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02.02.2023

Krebsforschung auf Augenhöhe

Tübingen, Stuttgart und Ulm als gemeinsamer Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) bestätigt

Die onkologischen Spitzenzentren Tübingen-Stuttgart (CCC-TS) und Ulm (CCCU) sind in ihrer Funktion als gemeinsamer Standort „NCT-SüdWest“ des erweiterten Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) bestätigt worden. Die Entscheidung wurde im Rahmen einer Veranstaltung der Nationalen Dekade gegen Krebs von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger verkündet. Das erweiterte, aus sechs Standorten bestehende NCT soll im Endausbau mit jährlich 98 Millionen Euro gefördert werden. Dies ist die größte finanzielle Netzwerk-Förderung für die nationale Krebsforschung in der Geschichte der Bundesrepublik.

Der Bestätigung vorausgegangen war eine zweijährige Strategiephase, in der die neu ausgewählten NCT Standorte ein Strategiekonzept erarbeiten und präsentieren mussten. Mit Erfolg, wie nun das NCT-SüdWest mit seinem Hauptstandort Tübingen beweist: „Die Entscheidung seitens des Internationalen Gutachtergremiums und des BMBF erfüllt uns mit Stolz und bestätigt uns in unserem gemeinsamen Ziel, die klinische Krebsforschung auf ein neues Level zu bringen,“ betont Prof. Dr. Lars Zender, Koordinator des NCT-SüdWest und Ärztlicher Direktor der Medizinischen Onkologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Tübingen.

Übergeordnetes Ziel des erweiterten NCTs und damit aller Standorte ist es, die klinische Krebsforschung in Deutschland zu unterstützen und mehr Patientinnen und Patienten schnelleren Zugang zu neuen innovativen Krebstherapien zu ermöglichen. Dazu soll die Zahl der klinischen Studien in der Onkologie deutlich gesteigert werden. Insbesondere soll durch die finanzielle Unterstützung erreicht werden, dass an den Universitätsklinika und Onkologischen Spitzenzentren selbst entwickelte Therapiekonzepte in die Phasen der klinischen Testung überführt werden können. Das erweiterte NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland.

Eine große Rolle wird dabei das Konzept des „Patienten als Forschungspartner“ spielen. „Die Patientenbeteiligung in der klinischen Forschung ist ein entscheidender Faktor und ist in dieser Art und Weise ein Novum in der deutschen Krebsforschung“, erläutert Prof. Dr. Hartmut Döhner, Koordinator des Partnerstandortes Ulm und Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Ulm. An jedem NCT-Standort wird es regionale NCT Patienten-Räte geben, mit einem übergeordneten „Nationalen NCT Patienten-Forschungsrat“ in enger Kooperation mit der Patienten-Experten-Akademie (PEAK). Patientinnen und Patienten werden also von Anfang an auf Augenhöhe in die klinische Forschung integriert. So waren bereits in der Konzeptionsphase für das erweiterte NCT Patienten-Vertreter am Aufbau zukünftiger Strukturen beteiligt.

„Krebsforschung zusammen mit Patientinnen und Patienten zu denken ist ein weiterer entscheidender Schritt hin zu unserem gemeinsamen Ziel, die Prognose und dadurch die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern“, meint Prof. Dr. Matthias Schwab, Koordinator des Partnerstandortes Stuttgart und Leiter des Dr. Margarete Fischer-Bosch-Instituts für Klinische Pharmakologie (IKP) am Bosch Health Campus (BHC), der auch das Robert-Bosch-Krankenhaus und das Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankung einschließt. Neben der Einbringung einer breiten pharmakologischen Expertise wird der Standort Stuttgart das NCT-SüdWest auch durch die Rekrutierung von Krebspatientinnen und -patienten aus der Metropolregion Stuttgart unterstützen.

Das NCT-SüdWest nimmt in Deutschland eine Vorreiterrolle im Bereich akademisch entwickelter neuer zielgerichteter molekularer Therapien ein. Neue Therapeutika, welche im akademischen Wirkstoffzentrum TüCAD2 (Tübingen Centre for Academic Drug Discovery and Development) entwickelt wurden sollen nun im Rahmen des NCT, zusammen mit neuen Bildgebungsverfahren und neuen Immuntherapien in die Phase der klinischen Testung überführt werden.

Mit dem Hauptstandort Tübingen verfügt der zukünftige Partnerstandort NCT-SüdWest über ein hervorragendes Umfeld im Bereich der klinischen Krebsforschung. Davon zeugen der Status als renommierte Exzellenzuniversität, das international angesehene Universitätsklinikum und der einzige deutsche Exzellenzcluster in der Krebsforschung, iFIT. Hinzu kommt die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Onkologischen Spitzenzentren Tübingen-Stuttgart und Ulm bei der gemeinsamen Durchführung klinischer Studien und bei der Etablierung des Netzwerks der Zentren für Personalisierte Medizin.

Pressemitteilung des Universitätsklinikums Tübingen

 

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Experte:
Prof. Dr. Lars Zender
Medizinischen Onkologie und Pneumologie

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