Institut für Kriminologie

Prozesse von Integration, sozialer Ausgrenzung, deviantem und kriminellem Verhalten bei jungen Aussiedlern

In dieser qualitativen explorativen Studie werden an zwei Gruppen männlicher jugendlicher Aussiedler aus den GUS-Staaten (eine Gruppe inhaftierter Jugendlicher, die andere Gruppe in Freiheit lebend) die verschiedenen Stadien der Migration nachgezeichnet und die Integrationsverläufe in relevanten Variablenbereichen miteinander verglichen. Der Vergleich der einzelnen Verlaufsformen soll verdeutlichen, welche spezifischen Faktoren einerseits Integration, andererseits Delinquenzentwicklung und die Verfolgung durch die Kontrollinstanzen bedingen. Die Datenerhebung erfolgt anhand problemzentrierter Interviews, die zum Inhalt sowohl die Lebens- und Sozialisationsbedingungen im Herkunfts- und im Aufnahmeland, konkrete Verhaltensweisen und deren Konsequenzen, als auch individuelle psychogene Faktoren (kognitive und motivationale Voraussetzungen)haben, die speziell die Entscheidung für abweichende, delinquente Verhaltenswesien begünstigen. Es werden Zusammenhänge zwischen soziodemographischen Daten, individuell ablaufenden geistigen Prozessen und anschließenden Verhaltensweisen erwartet, die Entwicklungsprozesse hin zu normkonformen oder kriminellen Handlungen auf einer tiefergehenden Analyseebene erklären.