Zehn Jahre Fachsprachenzentrum der Universität Tübingen

Vor zehn Jahren wurde das Fachsprachenzentrum (FSZ) an der Universität Tübingen eingerichtet. Aktuell bietet das FSZ für Studierende und Beschäftigte der Universität Tübingen pro Jahr rund 250 Kurse in acht Sprachen an: Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Katalanisch, Russisch, Schwedisch und Spanisch. Die Kurse finden sowohl semesterbegleitend als auch in der vorlesungsfreien Zeit statt. Pro Semester belegen rund 1.700 Studierende die Kurse des Fachsprachenzentrums, auf jeden Teilnehmer kommt darüber hinaus noch etwa ein Studierender auf der Warteliste.

Das Besondere am Konzept des Fachsprachenzentrums: fast alle angebotenen Kurse sind nach UNIcert® (siehe Kasten am Ende) akkreditiert, was einen nachhaltig hohen Qualitätsstandard sichert. Das UNIcert-Konzept beinhaltet messgenaue Einstufungstests sowie genormte Lehrinhalte und Prüfungsverfahren. Dadurch unterliegen die Kurse am FSZ einer ständigen Qualitätskontrolle. Am Kursende erhalten die Teilnehmer nicht nur einen benoteten Leistungsnachweis, sondern können stufenspezifische aussagekräftige Zertifikate erwerben, die mehrsprachig sind und mit einer Beschreibung des Sprachstandes Kompetenzen deutlich ausweisen und die Mobilität erleichtern. Die Zertifikate werden deutschlandweit anerkannt, zunehmend auch im Ausland.

Das Kursangebot des Fachsprachenzentrums richtet sich in erster Linie an Hörer aus allen Fachbereichen der Universität Tübingen. Die Anfänger- und Fortgeschrittenen-Kurse bis zum Niveau „near native“ bieten sowohl einen kommunikativ ausgerichteten Unterricht in verschiedenen sprachlichen Fertigkeiten, kombiniert mit landeskundlichen und interkulturellen Inhalten, als auch spezielle fachsprachliche Ausrichtungen. Die Ausbildung am Fachsprachenzentrum bereitet auf ein Auslandsstudium oder -praktikum vor sowie auf akademische Berufe oder Tätigkeiten in der freien Wirtschaft. Für Studierende der Universität Tübingen ist das Kursangebot kostenlos. Es wird überwiegend durch Studiengebühren finanziert.

Pflichtkurse bietet das Fachsprachenzentrum der Universität Tübingen darüber hinaus für einzelne Studiengänge wie den Bachelor-Studiengang „International Business Administration“ im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an. Außerdem können Lehramtsstudierende aus dem Fachbereich Neuphilologie aufgrund einer Teilvereinbarung am FSZ zusätzliche Fremdsprachenkompetenz erwerben. Schließlich konzipiert das FSZ bei Bedarf Fachsprachenkurse bzw. -module für bestimmte Studienfächer. Etwa die Hälfte der Kursteilnehmer erwerben beim FSZ Schlüsselqualifikationen.

Alle Kurse stehen grundsätzlich auch nicht-wissenschaftlichen und wissenschaftlichen Beschäftigten zur Verfügung, allerdings haben Studierende bei der Belegung Vorrang. Darüber hinaus bietet das FSZ seit langem ein spezielles Englisch-Programm für nicht-wissenschaftliche Beschäftigte. Auch Studierenden von Partnerhochschulen aus der Region – etwa der Universitäten Stuttgart und Hohenheim oder der Fachhochschule für Forstwissenschaft Rottenburg – stehen die FSZ-Kurse offen.
Ein zusätzliches Angebot des Fachsprachenzentrums stellen die zwei Medienräume mit spezieller Software für den Spracherwerb dar, die auch einen Selbstlernbereich umfassen und voraussichtlich ab Sommersemester 2011 voll nutzbar sein werden. Eine Bibliothek mit Mediothek befindet sich im Aufbau.

Das neueste Projekt des Fachsprachenzentrums ist ein Kursangebot Englisch zum Schwerpunktthema Nachhaltigkeit - sustainability. Es ist im vergangenen Wintersemester mit dem Kurs „Turning the Air Blue“ (TAB) gestartet, in Zusammenarbeit mit der Studierendeninitiative „Greening the university“ und dem Career Service. Der Kurs ist Teil des Studiums Oecologicum an der Universität Tübingen. Eine Beteiligung der Abteilungen Abfalltrennung und Umweltschutz der Universität Tübingen an diesem Projekt ist für das kommende Wintersemester 2011/12 geplant. Der TAB-Kurs findet auch im Sommersemester 2011 statt, für das kommende Wintersemester ist zusätzlich ein vergleichbares Angebot für Französisch – Arbeitstitel environnement durable - vorgesehen.

Maximilian von Platen