Philologisches Seminar

SFB 1070: "RessourcenKulturen"

Der SFB 1070 zum Thema "RessourcenKulturen" hat am 1.10.2013 seine Arbeit aufgenommen. Weitere Informationen zum Aufbau, zur Forschungsfrage sowie zu den beteiligten Personen und Lehrstühlen finden Sie hier.

Der Lehrstuhl für Griechische Philologie (Prof. Dr. Irmgard Männlein-Robert) ist am SFB 1070 mit einem Teilprojekt beteiligt (zusammen mit Mischa Meier und Karl-Heinz Stanzel).

2. Förderphase (2017-2021)

Projekt C02 (TP-Leitung I. Männlein-Robert, M. Meier, K.-H.Stanzel):

Ressourcen und ihre literarische (Re-)Konstruktion im 4. Jh. v. Chr.: Vergangenheit als Ressourcenwissen

In diesem Teilprojekt soll es um die Analyse der literarischen (Re-)Konstruktion von Ressourcenwissen über die Vergangenheit gehen, die selbst auch als Ressource fungiert. Konkret soll anhand einschlägiger, in Athen entstandener oder auf Athen bezogener literarischer und rhetorischer Texte des 4. Jh. v. Chr. (Platon; Reden) die Rolle und Bewertung von realem, rekonstruiertem oder fiktivem historischen Wissen als Ressource in philosophischen und politischen Diskursen untersucht werden.

Von IMR (zusammen mit K.-H. Stanzel) betreute TU 1:

Der ideale Staat: Wissen als Ressource – Wissen um Ressourcen beim Athener Platon (v. a. in Politeia und Nomoi) (Lena Vidoni, Doc-Projekt)

Hier soll in der Politeia wie in den Nomoi, den ebenso umfangreichen wie komplexen, zentralen bildungs- und staatstheoretischen Dialogen des athenischen Philosophen Platon, erstmals die philosophische Reflexion der Gesprächspartner mit Blick auf materielle wie symbolische, (prä-)historische wie künftige Ressourcen im Sinne der SFB-Hypothese analysiert und interpretiert werden. Eine solche Untersuchung stellt bislang ein Manko dar. Zu erwarten ist eine Ausdifferenzierung vor allem der symbolischen Ressourcen hinsichtlich sozio-politischer und sozio-kultureller, aber auch ‚literarischer‘ Ressourcen, geht es doch um  kulturell bedingte, mit Blick auf philosophische normative Konzepte verhandelte, Bewertungen und die daraus resultierenden Konsequenzen in Platons Schriften. Dort wird jeweils im dialogischen Gespräch philosophisch und politisch versierter Gesprächspartner die Konzeption und Organisation idealer Staaten (Politeia: ‚Kallipolis’; Nomoi: ‚Magnesia’) imaginiert. In beiden literarischen Texten, v. a. in den Nomoi, spielen historische Erfahrungen und (Re-)Konstruktionen eine erhebliche Rolle bei der Projektierung der neuen, künftigen, modellhaften und ‚idealen‘ Poleis. Daher wird in beiden Dialogen (v. a. anhand Politeia III–IX und Nomoi III–V) herauszuarbeiten sein, wie tradiertes (historisches) Wissen, Kulturtechniken, Gesetze und Staatsformen ebenso wie Religion sowie Erziehung, Bildung oder soziale Dynamiken und Praktiken als dynamische Ressourcengefüge zu verstehen sind und wie sie der Autor Platon kontextbezogen und mit Blick auf sein zeitgenössisches athenisches Publikum (und darüber hinaus) konstruiert. Überdies müssen Platons in Politeia und Nomoi imaginierte Polis-Modelle auf das jeweils erkennbare Ressourcenkonzept, auf die Vernetzung von Ressourcen sowie auf deren intendierte oder kontingente Dynamiken befragt und miteinander verglichen werden. Hier soll auch die spezifische Relevanz einer solchen Konzeption von Wissen als Ressource mitsamt der ihr eigenen Dynamik für die historische politische und soziale Lebenswelt des athenischen Philosophen untersucht werden. Ebenso sollen die Modi der (Re-)Konstruktion in ihrer Projektion auf Vergangenheit (‚Archäologie‘) und Zukunft (‚Utopie‘) systematisch untersucht werden.

1. Förderphase 2013-2017

Projekt C02 (Xenja Herren, Vincent Clausing-Lage)

Bilder des Mangels und des Überflusses: Ressourcen und ihre literarische Konstruktion im Kontext der 'Griechischen Kolonisation'

Die Projekthomepage finden Sie hier.