Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2019: Forum

Zu Besuch im Theologicum: Ehemaliger Klinikbau mit eigenem Charme

Gemeinsames Gebäude für Katholisch-Theologische und Evangelisch-Theologische Fakultät

Die Theologische Fakultät gehört zu den ältesten Fakultäten der Universität Tübingen und besteht zusammen mit der Juristischen, Medizinischen und Philosophischen Fakultät bereits seit der Universitätsgründung im Jahr 1477. Nach verschiedenen Standorten, unter anderem in der Neuen Aula, sind die Evangelisch-Theologische und die Katholisch-Theologische Fakultät seit 1963 beide im „alten“ Theologicum und einigen inzwischen zugehörigen Nebengebäuden in der Liebermeisterstraße beheimatet. Im ursprünglichen Theologicum war vorher das Klinikum untergebracht. „Hier im  Theologicum sind die Seminarräume eigentlich nie überfüllt und außerdem ziemlich gut ausgestattet. Es ist sehr hell und ruhig. Rund um das Gebäude herum gibt es viel Grün, das mag ich sehr“, sagt Kristina Lallathin. Die 23-jährige studiert Evangelische Theologie mit Abschluss Kirchliches Examen im neunten Semester und fühlt sich sichtlich wohl im Theologicum.

Beide Theologischen Fakultäten teilen sich die Räumlichkeiten

In dem Gebäude sind beide Theologischen Fakultäten mit Seminarräumen, Verwaltungs- und Lehrstuhl-Büros angesiedelt. Weitere Lehrstühle und Teile der Verwaltung befinden sich in zwei anderen Gebäuden in der Liebermeisterstraße. Die Fachbibliothek für beide Konfessionen, ein Vorlesungssaal sowie drei weitere Seminarräume sind im achteckigen Neubau des Theologicums untergebracht, der Ende der 1980er Jahre errichtet wurde. „Hier zu studieren empfinde ich als sehr positiv, da alles nah beieinander liegt. Ein sehr wichtiger Treffpunkt für uns Studierende ist die Cafeteria im Neubau – das trägt viel zum Gemeinschaftsgefühl bei, finde ich. Wir haben auch eine sehr schöne Präsenzbibliothek. In die UB gehe ich deshalb eigentlich nur, wenn ich Bücher ausleihen muss“, erklärt Kristina Lallathin.

Angenehme Arbeitsatmosphäre

Sabine Rumpel arbeitet seit 2000 am Lehrstuhlsekretariat Altes Testament I. Inzwischen ist sie auch zusätzlich in der Seminarverwaltung tätig. „An meinem Lehrstuhl Altes Testament mit Schwerpunkt Literaturgeschichte des Alten Testaments werden die verschiedenen Redaktionsstufen des Alten Testaments analysiert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen beispielsweise Verse daraufhin, auf welchen Quellen diese basieren.“Die Vorlesungen beider theologischer Fakultäten finden je nach Größenanforderung im Vorlesungsraum des Neubaus des Theologicums oder im Kupferbau, der Neuen Aula oder der Alten Archäologie in der Nauklerstraße statt. Die Seminare werden in der Regel im Theologicum selbst abgehalten. „In unserem Altbau herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre. In manchen Zimmern sieht man noch alte Sprechanlagen aus der Zeit, als das Gebäude noch medizinischen Zwecken diente“, lacht Sabine Rumpel.

Man kennt sich untereinander gut

„Wir haben hier in allen Himmelsrichtungen viel Grün und man ist schnell in der Innenstadt, wenn man in der Pause Besorgungen machen muss. Das einzige Manko an diesem Gebäude sind die alten undichten Fenster. Dadurch ist es in der kalten Jahreszeit ziemlich zugig“, erzählt Rumpel.

Im Dezember veranstalten die Beschäftigten im nicht-wissenschaftlichen Dienst beider theologischer Fakultäten eine gemeinsame Adventsfeier. Ebenfalls einmal im Jahr macht dieser Kreis zusammen einen Betriebsausflug. „Dadurch kennen wir uns fachübergreifend hier sehr gut, was die alltägliche Arbeit enorm erleichtert. Es gibt viele Überschneidungen zwischen Katholisch-Theologischer und Evangelisch-Theologischer Fakultät, sowohl was die Lehrveranstaltungen als auch die Verwaltung angeht. Das einzige, wo tatsächlich getrennt wird, ist der Präsenzbuchbestand in der Bibliothek“, erläutert Sabine Rumpel. „Vermutlich hat das verwaltungstechnische Gründe. Aber hier spricht man sich natürlich ab, um doppelte Buchanschaffungen zu vermeiden.“

Johannes Baral