12.02.2025 | Philosophische Fakultät, Slavisches Seminar, Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde
Datum: | |
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Veranstaltungsort: |
Brechtbau, Wilhelmstr. 50, Raum 027 |
Referent/in: |
Mariana Kijanowska, L'viv, UA; Claudia Dathe, Frankfurt/Oder; Max Rosochinsky, Champaign/ILL, z.Zt. Schloss Solitude |
Mariana Kijanowska hat einen 300 Gedichte umfassenden Zyklus über Babyn Jar geschrieben, einer Schlucht bei Kyjiv, wo 1941 in zwei Tagen 34.000 Jüd: innen von einer Sondertruppe der Nazis erschossen wurden, unterstützt von der Wehrmacht und ukrainischen Kollaborateuren. Die Rezensentin Sonja Zekri schreibt über den Zyklus, der 2024 auf Deutsch unter dem Titel "Babyn Jar" bei Suhrkamp erschienen ist: "Dabei ist das Außergewöhnliche oder, wie sie selbst es nennt, Ungeheuerliche ihres Bandes nicht der Gegenstand'. sondern die Form. Marianna Kijanowska schreibt fast ausschließlich aus der Perspektive der jüdischen Opfer. Sie nennt ihre Gedichte „Stimmen". Bis auf zwei Stimmen gehören alle 67 Menschen, die von den Deutschen in den Tod getrieben wurden. Ihnen blieb keine Zeit, um letzte Gedanken niederzuschreiben oder um Zeugnis abzulegen. Mehr als 80 Jahre später will Kijanowskas Zyklus dies an ihrer Stelle tun." (SZ, 7. Juni 2024).
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