Im Schülerlabor erleben Schülerinnen und Schüler Wissenschaft durch eigenes Ausprobieren und Experimentieren. Selber Experimente durchführen und einen Blick hinter die Kulissen der Forschung werfen: In Schülerlaboren dürfen Schülerinnen und Schüler durch Ausprobieren wissenschaftlichen Fragen nachgehen. Das Projekt „MINT me!“ will solche außerschulischen Lernangebote künftig besser sichtbar machen. Die MINT-Didaktiken und das Schülerlabor Neurowissenschaften der Universität Tübingen haben sich hierfür mit Verbundpartnern (BBQ Tübingen, Universitätsstadt Tübingen, Siemens Stiftung) sowie 14 weiteren Partnern (u. a. Tübingen AI Center, Cyber Valley, die Exzellenzcluster iFIT und CMFI) zusammengeschlossen. Gemeinsam soll die Außendarstellung solcher Angebote zu MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gebündelt und weiterentwickelt werden.
Das Projekt wurde im Rahmen des aktuellen MINT-Aktionsplans des Bundesministeriums für Bildung und Forschung als eines von 25 Projekten aus insgesamt über 100 Bewerbungen ausgewählt. Es erhält für drei Jahre finanzielle Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro.
Geplant ist, mit einem Web-Portal eine zentrale Anlaufstelle für unterrichtsergänzende MINT-Aktivitäten der Universität Tübingen zu schaffen. Ein Fokus liegt dabei auf der nachhaltigen Verzahnung der Lerngelegenheiten mit dem Schulunterricht durch das sogenannte „Blended-Learning“. Videoclips aus der Praxis werden zeigen, dass und wie Schülerlabore direkten Bezug zu Berufsfeldern haben.
„Im Vordergrund aller außerschulischen Lerngelegenheiten steht die Frage: Wie können Forschungsprozesse an relevanten berufsspezifischen und alltagsnahen Fragen verdeutlicht werden?“, sagt Professor Stefan Schwarzer (Didaktik der Chemie), der das Projekt zusammen mit Professor Uwe Ilg (Schülerlabor Neurowissenschaften) leitet. Lernten Schülerinnen und Schüler die Forschung durch praxisnahe Beispiele aus der Wissenschaft und Wirtschaft kennen, können dies eine Grundlage sein, später einen MINT-Beruf zu wählen.
„MINT me!“ soll helfen, dem Mangel an MINT-Nachwuchs in der wirtschaftsstarken Region Neckar-Alb entgegen zu wirken. Ferner soll der Verbund einen organisatorischen Rahmen für weitere Aktivitäten bilden, beispielsweise Fortbildungen für Lehrkräfte oder Berufspraktika. Die wissenschaftliche Begleitung des Vorhabens durch die MINT-Didaktiken wird dabei zur Qualitätssicherung der Lernangebote beitragen.
Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Schwarzer / Dr. Felix Pawlak
Universität Tübingen
Didaktik der Chemie
Telefon +49 7071 29-76597
Prof. Dr. Uwe Ilg
Hertie-Institut für klinische Hirnforschung / Universität Tübingen
Telefon +49 7071 29-82377