche Erwähnung finden: Nachholleistungen bedeutet im ersten und gegebenenfalls auch im zweiten Semester einen erhöhten zeitlichen Aufwand. Teilweise reichen Sitzscheine aus um die Leistung nachzuweisen, was eben einen größeren zeitlichen Aufwand während der Vorlesungszeit bedeutet, vor allem bei den Forschungsmethoden wird aber auch eine (unbenotete) Abschlussklausur am Ende der Vorlesung gefordert, was einen höheren Prüfungsaufwand bedeutet.

 

Was muss ich formal für eine Bewerbung mitbringen?

 

Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist der Nachweis über ein mit der Note 2,5 oder besser abgeschlossenes erziehungswissenschaftliches B.A.-Studium oder eines Nachbarfaches (was als Nachbarfach gelten kann, entscheidet die Auswahlkommission).

 

Wie kann ich die Studienkultur am Institut für Erziehungswissenschaft (Ife) in Tübingen kennenlernen?

 

Die Masterstudiengangverantwortlichen bieten gern Beratung an, in der Sie persönlich Fragen stellen können rund um das Studium hier am Ife. Weiterhin ist die Fachschaft immer offen für Fragen. Wenn Sie Zeit finden lohnt sich ein Besuch hier in Tübingen um das Institut anzuschauen und auch ein Abstecher ins Café Rosa, das Café der Fachschaft, kann dabei helfen mit bereits hier Studierenden ins Gespräch zu kommen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit sich in eine Vorlesung zu setzen um Studienluft zu schnuppern um besser einschätzen zu können, ob der Studiengang der richtig für Sie ist. Im CAMPUS System der Universität Tübingen finden Sie das öffentliche Vorlesungsverzeichnis mit den Veranstaltungen des Masterstudiengangs. Bei der Organisation helfen Ihnen die Masterstudiengangverantwortlichen bei Interesse gerne!

 

Was macht Tübingen als Studienort aus?

 

Die Eberhard Karls Universität Tübingen zählt zu den ältesten und renommiertesten Universitäten Deutschlands. Derzeit studieren knapp 30.000 Studierende in Tübingen und die Zahl ist steigend. Diese große Zahl prägt die Stadt Tübingen mit einer Einwohnerzahl von rund 90.000 sehr. Vieles ist für Studenten und von Studenten gestaltet und während der Vorlesungszeit ist die Stadt belebt und reich an Angeboten in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen. Auch die Universität selbst kann viel bieten – sei es der Hochschulsport, über eine musikalische Mitgestaltung im Chor oder Orchester oder inhaltliche Einblicke in andere Disziplinen. Rundum ist Tübingen eine Studentenstadt zum Wohlfühlen!


Der Weg von der Bewerbung bis zum Studienbeginn:

 

Wie läuft das Bewerbungsverfahren ab?

 

Der Bewerbungsschluss ist der 15. Juni eines Jahres. Anschließend bemühen wir uns um ein zügiges Bearbeiten der Unterlagen damit wir Sie schnellstmöglich kennenlernen können. Dazu werden Sie direkt im Anschluss an den Bewerbungsschluss in der zweiten Julihälfte zu Auswahlgesprächen eingeladen. Wir möchten Ihnen rasch eine Rückmeldung geben, in Abhängigkeit des Verlaufs des Auswahlverfahrens wird das Anfang/Mitte August sein.

 

Wozu dient das Auswahlgespräch und wie läuft dieses ab?

 

Das Auswahlgespräch dient dazu, Ihnen und uns die Möglichkeit zu geben einander kennenzulernen. Im Gespräch geht es darum über Ihre Motivation für das Studium zu sprechen, Voraussetzungen zu prüfen und Erwartungen abzugleichen, sodass danach von Ihnen und von uns über eine Passung entschieden werden kann.

 

Geschafft! Was muss ich vor Studienbeginn tun?

 

Zwischen der Zulassung und dem Studienbeginn müssen Sie für einen reibungslosen Beginn hier bei uns am Institut vorab nichts unternehmen. Es wird alles zu Beginn hier vor Ort in Tübingen geregelt. Dazu findet direkt in der ersten Vorlesungswoche eine Einführungsveranstaltung statt, die konkret für Sie zugeschnitten ist. Beachten Sie bitte, dass es auch Veranstaltungen für Bachelorstudierende gibt, die für Sie eher nicht geeignet sind.

Sie müssen sich zu den Lehrveranstaltungen im Master nicht vorab anmelden, können sich aber bereits Gedanken machen, welche Veranstaltungen Sie interessieren und sich für das Wahlmodul vorstellen können und eine Vorauswahl zu der Einführungsveranstaltung mitbringen, die wir dann gemeinsam weiter absprechen können.