Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

16.05.2021

„50 Jahre im Feld“ - Wolfgang Kaschuba „Dörfliches Überleben – Kiebingen“

16. Mai, 15:30 Uhr bis 17:00 Uhr

Wolfgang Kaschuba „Dörfliches Überleben – Kiebingen“

https://youtu.be/DUdDOW_UnCA

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Meeting-ID: 952 3580 8370
Kenncode: 642286

Das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen feiert in den Sommermonaten 50. Geburtstag, egal ob digital oder anders real. Mit einer Serie von ortsbezogenen Veranstaltungen unter dem Motto „50 Jahre im Feld“ zieht das LUI dann hinaus in den Landkreis Tübingen. Forschungen etwa zu Kleidung, Judendörfern, Arbeiterkultur, Konfessionen oder zum Dialekt unter anderem in Altingen, Baisingen, Dußlingen, Kiebingen, Mössingen oder Wolfenhausen machen das Kreisgebiet zu einem der am dichtesten kulturwissenschaftlich beforschten Räume Europas. Forschende von einst wie Prof. Wolfgang Kaschuba, Prof. Christel Köhle-Hezinger, Prof. Bernd-Jürgen Warneken, Prof. Lioba Keller-Drescher, Dr. Dieter Herz, Prof. Hubert Klausmann, Dr. Franziska Becker oder Dr. Werner Ströbele machten auch dank dieser Forschungen in Wissenschaft oder anderweitig Karriere. Ihre Forschungen von einst fanden oft international Beachtung. Sie kehren nun an einen der wichtigen Ausgangspunkte ihrer Karrieren zurück, stellen ihre damaligen Forschungsergebnisse noch einmal vor und ordnen sie in den seitherigen Gang der Forschung neu ein. Reinhard Johler, Wolfgang Sannwald und Studierende moderieren die Veranstaltungen, die das LUI in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Tübingen und der jeweiligen Kommune öffentlich durchführt.

Kiebingen – das ist ganz ohne Frage der „Klassiker“ aller seit den 1970er Jahren durchgeführten Orts-Forschungen der Empirischen Kulturwissenschaft im Landkreis Tübingen. Dessen Bedeutung geht das Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen in einer Online-Veranstaltung am Sonntag, dem 16. Mai 2021 von 15:30 bis 17:00 nach. Die kulturwissenschaftliche Kiebingen-Forschung begann mit der Fastnachtsforschung und fand ihren Höhepunkt mit Utz Jeggles Habilitationsschrift „Kiebingen. Eine Heimatgeschichte“ von 1977. Der Untertitel „Zum Prozess der Zivilisation in einem schwäbischen Dorf“ weist auf intensive Forschungen zu den Menschen in Kiebingen, ihrer Geschichte, ihren Traditionen und Veränderungen in ihrem Alltag hin. Schon dass eine Heimatgeschichte jemandem den Professorentitel einbringt, ist ungewöhnlich. Der 2009 verstorbene Jeggle machte aus dem heutigen Rottenburger Teilort darüber hinaus zu einem zentralen Ort in der europaweitenForschungslandschaft. Wolfgang Kaschuba und Carola Lipp haben mit ihrem 1982 veröffentlichten Buch „Dörfliches Überleben“ an diese Forschung angeschlossen. Sie legten ihren Schwerpunkt auf die „Geschichte materieller und sozialer Reproduktion ländlicher Gesellschaft im 19. Jahrhundert“. Auch dieses Buch ist in der Forschung ausgesprochen wichtig geworden. In der Vortragsreihe „50 Jahre im Feld“ wird Professor Wolfgang Kaschuba von der Humboldt-Universität zu Berlin über „Dörfliches Überleben – Kiebingen“ sprechen. Reinhard Johler und Wolfgang Sannwald moderieren die Veranstaltung, Fragen und Beiträge des Publikums sind erwünscht.

Zum Referenten:
Wolfgang Kaschuba hat ab 1968 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Empirische Kulturwissenschaft und Philosophie studiert. 1982 wurde er dort promoviert, 1987 habilitiert. Seit 1992 ist er Professor für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2015 bis 2018 war er zudem Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Wolfgang Kaschuba lebt in Berlin.

 

 

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