China Centrum Tübingen (CCT)

Ecotransitions: Sustainable Waste Management in China

Plastik ist allgegenwärtig. Innerhalb von 60 Jahren haben sich durch forcierte Massenproduktion 8,3 Mrd. Tonnen Plastik angesammelt, davon sind heute 6.3 Mrd. Tonnen Abfall und nur 9% wurde recycelt. Die führt zu einer globalen Krise für unsere Umwelt.

Jahrzehntelang lebte die Abfallwirtschaft reicher Länder durch den Export von Müll. Entwickelte Länder lagerten ihr Plastikproblem in ärmere Länder aus, die selbst kein ordentliches Entsorgungssystem haben. Seit 1992 importierte China 45% des globalen Plastikmülls. Wachsender Wohlstand und Umweltbewusstsein führte zum Unwillen, länger fremden Müll anzunehmen, und letztendlich zum Importverbot von Plastikmüll im Januar 2018. Dies illegalisierte effektiv 24 verschiedene sekundäre Rohstoffe, die für Recycling bestimmt sind. Das Importverbot stellte die globale Recyclingindustrie auf den Kopf.

Arvea Marieni, erfahrene Strategie- und Innovationsberaterin, sieht unter Betrachtung der Abfallwirtschaft und aktuellen Reformen in China eine Lösung des globalen Abfallproblems nur in einem Paradigmenwechsel. Eine Umstellung von linearer Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Rohstoffverbrauch reduziert und Wiederverwertung exponentiell erhöht werden muss, ist unabdingbar. Um dies zu erreichen, werden stufenweise Maßnahmen und bahnbrechende Innovationen für nachhaltige Abfallwirtschaft, Produktdesign und Energieerzeugung benötigt. Handlungsmaßnahmen müssen auf internationalem Level koordiniert werden. China und die EU machten im Juli dieses Jahres einen großen Sprung nach vorne, indem sie auf dem 20. EU-China Gipfel in Peking die Absichtserklärung für eine Kreislaufwirtschaftskooperation unterzeichneten. China und die EU sind, was Kreislaufwirtschaft angeht, an der Weltspitze. Ein Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in zweien der größten Wirtschaften der Welt könnten eine globale Adoption von Kreislaufwirtschaftspraktiken beschleunigen. Dieser Übergang führt potentiell auch zu einem systematischen Wandel in Richtung kohlenstoffarmer und nachhaltiger Wirtschaft.

Arvea MARIENI (安薇薇)

Beraterin für Strategie und Innovation

Frau Marieni ist Principal Consultant der GcM Consulting Srl und renommierte Expertin für Umwelttechnik, spezialisiert auf Kooperation von China und Europa. Sie spricht 6 Sprachen, darunter Chinesisch, fließend und hat umfangreiche Erfahrungen mit Innovationprojekten aus Forschung und Entwicklung, Public-Private Partnerships, Start-ups und Marktentwicklung.

Zusammen mit Corrado Clini (ehemaliger Umweltminister Italiens) berät sie Kunden in Strategien und Betrieb von grünen Technologien und füllen seine Rolle als Beirat der Global Energy Interconnection Development and Cooperation Organisation (GEIDCO) aus. Global Energy Interconnection (GEI) wurde von Liu Zhenya, ehemaliger Präsident der China’s State Grid Cooperation und derzeitiger Vorsitzender von GEIDCO, initiiert und ist ein Vorzeigeprojekt für die Energiewende und erneuerbare Energien. Dessen erste Machbarkeitsstudie wurde 2015 durch Präsident Xi Jinping der UN präsentiert.

In letzter Zeit war Frau Marieni als Strategieberaterin für den CEO von Evac, Marktführer für Abfallwirtschaft und Wasseraufbereitung, tätig und dadurch Teil der Delegation des finnischen Ministerpräsidenten nach Beijing im Juni 2017.

Sie ist ehemalige Marktmanagerin und Programmleiterin des AREA Wissenschaftsparks, der größte und wichtigste Wissenschafts- und Technologiepark Italiens, wo sie wo sie volle Verantwortung für ENERPLAN, AREAs Vorzeigeinnovationsplan zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, trug.

Außerdem füllte sie Positionen mit zunehmender Verantwortung in der Abfallwirtschaft, stellte ein deutsches Tochterunternehmen einer französischen Recyclingfirma auf die Beine, leitete Markteintritt und Entwicklung in China und Europe und verwaltete Vertriebsaktivitäten.

Derzeit arbeitet sie an der Einführung von innovativen italienischen Wiederaufbereitungstechnologien für Kunststoffabfällen nach China.

Sie ist Hauptredner in Branchenkonferenzen und veröffentlicht regelmäßig in Medien wie Formiche.net, Longitude.it, Linkiesta.it und New Europe. Über ihre Arbeit wurde unter anderem von China Daily, RAI und Radio InBLue berichtet.

www.gcmconsulting.it

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