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Erklärungsansätze für die bessere Leistung großer Gruppen
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Für die beim elektronischem Brainstorming (EBS) auftretende Überlegenheit großer Gruppen gegenüber kleinen liefern
Dennis und Valacich (1993)
zwei Erklärungsansätze:
- Zum einen stimuliert das Durchlesen und Nachdenken über fremde Ideen zwar das Auffinden neuer Ideen, benötigt zum anderen jedoch auch zusätzliche Zeit.
Es wird angenommen, dass der Synergieeffekt von der Heterogenität der Ideen abhängt, je heterogener die Ideen (z.B. bei unterschiedlichem Wissen, Fertigkeiten oder Erfahrungen der Gruppenmitglieder), desto größer die Synergien.
So könnte es sein, dass bei kleinen Gruppen mit potentiell eher ähnlichen Ideen, die durch die Interaktion entstehenden Kosten und Synergien gerade ausgeglichen sind und erst bei großen Gruppen die erzielten Synergien überwiegen.
- Im Gegensatz zu
Nominalgruppen
kennen Mitglieder einer elektronischen Brainstorminggruppe die Ideen der anderen Mitglieder. Bei kleinen Gruppen wurde kein signifikanter Unterschied zwischen der Anzahl redundanter Ideen bei EBS- und Nominalgruppen gefunden, während es bei großen Gruppen einen solchen Unterschied gab.
Das in mehreren Experimenten gefundene Resultat, dass große EBS-Gruppen besser sind als Nominalgruppe, kleine jedoch nicht, könnte einfach daran liegen, dass große EBS-Gruppen weniger redundante Ideen generieren als große Nominalgruppen.
Diehl & Ziegler (2000)
hingegen sind der Ansicht, dass
der zur Überlegenheit der EBS-Gruppen mit zwölf Personen führende Prozess und/oder dafür verantwortliche strukturelle Merkmale trotz obiger Erklärungsversuche noch weitgehend unbekannt sein.
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