Uni-Tübingen

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09.07.2024

Lebendige Stolpersteine - Tübinger Studierende entwickeln mediale Stationen und interaktive App

Teilnehmende mit Multimedia-Geräten

In Tübingen erinnern 101 Stolpersteine an jüdische Personen und ihr Schicksal während des Nationalsozialismus. Ihre und die jüdische Geschichte Tübingens werden im theatralen Gang Lebendige Stolpersteine erzählt – einer Kooperation zwischen der jüdischen Gemeinde Wankheim, dem Landestheater Tübingen und der Universität Tübingen.

Studierende aus den Bereichen Medienwissenschaften, Digital Humanities, Kognitionswissenschaften und Informatik arbeiteten unter Leitung von Erwin Feyersinger und Kevin Körner eng mit der Regisseurin Sapir Heller und dem Dramaturgen Adrian Herrmann zusammen, um die medialen Stationen des Gangs zu konzipieren und umzusetzen. 
Das beeindruckende Ergebnis ist eine interaktive App, die dem Publikum bereits vor Beginn des Schauspiels ausgewählte Lebensgeschichten erzählt und die längeren Laufwege durch die Innenstadt durch einen gut getimten Audioguide überbrückt. Mittels Augmented Reality werden Objekte der Vergangenheit in der heutigen Zeit platziert und bieten die Möglichkeit, mit diesen zu interagieren.

Zudem kann das Publikum das Spiel der Schauspielenden mit der App beeinflussen: Würden Sie beispielsweise einem Juden das Bürgerrecht in Tübingen einräumen, wenn dadurch der Wohnungsmarkt verknappt wird? Oder wie stehen Sie zu einer 30%-Quote jüdischer Abgeordneter im Gemeinderat als Wiedergutmachung für NS-Verbrechen? Wie würden Sie sich entschieden? Aber Vorsicht: Manche Entscheidungen trifft man nur einmal im Leben.

Die App motiviert die Teilnehmenden, ihre Impressionen und Gedanken über eine Fotofunktion mit dem LTT zu teilen. Die entstandenen Bilder werden in einer digitalen Collage am LTT präsentiert und fördern den Dialog zum Thema und untereinander. Der theatrale Gang Lebendige Stolpersteine feierte am 07.07.2024 Premiere.

https://www.landestheater-tuebingen.de/spielplan/lebendige-stolpersteine-6351 

Es spielen: Franziska Beyer, Dennis Junge, Immanuel Krehl, Jennifer Kornprobst, Stephan Weber / Andreas Guglielmetti, Sabine Weithöner 
Regie, Konzept & Idee: Sapir Heller
Dramaturgie, Konzept & Produktionsleitung: Adrian Herrmann
Raumgestaltung & Kostüme: Sarah Elena Kratzl
Regieassistenz & Produktionsleitung: Elisa Toni
Mediale Konzeption: Erwin Feyersinger
Softwarearchitekt & Head of Development: Kevin Körner
Technische Entwicklung: Marcel Alber, Lena Blessing, Louis Brenner, Julia Blum, Radoslaw Cwiek, Alina Dittrich, Isabelle Eberhardt, Sarah Eichholz, Emilia Enders, Josefine Jäger, Silja Kluge, Julius Kuhnle, Leonie Maginot, Claudia Marsal, Heriett Müller, Anna Pruß, Luise Riedmiller, Amaline Ritter, Adam Schiess, Julia Schneider, Erik Strobl, Anna Trinh, Esther Voosen, Lena Weinreich, Leonie Wolpers
Historische Beratung: Martin Ulmer, Johanna Rost (Geschichtswerkstatt Tübingen)
Leitung Vorproduktion: Naima Alam, Erwin Feyersinger, Adrian Herrmann
Vorproduktion: Anna Broer, Harshita Dayal, Mira Dieker, Yinan Duan, Magdalena Kuhn, Melissa Moverley, Michelle Neuwirth, Kim Loan Phan, Christoph Renz
 

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